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Markanter Duft einer für mich schwierigen Marke
Interessenten ausschließlich an einer Duftbeschreibung: bitte zum letzen Absatz springen!
Benetton...bei dieser Marke muss ich immer an diese reisserischen Werbephotos aus den 90ern denken, bei denen es nicht um ein bestimmtes Produkt selbst ging, sondern nur darum, mit menschlichem Leid Aufmerksamkeit für die Marke zu wecken. Sicher innovativ aber ich fand das recht unsympathisch.
Und ich muss immer an ein Gespräch in meiner Schulzeit denken, das allerdings noch vor dem Erscheinen dieses Parfums stattfand. Auf dem Gymnasium, an dem ich die 3 Jahre der Oberstude absolvierte, gab es – wie vermutlich an jedem Gymnasium – diese typische Gruppe von schönen, perfekt gestylten und beliebten Mädchen, die den Ton angaben. Früher sagte man „Trendsetterin“, heute würde man das wohl „It-Girl“ nennen. Bei diesen Mädchen waren damals (Mitte der 80er) Marken wie „Esprit“, „S. Oliver“ und eben auch Benetton angesagt. Ich gehörte nicht zum erlauchten Kreis – war ich doch eine unscheinbare, auf Wunsch meiner Eltern bieder gekleidete, und eher unbeliebte und verschrobene Außenseiterin – aber aufgrund meiner hohen schulischen Leistungen (das war an dieser Schule eben auch wichtig!) zumindest respektiert und weitgehend vor Mobbing sicher. Auf der Abiturfahrt nach Rom fiel nun einer der schönen Damen meine Benetton-Tüte ins Auge, so dass sie sich tatsächlich herabließ, mich blasses Nichts anszusprechen. Man muss sich das ganze in einem etwas blasiert-gezierten Tonfall vorstellen: „ich habe Deine Tüte geseeeheen. Du hast offenbar von Benetton was gekaaauuuft. Darf ich das mal seeeheeen?“ Offen und ehrlich erklärte ich ihr, dass die Tüte nur eine Leihgabe einer anderen Schülerin für meine Einkäufe in Rom war. „Ach so!“ Und schon war ich wieder uninteressant. Dafür war dann meine Abinote besser als all die meiner angesagten Mitschülerinnen – kleine Genugtuung für mich am Ende der Schulzeit.
Aber nun zum Duft: „Tribu“ ist wirklich ein sehr markanter Duft, ich kenne kaum was vergleichbares (wenn man mal von der Variante“Tribu Acqua fresca“ absieht, die ich erst kürzlich kennen gelernt habe und die mir besser gefällt als das Original). Aber so wirklich „mein“ Duft war es nie – so wie auch die Kleidung von Benetton es nie war.
„Tribu“ ist intensiv fruchtig (v.a. Johannisbeere) mit einer deutlichen Süße, die aber keinesfalls synthetisch wirkt , sondern eher an getrocknete Früchte erinnert. Die Blumen kann ich nicht im einzelnen erkennen, bis auf die Kamille, und ich denke, das ist auch genau die Duftnote, die mich hier schon immer ein klein wenig gestört hat. Tribu wird aber auch schon bald an mir pudrig und wirkt dabei ein klein wenig schal.
Sehr leicht ist dieses Parfum auf meiner Haut überdosert. Das war sicher der Grund, dass ich auch viele Jahre mit einem kleinen Refill ausgekommen bin.
Meine beiden, erst später erworbenen, Minis liebe ich aber aufgrund der Flakonform –sie erinnern mich an eine Frauengestalt in langem Gewand und umhangförmigem Mantel. Eine afrikanische Stammesfürstin oder Schamanin vielleicht? Schade, dass die Flakons aus Plastik sind!
Benetton...bei dieser Marke muss ich immer an diese reisserischen Werbephotos aus den 90ern denken, bei denen es nicht um ein bestimmtes Produkt selbst ging, sondern nur darum, mit menschlichem Leid Aufmerksamkeit für die Marke zu wecken. Sicher innovativ aber ich fand das recht unsympathisch.
Und ich muss immer an ein Gespräch in meiner Schulzeit denken, das allerdings noch vor dem Erscheinen dieses Parfums stattfand. Auf dem Gymnasium, an dem ich die 3 Jahre der Oberstude absolvierte, gab es – wie vermutlich an jedem Gymnasium – diese typische Gruppe von schönen, perfekt gestylten und beliebten Mädchen, die den Ton angaben. Früher sagte man „Trendsetterin“, heute würde man das wohl „It-Girl“ nennen. Bei diesen Mädchen waren damals (Mitte der 80er) Marken wie „Esprit“, „S. Oliver“ und eben auch Benetton angesagt. Ich gehörte nicht zum erlauchten Kreis – war ich doch eine unscheinbare, auf Wunsch meiner Eltern bieder gekleidete, und eher unbeliebte und verschrobene Außenseiterin – aber aufgrund meiner hohen schulischen Leistungen (das war an dieser Schule eben auch wichtig!) zumindest respektiert und weitgehend vor Mobbing sicher. Auf der Abiturfahrt nach Rom fiel nun einer der schönen Damen meine Benetton-Tüte ins Auge, so dass sie sich tatsächlich herabließ, mich blasses Nichts anszusprechen. Man muss sich das ganze in einem etwas blasiert-gezierten Tonfall vorstellen: „ich habe Deine Tüte geseeeheen. Du hast offenbar von Benetton was gekaaauuuft. Darf ich das mal seeeheeen?“ Offen und ehrlich erklärte ich ihr, dass die Tüte nur eine Leihgabe einer anderen Schülerin für meine Einkäufe in Rom war. „Ach so!“ Und schon war ich wieder uninteressant. Dafür war dann meine Abinote besser als all die meiner angesagten Mitschülerinnen – kleine Genugtuung für mich am Ende der Schulzeit.
Aber nun zum Duft: „Tribu“ ist wirklich ein sehr markanter Duft, ich kenne kaum was vergleichbares (wenn man mal von der Variante“Tribu Acqua fresca“ absieht, die ich erst kürzlich kennen gelernt habe und die mir besser gefällt als das Original). Aber so wirklich „mein“ Duft war es nie – so wie auch die Kleidung von Benetton es nie war.
„Tribu“ ist intensiv fruchtig (v.a. Johannisbeere) mit einer deutlichen Süße, die aber keinesfalls synthetisch wirkt , sondern eher an getrocknete Früchte erinnert. Die Blumen kann ich nicht im einzelnen erkennen, bis auf die Kamille, und ich denke, das ist auch genau die Duftnote, die mich hier schon immer ein klein wenig gestört hat. Tribu wird aber auch schon bald an mir pudrig und wirkt dabei ein klein wenig schal.
Sehr leicht ist dieses Parfum auf meiner Haut überdosert. Das war sicher der Grund, dass ich auch viele Jahre mit einem kleinen Refill ausgekommen bin.
Meine beiden, erst später erworbenen, Minis liebe ich aber aufgrund der Flakonform –sie erinnern mich an eine Frauengestalt in langem Gewand und umhangförmigem Mantel. Eine afrikanische Stammesfürstin oder Schamanin vielleicht? Schade, dass die Flakons aus Plastik sind!
2 Antworten

Wie sich die Fälle im Allgemeinen und Besonderen ähneln. Ich wollte außerdem nicht als Reklametafel rumlaufen. Damit blieben mir auch die Parfums unerschlossen.

Einer meiner ersten Düfte. Und besonders bemerkenswert - mein Mann mochte ihn auch!