Jardin Fleuri Christian Breton

Daphne Du Maurier war Schriftstellerin, die sehr subtil-hintergründige Geschichten und Romane schrieb, von denen auch einige die Vorlagen für Alfred Hitchcock-Filme waren.
Sie verstand es,hinter das Alltägliche zu blicken und die Seltsamkeiten dahinter sehr fesselnd und fast bildlich zu beschreiben.
Das, was hinter "Jardin Fleuri" steckt, der Anfangs etwas "alltäglich" wirkt, könnte so von Daphne (und von mir) beschrieben worden sein.
Da ist ein Garten im "alten Stil", der durch in Form geschnittene Buchs- und Zypressen-Hecken etwas streng wirkt.
Doch durch bunte Blumenrabatten etwas aufgelockert wird. Doch wenn man näher hinsieht, fallen einige Besonderheiten auf. In einem Gartenteil führen, begrenzt durch niedrige Hecken, Kieswege sternförmig zu einem Mittelpunkt. Ein kleiner Springbrunnen mit einer Sonnenuhr in seiner Mitte, obenauf eine steinerne Kugel.
Zeigt sich nicht ein Gesicht in ihrer Maserung? Und wirken Wassertropfen auf ihr nicht wie Tränen?...
zu einem anderen Gartenteil gelangt man durch einen Rosenbogen, grob gemauert wie das Tor eines alten Klostereingangs, an dessen Innenseite ein Draht gespannt ist, an dem die Rosen emporklettern können. Auf beiden Seiten daneben geformter, hoher Buchs.
Der Mittelweg, gesäumt von Rabatten mit Strauchrosen, Nelken, Pfingstrosen, Gardenien, Kamelien und vielen anderen Blühpflanzen, führt ebenfalls auf eine Mitte zu: Ein Teich. An dessen "Ufer" rundum Iris, in schönstem lilablau.
Und dieser Teich ist umsäumt von 5 kleinen Pavillons, in denen man sich bei "Gesellschaften" wie in Separees zurückziehen kann.
Doch wirkt der Teich nicht irgendwie seltsam tief? Wieso kann man dessen Grund nicht sehen, obwohl das Wasser glasklar ist?... Er wirkt wie ein Fenster in die Unendlichkeit. Die Iris und die Pavillons spiegeln sich darin....
Im Hintergrund dieses Gartenteils sieht man feinblättrige, lila und pinkfarben blühende Sträucher hervorlugen, deren Blüten sehr geheimnisvoll duften. Es ist der Seidelbast, ein Strauch, dessen Zweige und Blätter viel ätherisches Öl enthalten, das giftig ist. Sie stehen meist schattig. Denn bei zu viel Hitze durch ungehemmte Sonneneinstrahlung können sie sich selbst entzünden durch das Erhitzen des ätherischen Öls... das flüchtig ist...
Diese "Gärten im Garten" haben einen sehr eigenwillige Duft, der schwer zu beschreiben ist. Doch was ich hier wahrnehme bei dem EdP, kann ich vorläufig so stehen lassen:

Kopfnote: Kräuter, Zitrus, evtl. Galbanum
Herznote: Rosen, Pfingstrosen, Gartennelke, Gardenien ,Kamelien, Buchsbaum, Iris
Basisnote: Lebensbaum, Buchsbaum, Hölzer, Seidelbast...+

Seidelbast heißt übrigens Botanisch "Daphne Mezereum"... und das ist doch kein Zufall, oder?
Jedenfalls ist der Duft von "Jardin Fleuri" für mich so hintergründig und mit Subtilitäten gespickt wie die Geschichten von Daphne Du Maurier......