Angkor Night

Seerose
14.04.2022 - 18:31 Uhr
5
Preis
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft

Spannungslos

Mit einer Parfümlieferung erhielt ich eine O-Probe von "Angkor Night" von Blend Oud. Nun habe ich diesen Duft blind getestet. Und bin - enttäuscht ist übertrieben, sagen wir; wenig begeistert.
Dabei geht Oud bei mir fast immer.
Zuerst nach dem Verdunsten des Alkohols nehme ich eine Mischung aus hellem Holz und einem zarten Oud wahr, gepaart mit einer zitrischen Note die noch weiter Fruchtakzente mit sich bringt.
Dann folgt eine relativ kurze Phase in der ich das zypressenartig-milchig-aromatische Hinokoholz wahrzunehmen meine. Sowie eine cremige fast liebliche Sandelholz und/oder Ambranote. Das ergibt eine sehr schöne weiche Duftmischung über die sich eine Prise Rosengeranie legt. Das gefällt mir sehr. Ich schreibe in meine Notizen: "Angkor Night" ist ein spezieller besonders schöner Duft, wenngleich das Oud mehr als sparsam zum Vorschein kommt.
Wiederum nach gar nicht langer Zeit wird diese schöne Komposition von einer sehr herben fruchtigen Mischung zunächst völlig verdrängt.
Fruchtnoten in Düften mag ich nicht besonders, als herbe Antagonisten kann ich es hier und da in Düften auch gelungen finden.
Hier jedoch ist es für mich desillusionierend. Nach einer Weile finde ich, dass ich einen fruchtig-hellholzigen Tabakduft nebst Gewürznelke wahrnehme.
Ich denke: Wenn es mehr nicht ist, dann ist es zum Glück kein Duft bei mir den Wunsch hervorruft, dass ich den unbedingt irgendwann haben muss.
Dann rufe ich den Duft hier auf und staune über die ausführliche Pyramide. Und dann über den Preis.
Ich trage alles ein, was es hier einzutragen gibt, versuche die eine oder andere gelistete Note zu erschnuppern, wie etwa Rose. Zum Glück habe ich die Wacholderbeere nicht erkannt, sondern diese Note für Eugenol/Nelke gehalten.
Und dann sehe ich: Noch keine Rezension und nur ein User, der ihn besitzt.
Stimmt, es ist für mich auch ein mehr maskuliner Duft.
Jetzt nach 3 Stunden ist "Angkor Night" in seiner Intensität, also Sillage unverändert, wenn auch insgesamt nicht sehr raumgreifend.
Und ich nehme wieder die Hinoki-Ambra-Note zusammen mit dem Eugenol wahr.
Dafür scheint die herbe Frucht in der Herzphase durch eine sehr helle Holznote neutralisiert worden zu sein.
Oud nehme ich gar nicht mehr wahr.
Schade nur, dass das Eugenol /(Nelke/Wacholder) wie immer in Düften, so nehme ich das wahr, sich im Verlauf bei mir immer verstärkt und somit alle anderen Noten dominiert und die Feinheiten anderer Ingredienzen nicht zur Geltung kommen lässt.
Insgesamt ein sehr nüchtern-sachlicher Duft. Ein Duft für jeden Tag zu allen Jahreszeiten und Gelegenheiten.

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