Andy Warhol Bond No. 9 2011

Wenn ein Duft einer schillernden Persönlichkeit gewidmet wird, dann bleiben gewisse Erwartungen nicht aus und wenn solch ein Duft noch aus einem, sagen wir Mal, "umstrittenen" Haus kommt, dann riecht man gleich doppelt kritisch hin.

Meine bisherigen Dufterfahrungen mit Bond No.9 waren bisher nicht von Erfolg gekrönt und auch diese Kreation findet nicht mein Gefallen.

Andy Warhol ist ein beliebiger, ja fast schon langweiliger Duft ohne Duftverlauf und schlechter Haltbarkeit.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese männliche Diva, nach einem seichten, obstig-blumigen Duftwässerchen riechend, durch das lasterhafte Studio 54 schwebte. Hier fehlt es einfach an Exzentrik und Raffinesse!

Wahrscheinlich sollte dieser Duft die Umsetzung des Warholcredos "15 Minutes of Fame" sein, denn jede Sekunde mehr Aufmerksamkeit für diesen Duft, wäre meiner Meinung nach Zeitverschwendung.

Wie schon in seiner Kunst, so hat sich Warhol auch diesen Spruch von einer anderen Person (Marshall McLuhan) entliehen und ihn geschickt zu seinem eigenen Credo gewandelt, um so willige Personen aus seinem Umfeld, als billige Komparsen für seine Filme und Kunstprojekte zu verheizen. Wer hätte gedacht, dass ihn posthum ein ähnliches Schicksal in duftender Form, zum zweiten Mal ereilen würde. Ob er sich am Ende im Grab umdrehen würde, wenn er um seine duftende Hommage wüsste? Wer weiß!