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Hilfreiche Rezension
Narcisse Noir - eine Dahlie?
Bisher kenne ich nur die Düfte dieser Marke aus dem vergangenen Jahrhundert in ihren „Kaktusfeigen“-Flacons.
Die mir bekannten haben mich durchweg begeistert, sie sind alle sehr tragbar und kleidsam, stilvoll und elegant.
Was werde ich nun mit der „jungen Generation“ des Hauses Caron erleben?
Um es vorwegzunehmen: Die ältere Komposition „Narcisse Noir“ kenne ich nicht, so kann ich ohne Vorurteile testen, was sich, einen dem modern gewandeten Flacon bewohnend, auf meiner Haut ausbreitet.
Aber natürlich beschäftigt mich auch eins: „Schwarze Narzisse“ – was ist denn das?
So modern oder selten kann diese Blume nicht sein, dass ich sie deshalb noch nie traf; also heißt es: Suchen!
Und siehe da: Die „Schwarze Narzisse“ ist eine dunkelblütige Dahlienart, auch „Kaktusdahlie“ genannt, wohl wegen ihrer spitz eingedrehten Blütenblätter, die wie Stacheln wirken.
So erklärt sich die herb-würzige Note, die mich im gekonnten Arrangement mit einem reifen Rosenduft begrüßt; umkränzt von Unmengen sinnlich berührender Jasminblüten mit großen goldenen Gesichtern, jeweils umstanden von fünf reinweißen Blütenblättern.
Diese weiße Pracht erstrahlt durch die gut dosierten Beigaben aus dem Hesperidengarten ganz besonders; nicht nur Orangenblüten, sondern auch Neroli und Petitgrain, beides Erzeugnisse des Pomeranzenbaumes und für mich immer besonders reizvolle Duftnoten, treffen hier auf diese Duftkaskade aus Jasmin: Zärtlich die Sinne streichelnd und mit der herben Würzigkeit des Entrées wunderbar harmonierend.
So passt auch die cremige Sandelholz-Animalik, in guter Balance mit Vetiver- und Moschusgaben ausgezeichnet.
Hier merkt man schon, dass der Parfümeur Jean Jacques, bevor er sich dem Duft hingab, Pianist war: Seine Komposition verfügt über eine herrlich schwingende Klangfülle.
Wie er diese Kunst im Haus Chanel umsetzen kann, wohin ihn sein Weg nach der Zeit bei Caron führte, wird sich zeigen, bei "Narcisse Noir" hat er für mich alles richtig gemacht.
Dafür bedanke ich mich!
„Narcisse Noir“ entwickelt sich bei mir ausgesprochen apart und tragbar, besonders durch seine herb-würzige Duftnote, so ganz ohne Widerhaken, Ecken und Kanten, wohl der Schwarzen Narzisse zu verdanken, die mir sehr entgegenkommt.
Diese Abfüllung wird deshalb auch nicht weiterreisen; die wenigen Resttropfen werde ich mit Vergnügen selbst benutzen und mich daran erfreuen.
Die mir bekannten haben mich durchweg begeistert, sie sind alle sehr tragbar und kleidsam, stilvoll und elegant.
Was werde ich nun mit der „jungen Generation“ des Hauses Caron erleben?
Um es vorwegzunehmen: Die ältere Komposition „Narcisse Noir“ kenne ich nicht, so kann ich ohne Vorurteile testen, was sich, einen dem modern gewandeten Flacon bewohnend, auf meiner Haut ausbreitet.
Aber natürlich beschäftigt mich auch eins: „Schwarze Narzisse“ – was ist denn das?
So modern oder selten kann diese Blume nicht sein, dass ich sie deshalb noch nie traf; also heißt es: Suchen!
Und siehe da: Die „Schwarze Narzisse“ ist eine dunkelblütige Dahlienart, auch „Kaktusdahlie“ genannt, wohl wegen ihrer spitz eingedrehten Blütenblätter, die wie Stacheln wirken.
So erklärt sich die herb-würzige Note, die mich im gekonnten Arrangement mit einem reifen Rosenduft begrüßt; umkränzt von Unmengen sinnlich berührender Jasminblüten mit großen goldenen Gesichtern, jeweils umstanden von fünf reinweißen Blütenblättern.
Diese weiße Pracht erstrahlt durch die gut dosierten Beigaben aus dem Hesperidengarten ganz besonders; nicht nur Orangenblüten, sondern auch Neroli und Petitgrain, beides Erzeugnisse des Pomeranzenbaumes und für mich immer besonders reizvolle Duftnoten, treffen hier auf diese Duftkaskade aus Jasmin: Zärtlich die Sinne streichelnd und mit der herben Würzigkeit des Entrées wunderbar harmonierend.
So passt auch die cremige Sandelholz-Animalik, in guter Balance mit Vetiver- und Moschusgaben ausgezeichnet.
Hier merkt man schon, dass der Parfümeur Jean Jacques, bevor er sich dem Duft hingab, Pianist war: Seine Komposition verfügt über eine herrlich schwingende Klangfülle.
Wie er diese Kunst im Haus Chanel umsetzen kann, wohin ihn sein Weg nach der Zeit bei Caron führte, wird sich zeigen, bei "Narcisse Noir" hat er für mich alles richtig gemacht.
Dafür bedanke ich mich!
„Narcisse Noir“ entwickelt sich bei mir ausgesprochen apart und tragbar, besonders durch seine herb-würzige Duftnote, so ganz ohne Widerhaken, Ecken und Kanten, wohl der Schwarzen Narzisse zu verdanken, die mir sehr entgegenkommt.
Diese Abfüllung wird deshalb auch nicht weiterreisen; die wenigen Resttropfen werde ich mit Vergnügen selbst benutzen und mich daran erfreuen.
6 Antworten

Den kenne ich auch nicht, aber Caron ist ja immer des Testens wert, daher Glückwunsch zu diesem Schätzchen ;-)

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Narcisse Noir kenn ich zwar nicht, weder die alte noch diese Version, Deine feine Beschreibung gibt mir aber einen wunderschönen Eindruck davon 🤗

Wie schön, klingt auch in der Langfassung so, dass ich den mal testen sollte. Den alten mag ich sehr!

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Du hast einen wunderschönen Schreibstil! Leider überschneiden sich unsere Duftvorlieben kaum. Wie gerne würde ich Rezensionen zu Walddüften von dir lesen!

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Klingt sehr fein. Noch viel Freude mit der Dahlie „Schwarze Narzisse“ 💮

Ein Parfümeur der vorher Pianist war hat was :-)