GuidoSch
07.04.2021 - 06:16 Uhr
9
Sehr hilfreiche Rezension
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft

An Oustanding Understanding

... so in etwa verbinde ich Hind Al Ouds Bezug zu Parfumkunst. Durch einen Zufall oder besser gesagt durch Can777 bin ich in den Genuss einer Probe dieses außergewöhnlichen Arabers gekommen und als er mir den Flakon anbot, konnte ich nicht "Nein" sagen. Hind Al Oud-Düfte sind ja in Europa fast nirgends zu bekommen. Soviel dazu.

Beim ersten Aufsprühen schrie mich sofort die Blümeligkeit an, so wie ich es bisher noch nicht kannte, was dem einen oder anderen Kommentar auch zu entnehmen ist. Diesen Duft muss man kennenlernen und nicht gleich die Flinte oder den Säbel ins Korn werfen. Dieses Anschreien wirkt eine zeitlang nach und wird sanfter, als man vermuten mag, bleibt aber dennoch präsent und das Eichenmoss (mein Emporkömmling bei den Duftnoten) nimmt seine Arbeit auf, wobei das Oud auch mehr zum Vorschein kommt. Wie in meinem Statement bereits beschrieben, kommt hier kein Kuhstall oder Dung zum Vorschein, wobei sich eine leichte animalische Note nicht verleugnen lässt. Diese Kombination aus prägnanter Blümeligkeit und Oud mag nicht jedem gefallen, was man leider auch der Bewertung ansieht, zeugt aber auch von einer Experimentierfreudigkeit seitens HAO.

Nach vielen Stunden (Haltbarkeit locker > 10 Stunden) haben eigentlich nur noch die Blumen das Sagen, das Oud rückt leicht in den Hintergrund und der Moschus treibt sein Unwesen, was mich persönlich nicht stört. Ich sehe die Stärken von Barari im späten Frühling, wenn uns die ersten Sonnenstrahlen treffen, aber auch im Sommer, wenn es nicht gerade um die 40 Grad sind.

Mein Fazit dazu lautet, dass das was Hind Al Oud anfasst, Hand und Fuß hat, nicht für die Allgemeinheit bestimmt ist - worüber man bei diesem Duft streiten könnte - und für die-/denjenigen bestimmt ist/sind, die das Außergewöhnliche suchen. Wie schon erwähnt, man muss den Duft kennenlernen!

DANKE
4 Antworten