L'Eau d'Hiver Editions de Parfums Frédéric Malle 2003
26
Top Rezension
Vom zerplatzten Traum
L'Eau d'Hiver startet fantastisch: eine blumig transparente Duftwolke umnebelt mich, es riecht weiß und leicht grün wie als ob Alpenveilchen durch den Schnee ragen. Kühl, aber nicht klirrend kalt, eher sanft kühl: wie leichte Schneeflocken, die auf der Hand landen oder ein langsam fließender Fluss im Winter.
Was für eine Komposition! Ellena muss ein Zauberer sein, so viel Natur und Emotion und dabei ist alles so schön verwoben, so komplex... ich träume bei den Anfängen von L'Eau d'Hiver und entdecke viele tolle Kommentare von hier wieder.
Leider, ja leider, kann die weitere Entwicklung des Duftes nicht mit den Anfängen mithalten: Nach nur wenigen Minuten flacht L'Eau d'Hiver enorm ab. Der Duft verliert an Komplexität. Es ist, als ob einige Ebenen der Duftpyramide zusammen brechen und nur noch durch Iso E Lückenfüller aufrecht gehalten werden. Der Duft wirkt damit leicht synthetisch und ob ich will oder nicht, damit ist das ganze Bild zerstört. Als ob in das wunderschön natürliche Winterbild plötzlich ein Hauch Plastik einzieht.
L'Eau d'Hiver wirkt nun nicht mehr wolkig dicht, sondern verwässert, irgendwie schwach und locker in seiner Struktur. Bei manchen Düften trägt Zerbrechlichkeit zum Charme bei, hier ist das nicht der Fall. L'Eau d'Hiver war am Anfang angenehm sanft, nun wirkt er auf eine traurige Art unvollkommen, des Charmes beraubt, dünn, durchlöchert, zweidimensional.
Die Idee, der "Traum" L'Eau d'Hiver verdient 100%. Auf Grund der sehr enttäuschenden Entwicklung reicht es jedoch nur für insgesamt 70%. Sehr schade.
Was für eine Komposition! Ellena muss ein Zauberer sein, so viel Natur und Emotion und dabei ist alles so schön verwoben, so komplex... ich träume bei den Anfängen von L'Eau d'Hiver und entdecke viele tolle Kommentare von hier wieder.
Leider, ja leider, kann die weitere Entwicklung des Duftes nicht mit den Anfängen mithalten: Nach nur wenigen Minuten flacht L'Eau d'Hiver enorm ab. Der Duft verliert an Komplexität. Es ist, als ob einige Ebenen der Duftpyramide zusammen brechen und nur noch durch Iso E Lückenfüller aufrecht gehalten werden. Der Duft wirkt damit leicht synthetisch und ob ich will oder nicht, damit ist das ganze Bild zerstört. Als ob in das wunderschön natürliche Winterbild plötzlich ein Hauch Plastik einzieht.
L'Eau d'Hiver wirkt nun nicht mehr wolkig dicht, sondern verwässert, irgendwie schwach und locker in seiner Struktur. Bei manchen Düften trägt Zerbrechlichkeit zum Charme bei, hier ist das nicht der Fall. L'Eau d'Hiver war am Anfang angenehm sanft, nun wirkt er auf eine traurige Art unvollkommen, des Charmes beraubt, dünn, durchlöchert, zweidimensional.
Die Idee, der "Traum" L'Eau d'Hiver verdient 100%. Auf Grund der sehr enttäuschenden Entwicklung reicht es jedoch nur für insgesamt 70%. Sehr schade.
2 Antworten
SebastianM vor 4 Jahren
2
Großartig formuliert! Der letzte Halbsatz vor der Zusammenfassung hat mich stilistisch besonders beeindruckt. Das Psychogramm eines Parfüms.
Cravache vor 10 Jahren
Eine faire, differenzierte Duftanalyse. Stimme Dir zu.

