The Green Carnation 2011 Extrait de Parfum

VelcroBanana
03.01.2017 - 18:01 Uhr
12
Top Rezension
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft

Sei ein Unmann (oder Unfrau)

Obacht, hier kommt mein 1. Kommentar!
Aber erst einmal ein großes Lob an alle Parfumos für die Begeisterung, Akribie und gute Laune, die ihr Parfüms und sonstige Duftwässerchen entgegenbringt. Es ist mir eine Wonne, eure Kommentare zu lesen. Es ist ein Gewinn, durch eure Erfahrungen eine zuverlässige Richtschnur in der Hand zu haben, wenn ich olfaktorisches Neuland betrete.

So auch geschehen bei „Green Carnation“.
Zunächst durch Zufall in ALZD entdeckt und neugierig geworden, habe ich dann hier eine Bekräftigung meines Bauchgefühls gefunden und eine Probe bestellt.
(Ich bin, was Parfüms betrifft, reichlich unbeleckt. Die übliche Regalriege bei Douglas oder DM spricht mich nicht an. Dafür kenne und schätze ich die Produkte vom LUSH, auch einige Parfüms. Dort habe ich erst gemerkt, was qualitativ hochwertige Produkte wirklich ausmacht.)

„Green Carnation“ schien also ein Kandidat, der aus der „Schema F“-Reihe tanzt:

Kopfnote: Nelke, Grapefruit, Baumwollblüte
Herznote: Roter Pfeffer, Vetiver
Basisnote: Rauchige Noten, Whisky

Aufgetragen und erstmal gestutzt.
Jetzt wird’s ein bißchen krampfig, denn ich weiß nicht, was ich da rieche. Röche ich rauchige Noten, dann würde ich sie so benennen können, aber: Fehlanzeige. Stattdessen leicht stechend in den ersten 2 Minuten, mehrere Komponente, aber alle gleichberechtigt nebeneinander. Kein Gerempel mit ausgefahrenen Ellbogen, dafür ein mehrschichtiges Zusammenspiel.
Der erste Eindruck geht über in einen kraftvollen, hellen, warmen Duft. Die Grapefruit ist minimal, zumindest ist da nichts, was an Zitrusfrüchte erinnert und erst recht nicht an Limo.

Jetzt bin ich aber schon fast fertig, denn dieser Duft, der sich nach rund 5 Minuten entfaltet hat, bleibt so konstant für die nächsten 6 Stunden!
Er bleibt hell, warm und freundlich. Da ist kein bißchen Rauch, also ehrlich. Whisky? Niemals nie.

Was mir an „Green Carnation“ gefällt ist, daß es zwar einerseits eindeutig nach pflanzlichen Ursprung riecht, aber zwischen allen Stühlen sitzt. Es riecht eindeutig blumig, die ganze Zeit, aber jedesmal, wenn mein Verstand sagen will, daß ist ein femininer Duft, kommt klipp und klar: Nein, ist er nicht, und erst recht nicht maskulin. Ich behaupte, dieser Duft ist nichts für Männer und Frauen, die eindeutige Parfüms benutzen, um ihre Geschlechtereinteilung zu unterstreichen.

Ich mag ihn immer mehr, weil ich einfach nicht schlau draus werde.
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