Io Non Ho Mani Che Mi Accarezzino Il Volto von Filippo Sorcinelli

Io Non Ho Mani Che Mi Accarezzino Il Volto 2017

Serafina
15.07.2017 - 01:28 Uhr
17
Top Rezension
9
Duft

Was für ein sperriger Titel für einen wunderbaren Duft!

Was für ein Titel! „ich habe keine Hände...“ Spontan muss ich an die Opfer von Contergan denken! Nein, nein, die Zeiten, als das Elend von Menschen für Werbung missbraucht wurde, sind (hoffentlich!) vorbei! Keine Ahnung, was der Schöpfer dieses Parfums sich beim Titel gedacht hat...

Auch der Flakondeckel wirkt auf dem Bild etwas befremdlich. Soll das ein Tuch sein, das etwas verhüllt?

Aber das alles soll mir egal sein! Denn über die Abfüllung aus dem Sharing bin ich recht glücklich, das war eine gute Wahl!

Bein ersten Testsprühen am Arm war ich allerdings zunächst ein wenig irritiert...musste an Baumharz in der prallen Sonnenhitze denken, zugleich war eine fast minzige Frische zu spüren. Kurzzeitig befürchtete ich, der Duft könnte ins animalische abdriften, aber nein, er bekommt noch die Kurve. Die von anderen Usern beschriebenen Assoziationen an Metall oder Gummi etc. kann ich nicht so recht teilen. Bald änderte sich der Duft an mir, er ging jetzt ins zimtwürzig-holzige über und irgendwann meldeten sich auch rauchige Noten.

Dieses Parfum lässt mich (nach dem ungewöhnlichen Auftakt) an einen imaginären Waldpaziergang an einem trüben, nebligen Novembertag denken, noch vor dem ersten Schneefall. Es wurden bereits die ersten Christbäume geschlagen, es duftet nach Harz und dem Holz der Nadelbäume. Dazu mischt sich der Duft von dem kalten Rauch der Herbstfeuer. Ich mag ja auch diese etwas melancholische Jahreszeit (mehr als die hochsommerliche Hitze), wenn die Natur zur Ruhe kommt und der Herbst allmählich in den Winter übergeht. Wenn man vom Spaziergang in der Kälte heim kommt und sich auf den Glühwein freut, duftet es noch ganz leicht nach den Gewürzen der ersten selbst gebackenen, würzigen Lebkuchen vom Vortag.

Ja, das ist ein Duft für den Spätherbst!

Nachtrag: ich habe mir die von HaraldK genannte Internetseite kurz angesehen. Offenbar haben Photos von jungen Priestern (bzw. Theologiestudenten) in ausgelassenneren Situationen zu dem Parfum inspiriert. Der Verschluss erinnert an das Priestergewand, das sich im Tanz bewegt. Der Parfumtitel ist offenbar auch der Titel des Gedicht eines Priesters. Aber dort wird anders übersetzt: "THERE ARE no hands..." also "ES GIBT keine Hände, die..." (der Rest steht ja oben), nicht "ICH HABE keine ...". Hmm...steckt offenbar doch etwas eher Tragisches hinter dem Titel? Die Einsamkeit im Zölibat?

3 Antworten
FoxearFoxear vor 5 Jahren
Sehr spannender Duft, hier verständlich von der lieben Katze aufgeschlüsselt.
SinioerkelSinioerkel vor 8 Jahren
Sehr schöner informativer Kommentar. Vielen Dank.
RosaviolaRosaviola vor 8 Jahren
Ich freue mich such schon auf den Herbst!