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Hilfreiche Rezension
Reise um die Welt
Für diesen Duft braucht es Zeit. Viel Zeit. Nicht der Duft braucht die Zeit, sondern der Träger. Nimmt man sich diese Zeit, so nimmt Joop Homme Absolute den Verwender mit auf eine Weltreise.
Ich habe in vielen Kommentaren gelesen, der Duft würde sich im Verlauf des Tages nicht ändern, das stimmt aber nicht. Er tut es nur sehr leise, fast subtil und doch, nimmt man sich die Zeit, nimmt man die Veränderung wahr.
Direkt nach dem Auftragen (man sollte reichlich aufsprühen) kommt er hart, rauchig, rauh fast etwas salzig daher. Die erste Station der Weltreise ist erreicht. Schließt die Augen. Hört ihr das Feuer knistern, hört ihr die Felsbrandung. Riecht ihr den frischen Lachs am Feuer? Spürt ihr die kühle klare Sommernacht? Man merkt die Kälte der Nacht und gleichzeitig die Wärme des Feuers. Wenn man die Augen geschlossen hält, findet man sich am Lagerfeuer der alten Vikinger wieder.
Kurze Zeit später erreicht man die zweite Station der Reise. Wir landen auf einem orientalischen Markt. Aber keiner der sooft bemühten reinen Gewürzmärkte. Wir sind in einem orientalischen Fressgässchen gelandet. Natürlich gibts hier auch Gewürze. Fast könnte man meinen die hl. 3 Könige wären hinter unsrer armen Seele her. Hier gibt's aber auch gebratenes Huhn. An manch einer Ecke bietet ein bärtiger Turbanträger Lederschuhe feil. Es gibt frisch gegerbte Tierfelle. Hört ihr die Beschicker rufen. Spürt ihr das Vibrieren dieses Marktes in der Mittagssonne?
Etwas später folgt der dritte Teil der Reise.
Wir sind zurück in Mitteleuropa. Holt tief Luft, lasst die Augen geschlossen.
Die Türen öffnen sich. Man steigt aus der Gondel der Seilbahn aus. Im Warteraum der Bergstation dringt ganz leicht der Duft aus dem Maschinenraum durch. Es duftet nach leicht süßlichen Maschinenöl. Nicht aufdringlich, angenehm nimmt man diesen war. Nach Verlassen des Seilbahngebäudes findet man sich im Garten des Gebirgsklosters wieder. Wir setzen uns in die Arkaden des Klosters. Spürt ihr die Ruhe, die Kraft des Ortes? Ab und an geht hinter uns die Türe der kleinen Kapelle auf. Riecht ihr den kalten Stein, den Duft des alten Holzes der Bänke? Spürt ihr den Luftzug des an uns vorbeeilenden Mönches? Der Mönch trägt ein langes Leinengewand und Lederschuhe. Stimmt's?
Und nun wo sich der Tag dem Ende neigt. Die letzte Station der Weltreise.
New York. Aber nicht oben, sondern unten. Bronx. U-Bahn Station 145 Street.
Stehen am Gleis. Der Schachtwind zieht an uns durch in seiner typischen Mischung aus warm und kalt. Man riecht die schweren Eisengitter im Eingangsbereich die die Schwarzfahrer abhalten sollen. Mit uns auf dem Bahnsteig steht ein Fahrgast der einen übervollen K-mart Einkaufswagen voll seiner Habseligkeiten mitführt. Etwas weiter brummt ein völlig verdellter Mountain Dew Getränkeautomat. Die Bahn fährt krachend in die Station. Sie schiebt die Tunnelluft vor sich her, die uns im Gesicht trifft. Die Türen öffnen sich, wir steigen ein. Die Sitze, Kunstleder bezogen. Im Waggon nur ein Fahrgast. Es ist ein Matrose der was trägt? Na klar. Gaultiers le Male.
Jetzt öffnen wir die Augen, der Tag ist zuende. Sind wieder Zuhause. Eine aufregende Reise liegt hinter uns.
Man darf mich gerne für bekloppt halten, aber so wirkt dieser Duft auf mich eben.
Ähnliche Emotionen vermag außer diesem Duft nur "Heaven von Chopard" in mir zu wecken. Den gibt's ja nun schon fast 20 Jahre nicht mehr.
Auch wenn die zwei Düfte nicht im geringsten etwas miteinander zu tun haben, sind sie für mich eindrucksvoll wie keine anderen.
Ich habe in vielen Kommentaren gelesen, der Duft würde sich im Verlauf des Tages nicht ändern, das stimmt aber nicht. Er tut es nur sehr leise, fast subtil und doch, nimmt man sich die Zeit, nimmt man die Veränderung wahr.
Direkt nach dem Auftragen (man sollte reichlich aufsprühen) kommt er hart, rauchig, rauh fast etwas salzig daher. Die erste Station der Weltreise ist erreicht. Schließt die Augen. Hört ihr das Feuer knistern, hört ihr die Felsbrandung. Riecht ihr den frischen Lachs am Feuer? Spürt ihr die kühle klare Sommernacht? Man merkt die Kälte der Nacht und gleichzeitig die Wärme des Feuers. Wenn man die Augen geschlossen hält, findet man sich am Lagerfeuer der alten Vikinger wieder.
Kurze Zeit später erreicht man die zweite Station der Reise. Wir landen auf einem orientalischen Markt. Aber keiner der sooft bemühten reinen Gewürzmärkte. Wir sind in einem orientalischen Fressgässchen gelandet. Natürlich gibts hier auch Gewürze. Fast könnte man meinen die hl. 3 Könige wären hinter unsrer armen Seele her. Hier gibt's aber auch gebratenes Huhn. An manch einer Ecke bietet ein bärtiger Turbanträger Lederschuhe feil. Es gibt frisch gegerbte Tierfelle. Hört ihr die Beschicker rufen. Spürt ihr das Vibrieren dieses Marktes in der Mittagssonne?
Etwas später folgt der dritte Teil der Reise.
Wir sind zurück in Mitteleuropa. Holt tief Luft, lasst die Augen geschlossen.
Die Türen öffnen sich. Man steigt aus der Gondel der Seilbahn aus. Im Warteraum der Bergstation dringt ganz leicht der Duft aus dem Maschinenraum durch. Es duftet nach leicht süßlichen Maschinenöl. Nicht aufdringlich, angenehm nimmt man diesen war. Nach Verlassen des Seilbahngebäudes findet man sich im Garten des Gebirgsklosters wieder. Wir setzen uns in die Arkaden des Klosters. Spürt ihr die Ruhe, die Kraft des Ortes? Ab und an geht hinter uns die Türe der kleinen Kapelle auf. Riecht ihr den kalten Stein, den Duft des alten Holzes der Bänke? Spürt ihr den Luftzug des an uns vorbeeilenden Mönches? Der Mönch trägt ein langes Leinengewand und Lederschuhe. Stimmt's?
Und nun wo sich der Tag dem Ende neigt. Die letzte Station der Weltreise.
New York. Aber nicht oben, sondern unten. Bronx. U-Bahn Station 145 Street.
Stehen am Gleis. Der Schachtwind zieht an uns durch in seiner typischen Mischung aus warm und kalt. Man riecht die schweren Eisengitter im Eingangsbereich die die Schwarzfahrer abhalten sollen. Mit uns auf dem Bahnsteig steht ein Fahrgast der einen übervollen K-mart Einkaufswagen voll seiner Habseligkeiten mitführt. Etwas weiter brummt ein völlig verdellter Mountain Dew Getränkeautomat. Die Bahn fährt krachend in die Station. Sie schiebt die Tunnelluft vor sich her, die uns im Gesicht trifft. Die Türen öffnen sich, wir steigen ein. Die Sitze, Kunstleder bezogen. Im Waggon nur ein Fahrgast. Es ist ein Matrose der was trägt? Na klar. Gaultiers le Male.
Jetzt öffnen wir die Augen, der Tag ist zuende. Sind wieder Zuhause. Eine aufregende Reise liegt hinter uns.
Man darf mich gerne für bekloppt halten, aber so wirkt dieser Duft auf mich eben.
Ähnliche Emotionen vermag außer diesem Duft nur "Heaven von Chopard" in mir zu wecken. Den gibt's ja nun schon fast 20 Jahre nicht mehr.
Auch wenn die zwei Düfte nicht im geringsten etwas miteinander zu tun haben, sind sie für mich eindrucksvoll wie keine anderen.
3 Antworten


Schöne Schreibe!