Chinchilla Galimard
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scheinbar ein unbekanntes Duftwesen und doch sehr präsent
Galimard Parfums: Diese Firma wurde 1747 in Grasse gegründet; der erste gelistete Duft erschien (lt. Fragrantica) 1960, der letzte 2024; bei eBay gehandelt – erstaunlicherweise auf den Flacons auch „Chin-Chilla“ genannt – und doch scheinbar unbekannt.
Wäre da nicht der helle blonde Rest einer Flüssigkeit im Probenflacon, ein stilvoller, blumiger Chypre-ähnlicher Duft, der in eine andere Zeit zu gehören scheint, und sich, selbst auf meiner kühlen Haut, reichhaltig und warm mit einer wahrnehmbaren Animalik ausbreitet.
Ach, „Chinchilla“: Du schickst mich auf die Duftnotensuche und ich lasse mich darauf ein.
Hesperiden-Aromen, mit Sicherheit ein bisschen Bergamotte und vielleicht sogar Pomeranze, strahlen, dank großzügig dosierten Aldehyden, zitrisch-frisch und lebhaft: Ein Klassiker von einer Kopfnote, mit etwas zurückgenommenem Grün und der sonnigen Persönlichkeit einer nicht mehr ganz jungen reizvollen Frau. Rund, weich und wunderbar üppig!
Opulenz und Reife auch im sommerlichen Blumengarten:
Rosa Nelkenwürze und unverkennbare Rosenschönheiten treffen auf die uns so bekannten Weißblüher Jasmin und Tuberose, beide nicht allzu schüchtern, und einen Hauch von Iris ...
Vielleicht schauen auch noch einige der von mir so geliebten Maiglöckchen um die Ecke.
Ylang Ylangs blühende Ranken umschlingen dieses blumige Duftherz liebevoll.
Hätte ich nicht nur ein kleines Näschen, sondern wäre ich eine „Nase“, müsste sich mein Duft-Gedächtnis nicht so mühen.
Jedenfalls erinnert „Chinchilla“ in dieser Phase seiner Entwicklung an ein schönes Stück Seife, das mit zartem Schaum berührend duftet und verwöhnt.
Nach einiger Zeit begegne ich recht zurückgenommenem Eichenmoos (Nanu, so schüchtern?) und Sandelholz, reich, cremig und maskulin, in Begleitung von Leder und Vetiver.
Hier wird die Zibet-Animalik der kleinen herumschleichenden, nicht ganz sauberen Katze vorweggenommen: Sie war schon da und wälzte sich, zufrieden schnurrend, in einem sinnlich-warmen Moschusbett!
Alles scheinbar ganz alltäglich „gestrickt“, aber doch schön, kleidsam und daher gut tragbar.
Vielleicht war „Chinchilla“ von Galimard nur eine der vielen Duftkreationen, die uns während so vieler Jahre begleiten oder begleiteten, ohne dass wir sie so richtig wahrnahmen: Gab es doch zu viele ihrer Art!
Wohl ein Duft, der (und darauf weisen die wenigen vorhandenen Verkaufsangebote hin) wohl hauptsächlich in Amerika vertrieben wurde.
„Wer kennt die Düfte, nennt die Namen?“ könnte man hier fragen.
Aber, trotz aller unbeantworteter Fragen begegnet mir ein charmanter Blumenduft mit durchschnittlicher Sillage und Haltbarkeit: Einer von vielen?
Vielleicht! Aber sicher einer, dessen Bekanntschaft zu machen sich für mich lohnt, auch wenn dieser elegante Südfranzose mir einiges vorenthält.
Ich denke, ich lasse ihm seine Geheimnisse und genießen ihn einfach …
Wäre da nicht der helle blonde Rest einer Flüssigkeit im Probenflacon, ein stilvoller, blumiger Chypre-ähnlicher Duft, der in eine andere Zeit zu gehören scheint, und sich, selbst auf meiner kühlen Haut, reichhaltig und warm mit einer wahrnehmbaren Animalik ausbreitet.
Ach, „Chinchilla“: Du schickst mich auf die Duftnotensuche und ich lasse mich darauf ein.
Hesperiden-Aromen, mit Sicherheit ein bisschen Bergamotte und vielleicht sogar Pomeranze, strahlen, dank großzügig dosierten Aldehyden, zitrisch-frisch und lebhaft: Ein Klassiker von einer Kopfnote, mit etwas zurückgenommenem Grün und der sonnigen Persönlichkeit einer nicht mehr ganz jungen reizvollen Frau. Rund, weich und wunderbar üppig!
Opulenz und Reife auch im sommerlichen Blumengarten:
Rosa Nelkenwürze und unverkennbare Rosenschönheiten treffen auf die uns so bekannten Weißblüher Jasmin und Tuberose, beide nicht allzu schüchtern, und einen Hauch von Iris ...
Vielleicht schauen auch noch einige der von mir so geliebten Maiglöckchen um die Ecke.
Ylang Ylangs blühende Ranken umschlingen dieses blumige Duftherz liebevoll.
Hätte ich nicht nur ein kleines Näschen, sondern wäre ich eine „Nase“, müsste sich mein Duft-Gedächtnis nicht so mühen.
Jedenfalls erinnert „Chinchilla“ in dieser Phase seiner Entwicklung an ein schönes Stück Seife, das mit zartem Schaum berührend duftet und verwöhnt.
Nach einiger Zeit begegne ich recht zurückgenommenem Eichenmoos (Nanu, so schüchtern?) und Sandelholz, reich, cremig und maskulin, in Begleitung von Leder und Vetiver.
Hier wird die Zibet-Animalik der kleinen herumschleichenden, nicht ganz sauberen Katze vorweggenommen: Sie war schon da und wälzte sich, zufrieden schnurrend, in einem sinnlich-warmen Moschusbett!
Alles scheinbar ganz alltäglich „gestrickt“, aber doch schön, kleidsam und daher gut tragbar.
Vielleicht war „Chinchilla“ von Galimard nur eine der vielen Duftkreationen, die uns während so vieler Jahre begleiten oder begleiteten, ohne dass wir sie so richtig wahrnahmen: Gab es doch zu viele ihrer Art!
Wohl ein Duft, der (und darauf weisen die wenigen vorhandenen Verkaufsangebote hin) wohl hauptsächlich in Amerika vertrieben wurde.
„Wer kennt die Düfte, nennt die Namen?“ könnte man hier fragen.
Aber, trotz aller unbeantworteter Fragen begegnet mir ein charmanter Blumenduft mit durchschnittlicher Sillage und Haltbarkeit: Einer von vielen?
Vielleicht! Aber sicher einer, dessen Bekanntschaft zu machen sich für mich lohnt, auch wenn dieser elegante Südfranzose mir einiges vorenthält.
Ich denke, ich lasse ihm seine Geheimnisse und genießen ihn einfach …
5 Antworten

Genießen und an überhaupt nichts denken ist auch mal schön..

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Wieder eine hervorragende Beschreibung zu einem (bestimmt) außergewöhnlichen Duft, den es noch zu entdecken gilt.

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Schöne Duftnotensuche, Test hat sich offenbar gelohnt!

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Einfach nur genießen 😌. Ist doch das Beste, was uns mit einem Duft gelingen kann.

Eine sehr schöne Beschreibung einer Entdeckungsreise. Für mich ist eine "alte" Chypre immer eine Reise wert.