Issara 2016

Sumi
13.02.2017 - 18:37 Uhr
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Top Rezension

Ein Fougere auf Abwegen

Issara habe ich blind bestellt, da ich gerade auf der Suche nach einem quasi-cremigen Fougere bin.
Den Noten nach zu urteilen, war es genau was ich suche. Kiefer, Kräuter, Vetiver in der Basis Moschus und wie in so vielen internationalen Blogs als Fougere der speziellen Art, beschrieben. Ebenfalls wurde mehrfach auf die starke Coumarin Note hingewiesen,was in meiner Vorstellung den Fougere halt ein wenig cremig machen würde, so wie ich es ja gern haben wollte.
Zudem habe ich zuvor zwei Düfte von Dusita getestet und befand sie für ausserordentlich gut gemacht.

Und wie das immer so ist mit Vorstellungen eines Parfums anhand von Worten...

Als mich das Päckchen am Samstag morgen um halb acht aus dem Schlaf schmiss und ich mich wie ein hungriger Löwe drangemacht habe, konnte die Überraschung nicht grösser sein.
Ein GOURMANDDUFT! Das hat mich wirklich geschockt, denn damit hatte ich so gar nicht gerechnet. Und zu dem ist es mir eine echt verhasste Duftrichtung.
Schon beim ersten Sprühstoss schreit es: Gourmand.
Ok, es ist kein gewöhnlicher Gourmand. Und selbst ich, die mit dieser Duftrichtung nun wirklich nichts anfangen kann, muss sagen, dass ich solch eine komplexe und höchstinteressante, doch grüngesprenkelte Gourmandmischung noch nicht unter der Nase hatte.
Die Mischung von Kiefer und Kräuter(bonbons) mit sehr starkem Mandelaroma (vermutlich die Tonnen Coumarin) eröffnet den Duft. Eine Herbheit, die vermutlich durch den Vetiver kommt schwingt im Hintergrund mit.
Diese Phase ist am interessantesten und dauert gut ein bis zwei Stunden an.
Dann zieht sich alles in den Hintergrund und gibt der Mandelbombe die Hauptrolle.
In dieser Phase erinnert mich der Duft sehr an Ambre Narguile. Und diese Phase hält sich über mehrere Stunden.
Die Sillage ist beachtlich. Zur Basis hin wird es leiser und die Mandelnote schwächt ab, ist abernie ganz weg.

Insgesamt wirkt der Duft sehr edel. Und ich würde ihn ja so gerne mögen. Aber das bin ich einfach nicht.
Daher bin ich mir auch nicht sicher, wie ich ihn bewerten kann.
Rein objektiv gesehen, verdient er eine neun. Da ich aber persönlich mich nicht dermassen am Duft erfreuen kann, enthalte ich mich erst einmal.

Doch jedem der die Gourmandrichtung mag, kann ich den Test wärmstens empfehlen.
Es ist mit Sicherheit etwas ganz Besonderes.
Aber es ist kein Fougere!
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