Illicit Jimmy Choo 2015

Oh Illicit, ich mag Dich ja sehr. Weniger, wie Manifesto, in den ich sehr verliebt bin, sondern mehr dieses Mögen eben.

Illicit erinnert mich sehr an meinen letzten Urlaub, als der Mann und ich gemeinsam auf die Dachterrasse des örtlichen In-Hotels marschierten und Mules tranken. Er Moskow und ich London. Und so, wie der Cocktail, riecht auch Illicit. Irgendwie hatte der Barkeeper einen sehr floralen Gin gewählt, was mir gut gefiel, denn normalerweise trinke ich meine Cocktails und rieche nicht dran.

Ingwer im Kopf ist sehr dominant und die Bitterorange verleiht ihm aber gleichzeitig etwas sehr Spritziges. Diese würzig-spritzige Kombination wirkt am Anfang leicht trocken und schon fast alkoholisch. Im Dry Down entwickelt sich dann ein angenehm warmer Geruch, wenn die Rose dezenter und das Jasmin - Sambac dominanter das Spritzige der Blutorange aufweichen. Hier entfaltet der Duft dann die blumige und fast schon leichte Komponente. Amber und Sandelholz in der Basis erden den Duft, sodass man das Gefühl bekommt, man hätte einen Honigduft aufgelegt.

Der Duft an sich ist sehr weiblich, weich und eignet sich meiner Meinung nach vor allem für den Spätsommer und den frühen Herbst - wenn die Blätter langsam bunt werden und man was Wärmendes von innen braucht. Er hat etwas Gourmandiges, ohne ins Pappsüße abzudriften, was ich sehr mag. Haltbarkeit und Sillage sind ok, nichts Monströses aber solide und ok. Er gehört für mich zu den Düften, die ich bei Geschäftsterminen in der Tasche trage, weil ich mich mit ihm sehr wohl fühle, aber nicht olfaktorisch eventuellen Kooperationspartnern auf die Pelle rücke.

Ich finde ihn sehr gelungen, da er diese Spritzigkeit mit Wärme vereint ohne in die Richtung banales weiß-florales Duftwasser mit einem Schuss "Special" abzudriften.