Seductive Wild Summer 2011

Chillkröte
23.05.2012 - 12:04 Uhr
6
Hilfreiche Rezension
2.5
Flakon
2.5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
6
Duft

Duft im falschen Flakon

Hm, was weiss ich eigentlich von der Marke Guess? Nicht sehr viel, muss ich gestehen. Im Prinzip weiss ich nur, dass es sich bei Produkten aus diesem Haus meist um relativ überteuerte, kitschige Dinge handelt, welche mit einem grossen, goldenen G verziert werden. Vermutlich, um besagtem Kitsch den letzten Schliff zu verleihen. Wie auch immer, man merkt beim Lesen vermutlich, dass ich mit Guess-Produkten bisher nicht sehr viel anfangen konnte. Anders eine Bekannte von mir, welche mich in regelmässigen Abständen in eine Guess-Boutique zu zerren pflegt - sehr zu meinem Leidwesen, da ich mich dort immer ausgesprochen deplaziert fühle. Tja, bisher dachte ich immer, ich wäre da die einzige - bis ich auf Seductive Wild Summer traf. Denn, auch wenn sie sich verkleidet, um sich der restlichen Kollektion anzupassen: die Gute kann sich dort unmöglich wohl fühlen.

Guess Seductive Wild Summer kommt natürlich in einem rosanen Flakon mit Goldaufdruck, Goldkettchen und goldenem Sprühkopf daher. Das in Kombination mit diesem Produktnamen? Oje, was dabei wohl rauskommen mag? Sicher? Nein, es ist was ganz anderes.

Der Sommer startet erstmal mit einer grünen Wiese. Zumindest ist dies der Eindruck, welchen Birne und rote Beeren zusammen erwirken. Litschie kann ich nicht wirklich herausriechen. Nichts also mit schwerer, fruchtiger Süsse - dies hier ist zunächst ein sehr zarter, grüner, femininer Duft, welcher (da eher seifig) eher an ein Duschgel als an ein Parfum erinnert.
Oh... plötzlich merke ich, auf dieser Wiese scheint ein Orangenbaum zu stehen. Ganz ohne Frucht kommt der Duft eben doch nicht aus. Aber auch diese Note fügt sich sehr dezent ins Gesamtbild ein. Gleiches gilt auch für die Rose, welche etwas später auf den Plan rückt. Hm, wenn man sich die Wiese so bildlich vorstellt, wirkt sie vielleicht ein bisschen skuril... Aber egal, solange die Rose nicht zum Rosenknüppel greift, um auf mich einzuprügeln, darf sie gerne bleiben. Danach tut sich nicht mehr viel, die Rose wird mit der Zeit vielleicht noch ein bisschen holziger, aber das war's dann schon.

Fazit: Seductive Wild Summer habe ich im Drogerieregal zwischen Beyoncé und Puma entdeckt. Da es sich hierbei aber um einen wirklich guten Duft (keine störenden Haarspray-Nebengerüche, passable Haltbarkeit) aus dieser Kategorie handelt, ist er sicher auch für Leute über 20 einen Riecher wert. Wie oben beschrieben ist die Duftkombination vielleicht ein bisschen Kraut und Rüben, aber wer einen nicht überteuerten, natürlich dezenten Freizeitduft sucht, welcher ein frisch-geduscht-Gefühl vermittelt, der ist hiermit sicherlich nicht schlecht beraten.
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