Black Tie Celine 2019

Relativ schnell in den ersten Wochen meiner Schwangerschaft fing bei mir eine Übelkeit an, die sich monatelang zog. Damit einher ging eine plötzliche Überempfindlichkeit meiner Nase – fast alles stank! Kaffe, meine Hautcreme, mein Lieblingsgericht und leider auch so ziemlich alle Düfte aus meiner Sammlung waren einfach zu viel. Ich traute mich gar nicht mehr, zu testen und auf meine kurzen Ausflüge in die nächste Parfum-Abteilung, wenn ich mal wieder ein Problem auf Arbeit von einer neuen Perspektive beleuchten wollte, habe ich schmerzlich verzichtet. Irgendwann fiel mir dann mein kleiner Tester aus dem Black-Tie-Sharing in die Hand – und ohne groß darüber nachzudenken sprühte ich einen Spritzer auf mein Handgelenk, roch daran und siehe da: es roch einfach gut. Und ich hab eine oder zwei kleine Tränen verdrückt. Ich denke es geht vielen Parfumliebhabenden so, dass das Sammeln und Probieren von Parfums immer auch etwas mit der Sehnsucht zu tun hat, eine bestimmte Phantasie zu erzeugen und sich in ihr zu verlieren. Diese kurze Unterbrechung des Alltags, eine bestimmte Vorstellung davon, in welche Rolle man gerne mal schlüpfen möchte. Richtig gute Düfte erzeugen immer starke Gefühle bei mir.
Black Tie werde ich für immer verbinden mit dem Gefühl, wieder ein Stück Sicherheit und Souveränität in dieser aufregenden Lebensphase zu gewinnen. Er ist für mich zu einem Ankerpunkt in der Schwangerschaft geworden und ich freue mich sehr, ihn meinem Kind irgendwann mal vorzustellen.

Der Duft selbst ist elegant, schmeichelnd, einkuschelnd. Eine wunderschöne Vanille, die durch die Irisbutter unglaublich weich wird. Es ist ein Hautduft, extrem wertig, nie zu aufdringlich, aber trotzdem da. Ich hatte in meinem ursprünglichen Statement die HS moniert. Mittlerweile denke ich aber, das alles andere zum Charakter des Dufts nicht passen würde. Er ist meiner Meinung nach von einer zeitlosen Eleganz, was sich auch im Design des Flakons widerspiegelt.
Ich bin froh und dankbar, dass es diesen Duft gibt.