Cilly
20.02.2018 - 11:14 Uhr
11
Top Rezension
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft

Black Hashish oder wie riecht Cannabis

Flower-Power- und Hippie-Zeiten. Und ich mittendrin. Flokati-Teppich. Blumenkleider und Monster-Plateausohlen. Habe ich mitgemacht. Räucherstäbchen. Durchfeierte Nächte in Schwabing. Sit-Ins in der Kunstakademie. Habe ich auch mitgemacht. Zigaretten und Alkohol. Na, klar. Nur eines nicht: Ich habe niemals gekifft. Ehrlich!
Und deshalb weiß ich überhaupt nicht, wie Cannabis riecht...

... wenn es aber so riecht, wie der ‚Stoff’, den ich mir gerade aufgesprüht habe, dann habe ich damals offensichtlich etwas verpasst.

‚Black Hashish’ von ‚ArteOlfatto’ kommt optisch schon mal gar nicht hippiemäßig daher, sondern ausgesprochen seriös. Schwer, sehr schwer liegt der Flakon in der Hand. Knapp 400 g bringt er auf die Waage. Eigentlich braucht es dafür eine Männerhand. Das Etikett mit Leinenstruktur und Goldschrift, passend zum goldfarbenen Deckel, der allein schon 96 g wiegt.

Der Duft hat alles, was ich mag: Weihrauch, Tabak, Kaffee und Oud. Soweit erinnert er schon an den damaligen studentischen Lifestyle. ‚Black Hashish’ beginnt keineswegs black, sondern schön grün wie Salbei mit süßlich-harzigen Noten, in die sich nach und nach Kaffee- und Tabakdüfte hineinmischen, ohne sie ganz zu verdrängen. Während einer fast unendlichen Haltbarkeitsdauer schweben Zedern- und Sandelholz in das Duftgemisch. Für mich kaum erkennbare Übergänge von Kopf- zu Herz- und Basisnote. Alles greift ineinander. Schön.

Ich mag diesen Duft an mir. Ich kann ihn mir aber fast noch besser an einem Mann vorstellen. Der könnte mir gefallen. Hauptsache, er trägt weder Schaffell-Fussel-Weste noch Batik-Shirt.
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