10
Sehr hilfreiche Rezension
Und plözlich wieder Sommer! Das verlängerte Fernweh...
Zu lange nicht im Urlaub gewesen? Oder doch und gerade deshalb süchtig nach mehr Meer?
Wie passend, dass wir Mitte Oktober (!) noch einmal 25°C kriegen! Wenn ja nur das Fernweh nicht wäre... und da fällt mir die Abfüllung von Virgin Island Water in die Hände und sorgt für eine Genießerreise - zumindest zunächst...
Virgin? - Wie Virgin Collada? Oder doch eine Jungfer? Island Water? Ja! Aber eins weiß ich schon jetzt: Weder mit den britischen, noch den amerikanischen Virgin Islands hat dieser Duft in seiner Herznote zu tun!
Denn er ist nicht "Schnuppertauchen im Pool", keine "Kinderanimation nach Altersgruppen", kein "Begrüßungscocktail und Gratis Früchtekorb" auf dem Zimmer mit Meerblick, auch dann nicht, wenn das Hotel so etwas exklusives wie "Resort" im Namen trägt oder "Beachcomber" heißt. Denn auf DER Insel gibt es keine süßen Disneyland-Piraten, und überhaupt genau Null Hotels! Und wo wir schon dabei sind: Wirklich karibisch, ist er auch nicht! Dieser Duft entspringt Asien! Die genaue Insel kenne ich nicht, aber die Dufteindrücke habe ich alle dort gesammelt.
Kopfnote
15:00
Zitrusexplosion: Mandarinchen im vollen Saft und mit der göttlich aromatischen Frische einer wirklichen, guten, reifen und frisch gepflückten Limette. Eine leicht bittere Bergamotte stützt das sofort ab.
Sehr milde, etwas buttrige Süße, wie in Kompott oder der Füllung für Apfelkuchen, unterlegt die zitrische Note, könnte ein Fünkchen Kokos oder Vanille sein, nehme aber an, dass das schon vom Ylang-Ylang herrührt und es nur durch die Mischung etwas kokosartig erscheint.
15:06
Die zitrisch-frische Kopfnote verändert sich schnell, wird grün-blumiger.
Viel zu schnell! Schade, ein Duft zum drin baden, gute Laune, fast albernes Prickeln wie bei einem Sommercocktail.
Herznote:
15:07
Etwas ätherisch-bitterere Noten übernehmen, Verbene oder die grünen Blätter der Bergamotte, aber noch immer mit Limettenschale darüber. Tatsächlich erhält der Duft nun eine exotische Note, die seinem Namen alle Ehre macht.
Hellgrüner Bambus und schwach geräuchertes Holz, vielleicht etwas angekohltes Teak und mit Gewürznelken parfümiertes Sandelholz treten hinzu, allerdings nur so schwach, dass der Duft mehr Volumen erhält.
Süßer, flatterhafter Jasmin verliert sich etwas im Ylang-Ylang(-Öl) und Anklänge von warmem Moschus mischen bereits mit.
Ein olivgrünes Samtarmband mit glitzernden hellgrünen und neongelben Pailletten darauf legt sich sanft auf meinen Arm.
15:20
Grüne Ruhe unter Palmen, die Zeit scheint gerade stehengeblieben.
Südchina und eine Insel in Thailand tauchen auf, kein Lüftchen regt sich.
Eine verblasste Gewürznelkenwolke balinesischer Bidis hängt irgendwo in der Ferne.
Das Samtarmband wirkt nun leicht benutzt, wie ein schon getragenes T-Shirt.
Seele baumeln lassen. Selbst das Buch fällt mir aus der Hand. Entspannung pur.
16:10
Duft wird etwas herber, die Süße tritt zurück oder wandelt sich in trockene Süße, mehr wie von getrocknetem Gras oder wie die krisp getrockneten Palmwedel, die das Dach der Strandbar bedecken.
Eintritt in deren Schatten, aber die Sonne noch auf den mit Kokosöl eingeölten Beinen...
Sie ist gewandert, bescheint jetzt die Gläser und Früchte, auch Mandarine und Limette sind dabei, merke, dass ich mich gern auf den Weg machen würde und laufe die lange geschwungene Wasserlinie entlang, kleine warme Wellen umspülen meine Zehen, waschen den weißen Sand dazwischen ab...
Das ist die schönste, leichteste, transparenteste Phase bei Virgin Island Water!
17:10
Traumwandlerisch sicher, wie behütet vom Moschus, gehe ich zu meiner Hütte. Jemand hat Räucherstäbchen angezündet und mir eine Fackel vor den Eingang gesteckt. Ich binde mir einen Sarong um und setze mich vor die Hütte.
Am Strand vor mir ein paar einzelne Figuren, die sich noch nicht vom feinen Nebel der Gischt trennen mögen.
Geselle mich dazu - ganz zuhause in meinem Duft, eine gefüllte Kokosnuss macht die Runde, jemand zündet ein Lagerfeuer an. Meine Haut ist noch sonnenwarm und fühlt sich samtig an, als der aufkommende Abendwind darüber streicht.
18:00
Die Herznote bleibt fest eingestellt, ich rieche nur noch schwach süßliches, mit Kokos parfümiertes Holz und ähnlich wie von Räucherwerk fängt mein Kopf an zu rebellieren, meine Geschmacksnerven fühlen sich besetzt. Die Romantik ist fast schlagartig vorbei.
Ob ein Cocktail zu viel oder mein empfindlicher Magen, mir wird leicht übel. (So ähnlich wie von Milcheiweißgeruch, der sich beim Würstchen erhitzen einstellt...) Irgendwie leicht schwummerig oder, um bei den Duftvergleichen zu bleiben, wie bei billigen Sandelholzräucherstäbchen, die das bei mir auch hervorrufen können.)
Ich gehe lieber mal im warmen Meer baden..., irgendeine Art Erfrischung muss her, sonst fühle ich mich gefangen in diesem Duft, denn parfümiert fühle ich mich jetzt und dabei würde ich doch gerne was vom Duft des Palmenwaldes wahrnehmen, dessen Zweige hoch über mir anfangen zu rauschen.
Das Bad hilft nicht! Ich dufte nach wie vor nach Ylang und Sandelholz-Kokos. Das Dumme: diesem Duft fehlt nun die Tiefe! Ich möchte in Chili beißen...
Nein, morgen nur frische Cocktails! Keine Cocosdrinks, kein Hawain Tropic für die Haut. Ich glaube, ich brauche etwas Abstand...
19:00 Keine Veränderungen in der Duftnote, aber die Projektion hat deutlich abgenommen.
21:30 Zitrisches ist noch wahrzunehmen und noch immer dieser Cremeduft.
2:33 Auf meiner Haut liegt ein schwacher Film von VIW
Vielleicht mal wieder an einem regnerischen Frühlingstag? Sozusagen erst den Gute-Laune-Frische-Kick und dann eine fürsorgliche Samtstola für den kalten Nacken? Nun, für etwas Fernwehunterstützung auch ganz gut jetzt im Herbst geeignet!
.
Nachtrag:
Nein, für mich auch an keinem Frühlingstag. Ich habe Kopfschmerzen! Wie schade!
Aber das Kopfkino hat trotzdem toll funktioniert! Start und Herznote sind wirklich "traumhaft", ab Übergang in die Basisnote verliert sich dieser Reiz, die Transparenz wird zu einem eher kühlen Film. Bei mir sehr gute Haltbarkeit.
Wie passend, dass wir Mitte Oktober (!) noch einmal 25°C kriegen! Wenn ja nur das Fernweh nicht wäre... und da fällt mir die Abfüllung von Virgin Island Water in die Hände und sorgt für eine Genießerreise - zumindest zunächst...
Virgin? - Wie Virgin Collada? Oder doch eine Jungfer? Island Water? Ja! Aber eins weiß ich schon jetzt: Weder mit den britischen, noch den amerikanischen Virgin Islands hat dieser Duft in seiner Herznote zu tun!
Denn er ist nicht "Schnuppertauchen im Pool", keine "Kinderanimation nach Altersgruppen", kein "Begrüßungscocktail und Gratis Früchtekorb" auf dem Zimmer mit Meerblick, auch dann nicht, wenn das Hotel so etwas exklusives wie "Resort" im Namen trägt oder "Beachcomber" heißt. Denn auf DER Insel gibt es keine süßen Disneyland-Piraten, und überhaupt genau Null Hotels! Und wo wir schon dabei sind: Wirklich karibisch, ist er auch nicht! Dieser Duft entspringt Asien! Die genaue Insel kenne ich nicht, aber die Dufteindrücke habe ich alle dort gesammelt.
Kopfnote
15:00
Zitrusexplosion: Mandarinchen im vollen Saft und mit der göttlich aromatischen Frische einer wirklichen, guten, reifen und frisch gepflückten Limette. Eine leicht bittere Bergamotte stützt das sofort ab.
Sehr milde, etwas buttrige Süße, wie in Kompott oder der Füllung für Apfelkuchen, unterlegt die zitrische Note, könnte ein Fünkchen Kokos oder Vanille sein, nehme aber an, dass das schon vom Ylang-Ylang herrührt und es nur durch die Mischung etwas kokosartig erscheint.
15:06
Die zitrisch-frische Kopfnote verändert sich schnell, wird grün-blumiger.
Viel zu schnell! Schade, ein Duft zum drin baden, gute Laune, fast albernes Prickeln wie bei einem Sommercocktail.
Herznote:
15:07
Etwas ätherisch-bitterere Noten übernehmen, Verbene oder die grünen Blätter der Bergamotte, aber noch immer mit Limettenschale darüber. Tatsächlich erhält der Duft nun eine exotische Note, die seinem Namen alle Ehre macht.
Hellgrüner Bambus und schwach geräuchertes Holz, vielleicht etwas angekohltes Teak und mit Gewürznelken parfümiertes Sandelholz treten hinzu, allerdings nur so schwach, dass der Duft mehr Volumen erhält.
Süßer, flatterhafter Jasmin verliert sich etwas im Ylang-Ylang(-Öl) und Anklänge von warmem Moschus mischen bereits mit.
Ein olivgrünes Samtarmband mit glitzernden hellgrünen und neongelben Pailletten darauf legt sich sanft auf meinen Arm.
15:20
Grüne Ruhe unter Palmen, die Zeit scheint gerade stehengeblieben.
Südchina und eine Insel in Thailand tauchen auf, kein Lüftchen regt sich.
Eine verblasste Gewürznelkenwolke balinesischer Bidis hängt irgendwo in der Ferne.
Das Samtarmband wirkt nun leicht benutzt, wie ein schon getragenes T-Shirt.
Seele baumeln lassen. Selbst das Buch fällt mir aus der Hand. Entspannung pur.
16:10
Duft wird etwas herber, die Süße tritt zurück oder wandelt sich in trockene Süße, mehr wie von getrocknetem Gras oder wie die krisp getrockneten Palmwedel, die das Dach der Strandbar bedecken.
Eintritt in deren Schatten, aber die Sonne noch auf den mit Kokosöl eingeölten Beinen...
Sie ist gewandert, bescheint jetzt die Gläser und Früchte, auch Mandarine und Limette sind dabei, merke, dass ich mich gern auf den Weg machen würde und laufe die lange geschwungene Wasserlinie entlang, kleine warme Wellen umspülen meine Zehen, waschen den weißen Sand dazwischen ab...
Das ist die schönste, leichteste, transparenteste Phase bei Virgin Island Water!
17:10
Traumwandlerisch sicher, wie behütet vom Moschus, gehe ich zu meiner Hütte. Jemand hat Räucherstäbchen angezündet und mir eine Fackel vor den Eingang gesteckt. Ich binde mir einen Sarong um und setze mich vor die Hütte.
Am Strand vor mir ein paar einzelne Figuren, die sich noch nicht vom feinen Nebel der Gischt trennen mögen.
Geselle mich dazu - ganz zuhause in meinem Duft, eine gefüllte Kokosnuss macht die Runde, jemand zündet ein Lagerfeuer an. Meine Haut ist noch sonnenwarm und fühlt sich samtig an, als der aufkommende Abendwind darüber streicht.
18:00
Die Herznote bleibt fest eingestellt, ich rieche nur noch schwach süßliches, mit Kokos parfümiertes Holz und ähnlich wie von Räucherwerk fängt mein Kopf an zu rebellieren, meine Geschmacksnerven fühlen sich besetzt. Die Romantik ist fast schlagartig vorbei.
Ob ein Cocktail zu viel oder mein empfindlicher Magen, mir wird leicht übel. (So ähnlich wie von Milcheiweißgeruch, der sich beim Würstchen erhitzen einstellt...) Irgendwie leicht schwummerig oder, um bei den Duftvergleichen zu bleiben, wie bei billigen Sandelholzräucherstäbchen, die das bei mir auch hervorrufen können.)
Ich gehe lieber mal im warmen Meer baden..., irgendeine Art Erfrischung muss her, sonst fühle ich mich gefangen in diesem Duft, denn parfümiert fühle ich mich jetzt und dabei würde ich doch gerne was vom Duft des Palmenwaldes wahrnehmen, dessen Zweige hoch über mir anfangen zu rauschen.
Das Bad hilft nicht! Ich dufte nach wie vor nach Ylang und Sandelholz-Kokos. Das Dumme: diesem Duft fehlt nun die Tiefe! Ich möchte in Chili beißen...
Nein, morgen nur frische Cocktails! Keine Cocosdrinks, kein Hawain Tropic für die Haut. Ich glaube, ich brauche etwas Abstand...
19:00 Keine Veränderungen in der Duftnote, aber die Projektion hat deutlich abgenommen.
21:30 Zitrisches ist noch wahrzunehmen und noch immer dieser Cremeduft.
2:33 Auf meiner Haut liegt ein schwacher Film von VIW
Vielleicht mal wieder an einem regnerischen Frühlingstag? Sozusagen erst den Gute-Laune-Frische-Kick und dann eine fürsorgliche Samtstola für den kalten Nacken? Nun, für etwas Fernwehunterstützung auch ganz gut jetzt im Herbst geeignet!
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Nachtrag:
Nein, für mich auch an keinem Frühlingstag. Ich habe Kopfschmerzen! Wie schade!
Aber das Kopfkino hat trotzdem toll funktioniert! Start und Herznote sind wirklich "traumhaft", ab Übergang in die Basisnote verliert sich dieser Reiz, die Transparenz wird zu einem eher kühlen Film. Bei mir sehr gute Haltbarkeit.
3 Antworten

Rom 15 Uhr der Duft hält.

Tolle Idee mit der Zeitleiste. Da hast Du wohl den ganzen Tag mit dem Block oder dem IPad gesessen und Veränderungen notiert. Fleißpokal!

Super Kommentar:-)! Hatte den anfangs auch sehr gemacht..und mir deswegen unbedingt kaufen müssen..nach ein paar Monaten hat mich die Kokosnote ein wenig gestört..war mir zu feminin!