Fahrenheit

Fahrenheit 1988 Eau de Toilette

Flyonly
04.10.2016 - 05:55 Uhr
22
Top Rezension
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft

Tankstelle, Benzin, 5-Tage-Bart und Erinnerungen....

Hallo zusammen,

ich bin ganz frisch hier angemeldet - als Leser bin ich schon länger fleißig dabei;-).
Möchte mich zu dem für mich wichtigsten Duft überhaupt äußern...
Dior Fahrenheit - hm, dann versuche ich mal einfach zu starten...

Warum ist Fahrenheit so wichtig für mich? Ich verbinde meinen lieben Vater einfach mit diesem Wässerchen. Eine wunderbare Zeit. Ende der 80er / Anfang der 90er zu meinen Grundschulzeiten war dies immer der Duft, welchen mein Vater zu besonderen Anlässen trug.
Es war für mich immer der Inbegriff eines starken Mannes; Papa trug Bart, die Hemden wurden leicht geöffnet getragen, Haare auf der Brust, Raucher. In diesem Alter ist der Vater sowieso der stärkste Mann überhaupt.
Nach dem Motto "wenn ich mal groß bin..." war es für mich immer einfach der Duft schlechthin.
Er ist auch jetzt noch - jetzt trage ich ihn selbst.
Mit Anfang 20 versuchte ich mich selbst ran, war super. Für mich zumindest... Passte wahrscheinlich mal gar nicht zu mir. Hatte nix von Sport oder Jüngling. War aber egal.

Der Geruch von Benzin, Werkstatt, Autos (vielleicht auch Metallverarbeitung, Emulsionen, Schmierstoffe?) ist in Dior Fahrenheit. Und an seinem Träger.
Leder. Ordentlich Leder. Irgendwie gut getragene Lederjacken. Warme Hölzer.
Fahrenheit riecht warm, maskulin. Nix Süßes, einfach kernig. Mann eben.

Einfach ein Eau de Toilette aus der Zeit, welche für mich einfach prägend war.
Und für mich ist Fahrenheit das ganze Jahr tragbar. Vielleicht nicht für jeden so empfunden.
Ist mir aber egal. Genauso, wie es mir damals als junger Mann egal war.

Die Haltbarkeit ist wunderbar - ich nehme ihn an mir 6-7 Stunden locker wahr.*
Ich fühle mich einfach wohl damit und das über die ganze Zeit der Haltbarkeit hinaus, denn irgendwie ist er noch immer da. Nur nicht mehr so bombig.
Nix von Mainstream, irgendwie nicht modern. Oldschool irgendwie.
Ein Duft aus der Zeit, als die Männer sich noch nicht die Brust rasierten.
Irgendwie waren das andere Kerle.

Jetzt bin ich einer von den Männern. Brust rasieren? No way. Mal ein paar Tage nicht rasieren? Geht. Lederjacke? Täglich. Anders sein als die Anderen? Bin ich.

Mein Vater lebt leider nicht mehr. Ich halte den Duft einfach in Ehren an Ihn und bin Fahrenheit verfallen.
Und das wird immer so bleiben.
Passt irgendwie auch super zu meinem Beruf als Autoverkäufer. Bin auch gerne mal in der Werkstatt...

Viele Grüße aus Schwaben von einem Westfalen,
Michael

*Update zur Haltbarkeit: sind doch eher 7, 8 Stunden, wie ich meine. Strahlt an mir wunderbar.
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