Lune de Miel 2015

Version von 2015
AenjoyNow
16.04.2021 - 08:16 Uhr
5
10
Preis
4
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft

Die pure Lieblichkeit

Wie es halt so ist, kamen eines Tages durch einen Parfumtausch wortwörtlich ein paar güldene Tropfen einer Probe dieses Honigs zu mir. Und seither ließen sie mich nicht mehr los.
Irgendwie wollte ich schon immer mal Diors Hypnotic Poison haben, war es doch so ein markanter, dennoch prinzessinnengleicher Duft meiner Jugend, den ich zwar selbst nie besaß, aber der zu einer bestimmten Zeit immer irgendwie durch die Innenstädte und die Parfumabteilungen der großen Warenhäuser waberte, von mir oft getestet wurde und mich damals schwer begeisterte. Der aber dann mit den Jahren seine Anziehungskraft auf mich verlor. Er wurde mir zu heftig, zu künstlich, zu aufdringlich und zu - Sorry - tussimäßig. Wohl deshalb war er immer noch nicht zu mir gekommen.

All dies ist der Lune de Miel nämlich überhaupt nicht. Keine PlayDo-Knete, keine stechende Überwältigung, keine künstliche Heftigkeit, keine kilometerlangen Duftschwaden. Sondern stattdessen angenehm süßer Honig mit Tuberose und Vanillegebäck, was aber eben nie überladen wirkt oder so, als würde es nur zum weihnachtlichen Winter passen, ganz und gar nicht. Den mag ich gerade jeden Tag, jeden Moment an mir und um mich haben. Genau jetzt im Frühling.

Der allerallererste Moment ist vielleicht tatsächlich etwas spitz, aber sofort danach erweicht der Gesamteindruck und sogar die roten Beeren sind für mich jetzt beim ganz genauen Hinschnuppern kurz wahrnehmbar, allerdings schwimmen sie sofort in einem Meer von Vanille. Was mir sehr gefällt. Auch die charakteristische Tuberose kommt sofort mit. Und bleibt. Dann rieche ich weiße, süße Blüten, ob es jetzt Weißdorn ist oder Gardenie - so differenziert funktioniert mein Schnüffelstück noch nicht, dazu müsste ich schon mehr Gardenie und Weißdorn gerochen haben. Und das hab ich noch nicht.

Wie sich der Duft dann entwickelt und über Stunden, bei mir um die 4-5 Stunden, bleibt, ist das, was mich überhaupt zum Kauf und zu diesem Kommentar bewogen hat. Das herrliche Gemisch aus dominanter Vanille mit Tuberose und dann sachte noch etwas Sandelholz dazu, wird zwar nach und nach schwächer, spielt sich bei mir jedoch so überzeugend lieblich miteinander ein, dass ich so einen ganz verklärten Blick bekomme. Immer, wenn ich es wahrnehme, bin ich im Himmel. Weil es leicht bleibt. Weil es goldig ist wie der Kuss einer Fee. Weil es mich über Stunden glücklich macht wie bisher noch kaum ein anderer Duft. Und mich sehr besänftigt. Das hab ich seit Jahren gesucht.

Klar, ist es auch für mich ein HP Dupe, aber ein sehr leichtes und tragbares, ganz mit ohne Penetranz. Es erinnert mich mehr an das anfängliche HP als es rauskam und noch nicht in der Nase gepiekst hat sondern sehr magisch und balsamisch war.
Der Flakon ist zwar unschön, aber das ist mir bei dem Preis und der Menge an köstlichem Honig da drin ziemlich Wurscht.
2 Antworten