Bottega Veneta pour Homme Extrême Bottega Veneta 2015
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Top Rezension
"Unites the men and the boys"?
Ich habe schon einige Male das Bottega Veneta Pour Homme in der Hand gehalten und war jedes Mal wieder von der frischen Holz-Leder-Note begeistert, die bereits in der Kopfnote mitschwang. Mich hat jedoch immer die oft getadelte Kurzlebigkeit des Dufts vom Kauf abgehalten. So gut ein Parfüm ist - wenn es nur die erste halbe Stunde strahlt und dann schnell verglüht, lohnt es sich einfach nicht.
Als ich erfahren habe, dass die "Extrême"-Version des Duftes erscheint, habe ich nicht lange gezögert - entweder diese Version macht das richtig, was beim Vorgänger etwas zu zaghaft ausgefallen ist oder das Thema BV Pour Homme wird ad acta gelegt.
Und der Kauf hat sich gelohnt - BV PH Extrême weiß zu begeistern. Direkt nach dem Aufsprühen dominiert Bergamotte die Kopfnote, Wacholder folgt sofort. Kein Gin-Wacholder, sondern eher eine frische Würze, die den Überganz zu holzigeren Noten schafft. Im Hintergrund pudriges Muskat, das dem Extrême innerhalb der ersten halben Stunde eine fast ordinäre Note verleiht. Bin mir noch nicht sicher, ob mir das gefällt - mäßigt sich aber im Duftverlauf zum Guten. Durch die Kopfnoten dringen langsam die holzigeren Töne nach vorne, die dem Duft eine maskuline Kernigkeit verpassen, aber trotzdem ausreichend Frische besitzen. Herz des Duftes ist eine rauchige, harzige Note, die im Vorgänger so nicht vorkommt. Zusammen mit dem Stück für Stück in den Vordergrund tretenden Leder ergibt sich ein warmer süßlich-rauchiger Akzent, der schwer zu erfassen ist und einen immer wieder nach dem Duft riechen lässt. Die Sillage des Extrême ist meiner Meinung nach genau auf diesen Akzent ausgerichtet - würde man den Duft auch noch fünf Meter vom Träger entfernt wahrnehmen, würde er erdrückend wirken. So, wie er tatsächlich auftritt, regt er jedoch zum Nähertreten und Nachschnuppern an, ohne offensiv zu sein.
Ist das Prädikat "Extrême" angebracht? Vielleicht träfe ein "Intense" es besser. Auch wenn das "Extrême" keinesfalls nur eine kräftigere Version seines Vorgänger ist - wirklich "extrem" ist es auch nicht. Bei der Bezeichnung denke ich an laute, schwere Düfte, die vor allem das Ziel haben, im Club erfolgreich gegen die "1 Millions" dieser Welt anzutreten. Dass das nicht unbedingt so ist, lehrt zum Beispiel das Allure Homme Sport Eau Extrême von Chanel. Das BV hat meiner Meinung nach trotzdem eher ein "intense" verdient - für einen intensiven Duft, der distinguiert und selbstbewusst daherkommt.
Der Flakon steht auch eher im Kontrast zu "Extrême". Die schon ästhetisch puristische Flasche des Pour Homme wurde nochmals auf ein Minimum an Elementen reduziert. Lediglich der matte Reliefboden setzt ein stilles Statement des intensiven Inhalts. Das Rauchglas ist eine leise Anspielung auf die rauchig-harzige Note des "Extrême". Der Sprayer des Flakons ist leider etwas dürftig ausgefallen - es wirkt, als strebe sein Ausstoß eher größtmögliche Entropie als das gezielte Aufbringen des Dufts an. Damit kann man sich aber arrangieren.
Wer kann BV PH Extrême tragen? Baldessarini wirbt für seine Düfte mit dem Claim "Separates the men from the boys". Ob dem so ist, sei dahingestellt. Vom "Extrême" kann man jedoch genau das Gegenteil behaupten - es zieht überhaupt keine klare Linie, was das Alter des Trägers angeht. Sowohl junge als auch erfahrenere Träger werden "ihre" Seite an dem Duft entdecken (können). Die möglichen Anlässe sind ebenso vielseitig - BV PH Extrême funktioniert zum Anzug genau so gut wie zum Holzfäller-Flanell.
Als ich erfahren habe, dass die "Extrême"-Version des Duftes erscheint, habe ich nicht lange gezögert - entweder diese Version macht das richtig, was beim Vorgänger etwas zu zaghaft ausgefallen ist oder das Thema BV Pour Homme wird ad acta gelegt.
Und der Kauf hat sich gelohnt - BV PH Extrême weiß zu begeistern. Direkt nach dem Aufsprühen dominiert Bergamotte die Kopfnote, Wacholder folgt sofort. Kein Gin-Wacholder, sondern eher eine frische Würze, die den Überganz zu holzigeren Noten schafft. Im Hintergrund pudriges Muskat, das dem Extrême innerhalb der ersten halben Stunde eine fast ordinäre Note verleiht. Bin mir noch nicht sicher, ob mir das gefällt - mäßigt sich aber im Duftverlauf zum Guten. Durch die Kopfnoten dringen langsam die holzigeren Töne nach vorne, die dem Duft eine maskuline Kernigkeit verpassen, aber trotzdem ausreichend Frische besitzen. Herz des Duftes ist eine rauchige, harzige Note, die im Vorgänger so nicht vorkommt. Zusammen mit dem Stück für Stück in den Vordergrund tretenden Leder ergibt sich ein warmer süßlich-rauchiger Akzent, der schwer zu erfassen ist und einen immer wieder nach dem Duft riechen lässt. Die Sillage des Extrême ist meiner Meinung nach genau auf diesen Akzent ausgerichtet - würde man den Duft auch noch fünf Meter vom Träger entfernt wahrnehmen, würde er erdrückend wirken. So, wie er tatsächlich auftritt, regt er jedoch zum Nähertreten und Nachschnuppern an, ohne offensiv zu sein.
Ist das Prädikat "Extrême" angebracht? Vielleicht träfe ein "Intense" es besser. Auch wenn das "Extrême" keinesfalls nur eine kräftigere Version seines Vorgänger ist - wirklich "extrem" ist es auch nicht. Bei der Bezeichnung denke ich an laute, schwere Düfte, die vor allem das Ziel haben, im Club erfolgreich gegen die "1 Millions" dieser Welt anzutreten. Dass das nicht unbedingt so ist, lehrt zum Beispiel das Allure Homme Sport Eau Extrême von Chanel. Das BV hat meiner Meinung nach trotzdem eher ein "intense" verdient - für einen intensiven Duft, der distinguiert und selbstbewusst daherkommt.
Der Flakon steht auch eher im Kontrast zu "Extrême". Die schon ästhetisch puristische Flasche des Pour Homme wurde nochmals auf ein Minimum an Elementen reduziert. Lediglich der matte Reliefboden setzt ein stilles Statement des intensiven Inhalts. Das Rauchglas ist eine leise Anspielung auf die rauchig-harzige Note des "Extrême". Der Sprayer des Flakons ist leider etwas dürftig ausgefallen - es wirkt, als strebe sein Ausstoß eher größtmögliche Entropie als das gezielte Aufbringen des Dufts an. Damit kann man sich aber arrangieren.
Wer kann BV PH Extrême tragen? Baldessarini wirbt für seine Düfte mit dem Claim "Separates the men from the boys". Ob dem so ist, sei dahingestellt. Vom "Extrême" kann man jedoch genau das Gegenteil behaupten - es zieht überhaupt keine klare Linie, was das Alter des Trägers angeht. Sowohl junge als auch erfahrenere Träger werden "ihre" Seite an dem Duft entdecken (können). Die möglichen Anlässe sind ebenso vielseitig - BV PH Extrême funktioniert zum Anzug genau so gut wie zum Holzfäller-Flanell.
2 Antworten
Zauber600 vor 11 Jahren
Stimmt .. ein Duft für alle Gelegenheiten und als Extrême mit akzeptabler Haltbarkeit. Guter Kommi!
0815abc vor 11 Jahren
Gefällt mir gut, Dein Kommentar.

