8
Sehr hilfreiche Rezension
Absowood
Normalerweise verbindet man mit holzigen Noten in Parfums wohl eher den Geruch von irgendwie verarbeitetem Holz, hier aber ist das Holz wie frisch gefällt, gespalten, zersägt; helle, saftige Holzfasern triefen mit flüssigem, süßlichem, würzigem Harz.
Diesen überraschenden aber doch angenehmen frischen Auftakt erzeugen der Ingwer und pinke Pfeffer, es geht ganz am Anfang fast schon ein bisschen berauschend zu, etwas von dem Boozigen seines Intense-Bruders ist da kurzzeitig schon. Weihrauch mit Sandel und Zeder aus dem Herzen aber machen sich dann diese Frische als eine durch und durch hölzerne Frische zu eigen. Ein hinreißender Weihrauch-Holz-Akkord entsteht, der gar nicht rauchig sondern frisch-harzig ist, und seine Süße mit einem Kick pfeffriger Würze wundervoll zu authentischem Holz tariert - gerade die Idee von frisch gesägtem Holz und der dabei entstandenen Sägespäne ist für mich gegenwärtig. Für mich nicht staubig oder sakral, sondern wenn abseits der Frischholz-Assoziationen, dann eher in Verbindung zu bringen mit der Vorstellung, man würde Olibanum, Ingwer und pinken Pfeffer in einer Holzschüssel zermahlen, alle Säfte freisetzend. Wohlbemerkt kann das Pfeffrige hier beim nahen Hinriechen etwas zu viel werden, auf normaler Entfernung ist es jedoch subtil und gibt es dem Ganzen genau das richtige Maß an Charakter.
Mit den Stunden nimmt sich der Pfeffer auch noch etwas zurück, und der Duft wird um's Amber auch aus nächster Nähe merkbar weicher. Dies ist die Phase, in der ich die Assoziationen von Anspitzerspäne gut nachvollziehen kann, das Bild von Federmappe, Buntstiften, Radiergummi und Anspitzer taucht auf. Oud und Moos verleihen jedoch etwas vage Pudriges, was neben der immer noch vorhandenen harzigen Süße dafür sorgt, dass der Duft auch hier komplex und interessant ist. Oud tritt zuletzt neben Amber in den Vordergrund, es verbleibt ein sehr angenehmes, helles, leicht cremiges Holz, nur noch vage harzig und süß.
Ich hatte mir das Absolute blind gekauft, da mir die Intense-Version zwar von den Geruchsnoten her nicht gefiel, ich es aber als sehr gut zusammengestelltes und wertig verarbeitetes Parfum erfahren habe. Und diese Qualitäten haben sich beim Absolute den Hoffnungen gemäß auch gezeigt. Was die Haltbarkeit und Sillage anbelangt bin ich sogar mehr als positiv überrascht: anfangs hatte ich dahingehend Bedenken, da man hier und da immer mal wieder lesen konnte, der Duft sei 2019 oder so vollkommen runtergewässert worden, aber meine 2021er Batch (E0E21) ist eines der best-performenden Parfums, die ich je hatte. Ich habe regelmäßig Papierstreifen mit Duftproben auf meinem Tisch oder in meiner Tastatur, und Absolute war bisher dasjenige, das ich am meisten und längsten immer wieder auch auf Entfernung gerochen habe. Unter den so getesteten Parfums sind auch etliche mit hohen H&S-Bewertungen. Zumindest für diese Batch kann ich da also Entwarnung geben, und mehr als das, es als ein sehr guten Performer nur empfehlen. Vor allem zu dem Preis natürlich.
Das Flakon sieht gut aus und ist glücklicherweise auch massiv gearbeitet (wohl von Lalique, die vertreiben es immerhin) - "glücklicherweise", da der Deckel einem einen Trick spielen kann: lässt man das Flakon eine Zeit lang ungeöffnet, sitzt der Deckel fest, man kann die Flasche problemlos an diesem halten; ist das letzte Öffnen aber noch nicht lang her, sitzt der Deckel recht locker, und der Versuch das Flakon an diesem zu halten kann damit enden, dass es einem runterfällt.
Diesen überraschenden aber doch angenehmen frischen Auftakt erzeugen der Ingwer und pinke Pfeffer, es geht ganz am Anfang fast schon ein bisschen berauschend zu, etwas von dem Boozigen seines Intense-Bruders ist da kurzzeitig schon. Weihrauch mit Sandel und Zeder aus dem Herzen aber machen sich dann diese Frische als eine durch und durch hölzerne Frische zu eigen. Ein hinreißender Weihrauch-Holz-Akkord entsteht, der gar nicht rauchig sondern frisch-harzig ist, und seine Süße mit einem Kick pfeffriger Würze wundervoll zu authentischem Holz tariert - gerade die Idee von frisch gesägtem Holz und der dabei entstandenen Sägespäne ist für mich gegenwärtig. Für mich nicht staubig oder sakral, sondern wenn abseits der Frischholz-Assoziationen, dann eher in Verbindung zu bringen mit der Vorstellung, man würde Olibanum, Ingwer und pinken Pfeffer in einer Holzschüssel zermahlen, alle Säfte freisetzend. Wohlbemerkt kann das Pfeffrige hier beim nahen Hinriechen etwas zu viel werden, auf normaler Entfernung ist es jedoch subtil und gibt es dem Ganzen genau das richtige Maß an Charakter.
Mit den Stunden nimmt sich der Pfeffer auch noch etwas zurück, und der Duft wird um's Amber auch aus nächster Nähe merkbar weicher. Dies ist die Phase, in der ich die Assoziationen von Anspitzerspäne gut nachvollziehen kann, das Bild von Federmappe, Buntstiften, Radiergummi und Anspitzer taucht auf. Oud und Moos verleihen jedoch etwas vage Pudriges, was neben der immer noch vorhandenen harzigen Süße dafür sorgt, dass der Duft auch hier komplex und interessant ist. Oud tritt zuletzt neben Amber in den Vordergrund, es verbleibt ein sehr angenehmes, helles, leicht cremiges Holz, nur noch vage harzig und süß.
Ich hatte mir das Absolute blind gekauft, da mir die Intense-Version zwar von den Geruchsnoten her nicht gefiel, ich es aber als sehr gut zusammengestelltes und wertig verarbeitetes Parfum erfahren habe. Und diese Qualitäten haben sich beim Absolute den Hoffnungen gemäß auch gezeigt. Was die Haltbarkeit und Sillage anbelangt bin ich sogar mehr als positiv überrascht: anfangs hatte ich dahingehend Bedenken, da man hier und da immer mal wieder lesen konnte, der Duft sei 2019 oder so vollkommen runtergewässert worden, aber meine 2021er Batch (E0E21) ist eines der best-performenden Parfums, die ich je hatte. Ich habe regelmäßig Papierstreifen mit Duftproben auf meinem Tisch oder in meiner Tastatur, und Absolute war bisher dasjenige, das ich am meisten und längsten immer wieder auch auf Entfernung gerochen habe. Unter den so getesteten Parfums sind auch etliche mit hohen H&S-Bewertungen. Zumindest für diese Batch kann ich da also Entwarnung geben, und mehr als das, es als ein sehr guten Performer nur empfehlen. Vor allem zu dem Preis natürlich.
Das Flakon sieht gut aus und ist glücklicherweise auch massiv gearbeitet (wohl von Lalique, die vertreiben es immerhin) - "glücklicherweise", da der Deckel einem einen Trick spielen kann: lässt man das Flakon eine Zeit lang ungeöffnet, sitzt der Deckel fest, man kann die Flasche problemlos an diesem halten; ist das letzte Öffnen aber noch nicht lang her, sitzt der Deckel recht locker, und der Versuch das Flakon an diesem zu halten kann damit enden, dass es einem runterfällt.
4 Antworten
Diordorant
