7
Sehr hilfreiche Rezension
Keine Vanille, dafür Blüten
Ich habe heute das dringende Bedürfnis, diesem hier doch arg zerrupften Duft ein wenig Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und ihn etwas in den Kontext zu stellen. Mein Eindruck ist, dass sein Name für viele Missverständnisse verantwortlich ist. Denn Vanille Galante (oder VG) ist vieles, aber sicher kein Vanilleduft.
Direkt nach dem Aufsprühen ist VG zunächst einmal grün, grüner, am grünsten. Ich gebe zu, meine Vorredner*innen haben Recht, wenn sie einen Tick Plastik erschnüffeln, doch dazu später mehr. Zwischen dem Grün kommen sofort auch die Blüten zum Vorschein, allen voran die Lilie. Den Duft der Lilie muss man schon mögen, um VG mögen zu können, denn er ist wirklich dominant, begleitet schon hier von etwas salzig-wässrigem, das manche vielleicht als brackiges Blumenwasser empfinden. Ich fühle mich eher an einen Tümpel erinnert an einem heißen Tag. Etwas Fruchtiges ist dabei, ich würde auf Banane tippen. Ja, eine Bananenschale liegt neben dem Tümpel. Sie ist eher nicht mehr grün, sondern liegt da schon länger. Es treten weitere Blüten hinzu, unter anderem auch das von mir sehr geschätzte Ylang Ylang.
Nach ein paar weiteren Minuten schmilzt die zuvor schon erwähnte Plastiknote mit der Banane zusammen, in etwa so, als würde man einen Becher Bananen-Fruchtzwerge ankokeln (ich weiß, bitte nicht zuhause nachmachen). Da fällt mir auf, vielleicht stammt diese Plastiknote vom Sandelholz, denn es ist ihr so eine dezente Möbelpoliturnote eigen.
Dazu gesellt sich eine aquatische Note von salzigem Wasser. Das bleibt ziemlich lange und ist, wenn man's mag, sehr sexy.
Am Ende klingt der Duft dann in einer sonnencremeartigen Süße aus, aber nicht pappig süß, sondern anschmiegsam.
Die Haltbarkeit ist, wie bei vielen der Hermessencen, wirklich sehr gut. Die häufigen Beschwerden über den ach so leichten und transparenten Ellena kann ich nicht nachempfinden. Ja, der Duft schwebt über der Haut, geht manchmal und kommt dann wieder, ist aber niemals ganz weg und lässt einen doch in Ruhe - das ist ganz große Parfümeurskunst, wenn ihr mich fragt. Klar, eine riesige Projektion darf man hier nicht erwarten, aber wenn PERFORMANCE das Ziel ist, dafür gibt es ja Millionen anderer Alternativen. VG hält locker einen ganzen Tag durch.
Wenn ich jetzt, nach etwa drei bis vier Tagen, noch einmal am Teststreifen rieche, dann ist die luftig leichte, mit Blüten bestäubte Sonnencreme immer noch da.
Fazit: Wenn ihr blumige Düfte mit insbesondere Lilie und Ylang Ylang mögt, dann gebt Vanilla Galante ruhig noch eine Chance. Nur erwartet keinen Vanilleduft, sondern ellenasche Haute-Couture.
Direkt nach dem Aufsprühen ist VG zunächst einmal grün, grüner, am grünsten. Ich gebe zu, meine Vorredner*innen haben Recht, wenn sie einen Tick Plastik erschnüffeln, doch dazu später mehr. Zwischen dem Grün kommen sofort auch die Blüten zum Vorschein, allen voran die Lilie. Den Duft der Lilie muss man schon mögen, um VG mögen zu können, denn er ist wirklich dominant, begleitet schon hier von etwas salzig-wässrigem, das manche vielleicht als brackiges Blumenwasser empfinden. Ich fühle mich eher an einen Tümpel erinnert an einem heißen Tag. Etwas Fruchtiges ist dabei, ich würde auf Banane tippen. Ja, eine Bananenschale liegt neben dem Tümpel. Sie ist eher nicht mehr grün, sondern liegt da schon länger. Es treten weitere Blüten hinzu, unter anderem auch das von mir sehr geschätzte Ylang Ylang.
Nach ein paar weiteren Minuten schmilzt die zuvor schon erwähnte Plastiknote mit der Banane zusammen, in etwa so, als würde man einen Becher Bananen-Fruchtzwerge ankokeln (ich weiß, bitte nicht zuhause nachmachen). Da fällt mir auf, vielleicht stammt diese Plastiknote vom Sandelholz, denn es ist ihr so eine dezente Möbelpoliturnote eigen.
Dazu gesellt sich eine aquatische Note von salzigem Wasser. Das bleibt ziemlich lange und ist, wenn man's mag, sehr sexy.
Am Ende klingt der Duft dann in einer sonnencremeartigen Süße aus, aber nicht pappig süß, sondern anschmiegsam.
Die Haltbarkeit ist, wie bei vielen der Hermessencen, wirklich sehr gut. Die häufigen Beschwerden über den ach so leichten und transparenten Ellena kann ich nicht nachempfinden. Ja, der Duft schwebt über der Haut, geht manchmal und kommt dann wieder, ist aber niemals ganz weg und lässt einen doch in Ruhe - das ist ganz große Parfümeurskunst, wenn ihr mich fragt. Klar, eine riesige Projektion darf man hier nicht erwarten, aber wenn PERFORMANCE das Ziel ist, dafür gibt es ja Millionen anderer Alternativen. VG hält locker einen ganzen Tag durch.
Wenn ich jetzt, nach etwa drei bis vier Tagen, noch einmal am Teststreifen rieche, dann ist die luftig leichte, mit Blüten bestäubte Sonnencreme immer noch da.
Fazit: Wenn ihr blumige Düfte mit insbesondere Lilie und Ylang Ylang mögt, dann gebt Vanilla Galante ruhig noch eine Chance. Nur erwartet keinen Vanilleduft, sondern ellenasche Haute-Couture.
2 Antworten
SoAnna vor 5 Jahren
Den finde ich auch nicht schlecht. Wegen Vanille im Namen habe ich ihn im Winter probiert, DAS war der Fehler! Es ist ein absoluter Sommerduft!
FvSpee vor 5 Jahren
Herrlich! Ein sehr lustiger, unkonventioneller Kommentar. Die angekokelten Banenenfruchtzwerge sind mit Sicherheit ein unverbrauchtes Bild :-D

