Shalimar Souffle Intense Guerlain 2017

Und erneut hat mich die Community dazu gebracht, einen Duft auf die Wunschliste zu setzen, der normalerweise niemals ein potentieller Kaufkandidat gewesen wäre. Ich nehme euch nur mit dem größten Vergnügen mit durch die kleine Duftreise von Shalimar Souffle Intense.
Der erste Schnüffler:
Diese Kreation von Guerlain startet wie so oft mit grünen Stängeln und Blättern. Die Blüten sind kurz davor ihren natürlich-berauschenden Duft an die Luft abzugeben. Stelle dir in diesem Szenario die weißen Knospen der Jasmin vor, strotzend vor grünem Pflanzensaft, um Energie für die Entwicklung der Blüten bereitzustellen. Nach ein paar Minuten beginnen sich die Knospen zu öffnen und der unschuldig, jungfräuliche Duft der neugeborenen Blüte windet sich dir entgegen. Immer mehr Knospen öffnen sich, darunter auch andere weiße Blumen, die hier sehr rein und solidarisch miteinander agieren.

Der Verlauf:
Shalimar Souffle Intense bindet immer mehr weiße Blüten mit ein und wird dadurch frischer aber auch seifiger. Was mich hier allerdings wundert: Die frisch-cleane Note stört mich hier überhaupt nicht, denn sie ist überhaupt nicht stechend oder herb, vielmehr bleibt sie weiblich und sinnlich sauber. Diesen Weg geht das Parfum allerdings nur ca 10 Minuten, bis schließlich der Höhepunkt erreicht ist: (Vielleicht ist das mein ganz persönliches Highlight aber mir gefällt er hier wirklich am besten)

Bis jetzt erkennt man die gelistete Vanille noch gar nicht, was für die Mehrdimensionalität des Duftes spricht. Und jetzt taucht sie das erste Mal auf, doch nicht alleine... sie wird begleitet von der Orangenblüte, eine meiner absoluten Favoriten wenn es um verarbeitete Blüten geht. Wenn man sich die Herznote des Duftes genauer ansieht, so ist vielmehr Orangenblütenwasser enthalten. Ehrlich gesagt kann ich da sehr wahrscheinlich noch nicht wirklich einen Unterschied erkennen, doch ich vermute, dass das der Ursprung der Aquatik ist, die ich hier durchaus auch wahrnehme.

Jedenfalls treten die weißen Blüten, ausgenommen Jasmin, immer mehr in den Hintergrund, ziehen sich dabei aber nie ganz zurück. Durch dieses bescheidene Verhalten der Kopfnoten erlebe ich ein Deja Vu:
Ich, liegend unter einem Orangenbaum, unter mir das saftig-grüne Gras und über mir der mit Orangen und Orangenblüten behangene Baum, der mir Schutz vor der Sonne spendet. Das ist Urlaub, was ich hier gerade erlebe. Jasmin und Orangenblüte sind im absoluten Gleichgewicht, keiner klaut hier dem anderen die Show.
Und jetzt kommt die Kirsche auf dem Sahnehäubchen - Guerlain-Vanille
Anders beschrieben, entsprechend der oben beschriebenen Traumsituation:
Unter diesem schattenspendenden, blumig duftendem Baum trinke ich einen cremig-kalten Vanille-Milkshake.

Ich denke mehr gibt es nicht zu sagen...

Obwohl, ich kann eigentlich noch weitermachen...

Die Haltbarkeit ist beeindruckend, auf der Haut hält er mehr als 10 Stunden und auch die Projektion kommt üppig daher, weshalb ich mit der Dosierung acht geben werde, denn ein Sprüher zu viel bedeutet für andere potentielles Kopfweh.

Fazit:
Das hier ist kein Gourmand und keine Vanille zum Essen. Trotzdem ist sie berauschend und träumerisch. Ich als absoluter Gourmand-Liebhaber tue mir sehr schwer pludrig-saubere Düfte zu mögen, doch das hier habe ich nicht erwartet.

Probiert ihn unbedingt aus, wenn ihr hier gewisse Ähnlichkeiten zu euren Präferenzen erkennt!