Le Sette Isole

Meligunis

MisterShaver
04.06.2022 - 17:06 Uhr
2
8
Preis
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft

Gut geduscht sein kann nicht jeder

Synthetisch, muß nicht sein, Duschgel … um nur ein paar Begriffe zu nennen, die hier in den Bewertungen genannt sind.
Dem Gebrauch nach wie diese Begriffe ausgerollt werden soll man wohl schlechtes dahinter vermuten. Für mich sehr verwirrend ist der Vergleich mit einem Duschgel. Das soll darauf hinweisen, das da nicht viel hinter dem Duft steckt? Obwohl, ich kenne verdammt teure Duschgels. Und die sind in der Tat gut und hochwertig. So gesehen würde ich den Begriff nicht zum abwerten her nehmen. Auch die vielen Professoren der Chemie die sich hier tummeln und scheinbar feststellen, dass es sich ganz klar um einen synthetischen Duft handelt. Wenn die Chemie funktioniert, dann merkt man das nicht. Oder der Flakon steht in der Drogeriemarkt Kette.
Ich würde dieses Forum nicht nutzen, um Düfte in sehr kräftig radikalen Begriffen herab zu werten. Das tut denen weh, die den Duft haben und ihn gut finden. Und für alle diese, und diejenigen, die hier im Vorfeld stöbern wenn ein Duft bei ihnen einziehen soll wäre der folgende Text gedacht. Bei Düften schwingt das Herz und die Seele mit, Emotion und Bilder im Kopf. Was gibt mir dann die Wertung in Verbindung mit einem Duschgel als Auskunft?

Nun denn, wenn wir mal auf die Inhaltsliste schauen stellen wir schon fest, es kommt etwas weiches und anschmiegsames in dem Duft daher. Rosen und Jasmin, weißer Moschus. Der Tabak und auch der zitrische Auftakt sollen etwas ablenken. Und das funktioniert auch bestens. Der Start ist also eher verhalten. Nicht der Spaziergang durch einen Garten mit reifen Früchten. Es ist mehr dieser sanfte Hauch der durch ein offenes Autofenster herein weht wenn wir uns im Italienurlaub befinden und auf einer schöne Landstraße an den Gärten vorbei fahren. Das mischt sich schon recht bald mit den Rosen, und dem Jasmin. Die Rosen sind hier der Unterstützer des Jasmin. Sie schimmern nur durch, und tragen den Duft des Jasmin vor sich her. Und dann kommt irgendwann diese sagenhafte Abbiegung (ich möchte hier das Bild der Straße noch einmal aufgreifen) in Richtung Moschus und Tabak. Es ist wirklich als eine Art Schwenk zu spüren. Der Tabak macht es wohl würzig, aber kein rauchiger Geselle. Und das unterstreicht eben das ganze Wesen von diesem Duft. Leicht und schwebend, mit einer Ahnung von allem was da drin steckt. Und das macht es irgendwie geheimnisvoll.
Wer diesen Duft trägt will nicht schon im Türrahmen alle Blicke auf sich ziehen. Hier braucht es das Gesamtbild. Gute Kleidung, gerne leicht sommerlich, weißes Leinenhemd, locker getragen, hochwertige Lederschuhe, unauffällige Accessoires (also keine Uhr die dicker als der Arm ist). Dann streift im vorüber gehen dieser Duft die anwesenden Personen. Und so paßt es dann. Es wird wahrgenommen, als angenehmes Empfinden. Nicht als ein Mann, der einen Duft trägt und damit auf sich aufmerksam macht. Und wenn es dann unter Umständen an gut gepflegt (ich vermeide hier gerne die Worte gut geduscht) erinnert, und dadurch Wohlbefinden auslöst …. dann paßt es perfekt.
Was ebenfalls gut gelingt, sollte bei der Körperpflege eine gute Creme, ein Haarwasser oder ähnliche Zusatzdüfte dazu kommen, das stört nicht. Wenn es nicht gerade etwas sehr starkes ist, dann paßt es dazu.
Am Ende ist es einfach das Gesamtkonzept. Das löst ganz oft den Satz aus, „Das riecht aber gut. Was ist das?“.
Die einen nennen nun den Namen Meligunis. Die andern hatten einfach nur gut geduscht.
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