Joop! Miss Wild 2013

M0na
03.04.2017 - 08:37 Uhr
3
Hilfreiche Rezension
3
Flakon
2
Haltbarkeit
2
Duft

Schall und Rauch

Am heutigen Tag habe ich frei. Nach einer belastenden Zeit kehrt hoffentlich etwas mehr Ruhe ein. Mein Tag begann schon außerordentlich. Entgegen meines Rhythmus habe ich unerwartet lange geschlafen und den Vormittag im Morgenmantel vertrödelt. Gegessen oder gemacht habe ich letztlich nichts. Heute scheint alles etwas anders zu sein. Vielleicht deshalb hatte ich später den Tester von Joops! „Miss Wild“ in der Hand. Sehr ungewöhnlich, da mich der Name des Parfums nicht anspricht und die Aufmachung des Flakons noch viel weniger. Ein Spritzer aufs Handgelenk, dasselbige zur Nase geführt – uff! Nach einigen Augenblicken nahm ich mein Handgelenk erneut zur Nase und roch wieder etwas stechend-Rauchiges. Nicht ausgesprochen schwer oder in der Art, als stünde man am Lagerfeuer, für mich jedoch unangenehm riechend. Mit Verwunderung las ich später bei Parfumo, dass die Kopfnote rosa Pfeffer wiedergeben soll. Den habe ich nicht entdeckt. Ich vermutete aber etwas Süßes im Hintergrund, das sich noch hinter der rauchigen Note verbirgt. Genau dieses Süße tritt hervor, wenn der Rauch etwas abgezogen ist und verleiht dem Duft etwas Mädchenhafteres. Nicht nur das Rauchige lässt immer mehr nach, auch die Süße verschwindet zusehends, die wilde Miss wird zahmer und recht körpernah. Dass sie sich ein bisschen mit Rum beschwipst hat, nehme ich noch wahr, bald ist aber Zapfenstreich. Lange hält sie nicht durch.

Zugegebenermaßen erscheinen mir die Duftnoten, die hier angegeben sind, im Nachhinein nicht uninteressant; „Miss Wild“ und ich werden dennoch keine Freundinnen. Bei Mädchen und jungen Frauen, die diese rauchige Note mögen oder vielleicht einfach wilder sind als ich es bin, ist sie besser aufgehoben. Adieu, kleine Miss.
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