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Hilfreiche Rezension
„Das Sterillium unter den Holzdüften“ oder „Oma Hildegards Götterdämmerung“
Der S&W ist also der erste der „Royalen Exculsiven“ in meiner Sammlung und die Erwartungen waren entsprechend hoch.
WAS DER DUFT NICHT IST
Der Name Spice and Wood ist hier etwas trügerisch und irreführend. Wer glaubt, olfaktorisch bei Gewürz-Mustafa auf dem großen Souk in Bagdad zu landen und von einer Überdosis Oud, Safran und Sandelholz überfallen zu werden, ... der liegt komplett daneben. Und das ist auch irgendwie logisch. Wir reden hier ja schließlich auch von Creed und nicht von Amouage oder Roja Dove. Der Duft trägt also eher die typisch frische Creed-Handschrift. Aber dazu später mehr.
WAS DEN DUFT AUSMACHT
An Gewürzen hat man den Duft maximal vorbeigetragen. Allemal ist er würzig angehaucht. Vor allem nach etwas Zeit auf der Haut ist das Parfum wie ein homöopathisch verwässertes Terre d‘Hermes. Insgesamt ist der Duft das wahrscheinlich sterilste und sauberste Holz was es zum Kaufen gibt. In der Tat erinnert es mich in weiten Teilen an den Geruch von Iso-E-Super. Dafür darf man sich wahrscheinlich bei Birke, Moschus und Zeder bedanken. Die fruchtigen Nuancen kann ich kaum wahrnehmen. Der Apfel bringt, wenn überhaupt, eine ganz leichte herb-fruchtige Frische mit.
Die HALTBARKEIT ist Creed-typisch nicht der oberste Wahnsinn. Aber für 5 Stunden Götterdämmerung in der Oper dürfte es gerade reichen. Er wird sich wahrscheinlich auch gegen Oma Hildegard durchsetzen können, die komplett mit Tosca oder 4711 eingedieselt ist und auf den Platz neben dir schon während des Vorspiels eingenickt ist.
Von SILLAGE kann man nicht wirklich sprechen. Um nochmal in die Oper zu kommen: falls man Parkett-Karten Erste Reihe hat, ist es sehr unwahrscheinlich, dass man des Saales verwiesen wird, weil im Orchester Musiker wegen des Parfums ohnmächtig geworden sind und dem Tubist sein Instrument aus der Hand gefallen ist.
WIE SICH DER DUFT INS CREED-SORTIMENT EINFÜGT
Naja, der Duft trägt eindeutig die Handschrift von Creed. Ein eher frisch-holziger britischer Männerduft mit einem Hauch von Würze. Das Creed-Sortiment hat aber andere Kandidaten zu bieten auf die „Spice and Wood“ besser passen würde. Da wäre zum Beispiel Royal Oud oder Original Santal.
Immerhin hat S&W nicht die Spur von Süße. Denn gerade in Zusammenhang mit süßen Duftnoten wirkt Creed doch manchmal etwas unbeholfen (Erolfa, SMW, Aventus Cologne).
FAZIT
S&W ist ein handwerklich einigermaßen anständig gemachter Holz-Frischling. Ich für meinen Teil werde die kleine Menge, die ich habe aufbrauchen. Aber mein Favorit von Creed, Royal Oud, wird es wohl nicht vom Thron stoßen.
WAS DER DUFT NICHT IST
Der Name Spice and Wood ist hier etwas trügerisch und irreführend. Wer glaubt, olfaktorisch bei Gewürz-Mustafa auf dem großen Souk in Bagdad zu landen und von einer Überdosis Oud, Safran und Sandelholz überfallen zu werden, ... der liegt komplett daneben. Und das ist auch irgendwie logisch. Wir reden hier ja schließlich auch von Creed und nicht von Amouage oder Roja Dove. Der Duft trägt also eher die typisch frische Creed-Handschrift. Aber dazu später mehr.
WAS DEN DUFT AUSMACHT
An Gewürzen hat man den Duft maximal vorbeigetragen. Allemal ist er würzig angehaucht. Vor allem nach etwas Zeit auf der Haut ist das Parfum wie ein homöopathisch verwässertes Terre d‘Hermes. Insgesamt ist der Duft das wahrscheinlich sterilste und sauberste Holz was es zum Kaufen gibt. In der Tat erinnert es mich in weiten Teilen an den Geruch von Iso-E-Super. Dafür darf man sich wahrscheinlich bei Birke, Moschus und Zeder bedanken. Die fruchtigen Nuancen kann ich kaum wahrnehmen. Der Apfel bringt, wenn überhaupt, eine ganz leichte herb-fruchtige Frische mit.
Die HALTBARKEIT ist Creed-typisch nicht der oberste Wahnsinn. Aber für 5 Stunden Götterdämmerung in der Oper dürfte es gerade reichen. Er wird sich wahrscheinlich auch gegen Oma Hildegard durchsetzen können, die komplett mit Tosca oder 4711 eingedieselt ist und auf den Platz neben dir schon während des Vorspiels eingenickt ist.
Von SILLAGE kann man nicht wirklich sprechen. Um nochmal in die Oper zu kommen: falls man Parkett-Karten Erste Reihe hat, ist es sehr unwahrscheinlich, dass man des Saales verwiesen wird, weil im Orchester Musiker wegen des Parfums ohnmächtig geworden sind und dem Tubist sein Instrument aus der Hand gefallen ist.
WIE SICH DER DUFT INS CREED-SORTIMENT EINFÜGT
Naja, der Duft trägt eindeutig die Handschrift von Creed. Ein eher frisch-holziger britischer Männerduft mit einem Hauch von Würze. Das Creed-Sortiment hat aber andere Kandidaten zu bieten auf die „Spice and Wood“ besser passen würde. Da wäre zum Beispiel Royal Oud oder Original Santal.
Immerhin hat S&W nicht die Spur von Süße. Denn gerade in Zusammenhang mit süßen Duftnoten wirkt Creed doch manchmal etwas unbeholfen (Erolfa, SMW, Aventus Cologne).
FAZIT
S&W ist ein handwerklich einigermaßen anständig gemachter Holz-Frischling. Ich für meinen Teil werde die kleine Menge, die ich habe aufbrauchen. Aber mein Favorit von Creed, Royal Oud, wird es wohl nicht vom Thron stoßen.
6 Antworten

es dauert, aber nach Stunden wird er menschlicher und weniger steril. Dann ist er halt auch fast hautnah

3
Für's Protokoll: Erst letzte Woche beim Waldspaziergang bekam ich etliche Kommentare zur Präsenz meines Dufts (aus der 250ml-Flasche von 2014). Ich bin kein Fan dieser sich verselbständigenden Batch-Diskussionen und wüsste auch nicht, warum Creed ausgerechnet die immer mehr gefragte Sillage im Laufe der Jahre reduzieren sollte. Die Sillage an sich selbst zu beurteilen, ist eh nur sehr eingeschränkt möglich.

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Gut geschrieben!Widerspreche dir in der Hinsicht dass Erolfa,Smw oder Aventus Cologne unbeholfen wirken.Finde alle 3 Top aber Geschmacksache.Den Spice and Wood blind kaufen ist bei den (zu hohen Preis) gefährlich.

2
Hervorragend analysiert. Auch ich habe die Gewürze hier vergebens gesucht, die zumindest ein paar Ecken und Kanten in die Komposition hätten bringen können. Und dann noch diese grottige Sillage...

Genau, deswegen hab auch eine kleine Menge zum Testen. Würde ich auch jedem so empfehlen.

Dein Kommentar macht deutlich, wie wenig man sich - gerade bei einem Blindkauf - auf willkürliche Erwartungen aufgrund des Namens verlassen darf.