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Top Rezension
Erntedankfest
Nachdem ich den Flacon gesehen hatte, wußte ich, ich muß ihn haben. Ich wurde zwar daran gehindert, den Duft hier anzumelden, aber versuchte es dennoch mit einem Gofundme-sharing, mit überschaubarem Erfolg. Denn der Preis beträgt nun mal 700 Euro für 100 ml EdP. Aber dieser hat auch eine gewisse Berechtigung. In erster Linie ist er nur 1510mal aufgelegt worden, sowohl der Duft, als auch der Flacon. Es ist ein joint venture (das 2., das erste war für Mitsouko) von Arita Japan, einem renommierten Porzellanhersteller und Guerlain. Der Duft wurde eigens für diesen Flacon kreiiert und soll den Herbst olfaktorisch einfangen. Der Flacon ist eine Abwandlung des Mitsouko Flacons, nur hat er eine Blüte statt eines umgedrehten Herzens als Deckel. Arita Porcelain Lab Behältnisse dieser Art kosten ungefüllt mindestens 120 USD.
Aber was kann der Duft? Unkenrufe besagten, ...ach, Tuberose, nee, da kann ich überhaupt nicht mit. Oder uuh, Gardenie, da kriege ich Kopfweh.
Alles pillepalle.
Bevor ich armer Schlucker mal eben 700 Schleifen auf den Guerlain-vergoldeter-Marmortisch hinknalle, bedurfte es dringend einer Schnüffelprobe. Die liegt nun vor und ich koste gerade aus dem Füllhorn des Herbstes in seiner ganzen Glorie. Tuberose und Gardenie, also irgendetwas schwer-blumiges nehme ich auch inzwischen wahr, aber sie sind absolut zweitrangig bei diesem Duft. Die Kopfnote hat auch getrogen, denn die war noch recht süß und eher fruchtig, aber die Herznote ist das, was ich als Herbstnote bezeichnen würde, Herbstfest in einem französischen Dorf, sagen wir mal Milly-la-foret, denn das kenne und liebe ich. Ich gehe über den kleinen Markt, auf dem Bauern aus den umliegenden Ortschaften ihre Waren feilbieten. Man riecht Sonne. Rotwein, reife, rotbackige Äpfel, Strohblumen, Bienenwachs, aber auch Kräuter und das ein- oder andere Gewürz. Dann wird es düsterer, die Sonne geht weg und der Duft wird erdiger, bleibt aber in der Nähe eines unsüßen Glühweins. Und der Duft hallt noch lange nach, genau wie eine schöne Erinnerung.
Ich kann mich jedoch nicht erinnern, schon einmal so etwas gerochen zu haben. Ziel erreicht, Thierry Wasser oder wer auch immer dahinter steckt.
Aber was kann der Duft? Unkenrufe besagten, ...ach, Tuberose, nee, da kann ich überhaupt nicht mit. Oder uuh, Gardenie, da kriege ich Kopfweh.
Alles pillepalle.
Bevor ich armer Schlucker mal eben 700 Schleifen auf den Guerlain-vergoldeter-Marmortisch hinknalle, bedurfte es dringend einer Schnüffelprobe. Die liegt nun vor und ich koste gerade aus dem Füllhorn des Herbstes in seiner ganzen Glorie. Tuberose und Gardenie, also irgendetwas schwer-blumiges nehme ich auch inzwischen wahr, aber sie sind absolut zweitrangig bei diesem Duft. Die Kopfnote hat auch getrogen, denn die war noch recht süß und eher fruchtig, aber die Herznote ist das, was ich als Herbstnote bezeichnen würde, Herbstfest in einem französischen Dorf, sagen wir mal Milly-la-foret, denn das kenne und liebe ich. Ich gehe über den kleinen Markt, auf dem Bauern aus den umliegenden Ortschaften ihre Waren feilbieten. Man riecht Sonne. Rotwein, reife, rotbackige Äpfel, Strohblumen, Bienenwachs, aber auch Kräuter und das ein- oder andere Gewürz. Dann wird es düsterer, die Sonne geht weg und der Duft wird erdiger, bleibt aber in der Nähe eines unsüßen Glühweins. Und der Duft hallt noch lange nach, genau wie eine schöne Erinnerung.
Ich kann mich jedoch nicht erinnern, schon einmal so etwas gerochen zu haben. Ziel erreicht, Thierry Wasser oder wer auch immer dahinter steckt.
3 Antworten


Wenn ich 700€ für Luxusdinge zu Verfügung hätte, würde ich mir aber wohl einen anderen, günstigeren Duft kaufen und eine Teetasse aus Meißen oder Ähnliches. Noch wahrscheinlicher wäre, dass ich das Geld für ein paar Urlaubstage nutzen würde.