Eau Sauvage Extrême 1982 Eau de Toilette Concentrée

Version von 1982
Plumberbt2
07.04.2024 - 05:33 Uhr
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Einfach mal Vintage

Scharfes zimtig aromatisches WC-Reinigungsmittel. Dauerbrenner der Limone, leicht kopfschmerzig.
Spannend: was könnte sich daraus noch entwickeln? Süße; Grüne Noten; hier sehr an Pozzo di Borgo Fevrier 1950 erinnernd (einige Monate vor diesem hier getestet): Eine Gewürzzitrone, deren Inneres schon großteils entfernt ist. Wunderbare Aromatik!
Nun die animalischen Noten (Reminder: niemals mehr auftragen!). Mein Dritter nach Eau d'hermes und Kouros, der sich hier elegant-tierverspielt-klassisch aufbaut. Die berühmte Kotnote (sauer); ein Tierfellbündel eingesprüht mit Zitronen-WC-Reiniger und mit Puderzucker bedeckt – vielleicht moderne Kunst, eine Gewalttat? (Für Tierfreunde oder -Feinde, die sich nicht trauen: Einteilung der drei genannten Tierdüfte: Extrem: Eau d'hermes, mittel: Kouros, nur ertragbar: Eau sauvage extreme 1982.)
Gleichzeitig steht aber ein Fenster offen mit Ausblick in die Natur, aus dem es kräftig rein weht und durchatmen lässt. Der Ausblick aus dem Klofenster: frisch gedüngter Zitronenhain mit Rosmarinfeld. Komposition gut – vielleicht könnte man die Dungnoten ja mit irgendwas Modernem ersetzen: Zimt kommt da in den Sinn, also noch viel mehr als ich ja eh schon am Anfang roch, oder Lorbeer (das ist auch nicht modern, und wie ich nach dem Schreiben sah, schon drin - also auch noch mehr rein). Insofern verstehe ich, dass diese Duftlinie ein Vorreiter war.
Die Aromatik, das Natürlich-Gewürzige ist so hochgeschraubt gegen die Zitrone, aber immer noch ausbalanciert, gleichzeitig scharf, so, dass ein Fokus entsteht. In diesem hier die gerade beschriebenen Noten.

Insofern finde ich diesen Duft sehr natürlich, zu gleichen Teilen ausgewogen: Animalik/ Menschenwelt gegen Natur.
Sollte aber immer mit brauner dünner Lederjacke getragen werden und Sonnenbrille. Anstecker dazu: Skarabäus, der in der Sonne bunt funkelt; Wiedergeburt, Frühling!
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