La Vie est Belle L'Extrait 2023

Ineke89
18.03.2024 - 17:03 Uhr
5
10
Preis
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

LVEB im orientalischen Puderschleier

Die LVEB DNA ist unverkennbar vorhanden und wer diese absolut nicht mag, braucht den Duft LVEB L'Extrait wahrscheinlich gar nicht erst testen.
Meiner Meinung nach ist das ursprüngliche LVEB ein auf dieser Plattform unterschätzter, verkannter Duft, der mit seiner DNA eine extreme, gourmandige Süße erzeugt, die kaum ein anderer Duft je so erreicht hat. Ich persönlich mag das ursprüngliche LVEB zwar nicht an mir selbst, aufgrund der extremen Süße, wohl aber sehr gerne an anderen riechen.
Stellt euch das süß-blumig-gourmandige LVEB in einer riesigen Puderwolke vor, gepaart mit dunkler, holziger Orientalik und einer sehr dezenten, reinen, zitrischen Weihrauchnote im Hintergrund. So nehme ich den Duft wahr.
Für mich ist LVEB L'Extrait ein würdiger Nachfolger meines geliebten Manifesto L'Elixirs. Der Dufttyp ist sehr ähnlich, obwohl die Noten sehr unterschiedlich sind. Als Argument führe ich an, dass beide Düfte die folgenden gleichen Eigenschaften aufweisen: Süß, blumig, pudrig, orientalisch, gourmand, holzig und minimal würzig. Vom Oud rieche ich auch mit viel Fantasie kaum bis nichts. Der Duft hat trotzdem eine holzige, dunkle Note, die für mich aber eher in Richtung Sandelholz und auch Kaschmirholz (Zeder, Ambra, Moschus, Vanille) ausschlägt, wie beim bereits zuvor erwähnten Manifesto L'Elixir.
Des weiteren fühle ich mich an Armani Code Satin erinnert. Zum einen, aufgrund der Kakao und Pralinen-Spuren, zum anderen ist dies ebenfalls dem ähnlichen Dufttyp geschuldet. Wer hier zweifelt, möge sich bitte das Tortendiagramm des Dufttyps beider Düfte nebeneinander anschauen.
LVEB L'Extrait hat für mein Empfinden mehr Ähnlichkeiten zu den ebenfalls sehr pudrigen Flankern Iris Absolu und LVEB Blanche als zu dem ursprünglichen LVEB. Allen drei Flankern ist die Iris-lastige Puderzuckernote gemein, die ich sehr liebe. Wer diese Flanker mochte, dem wird wahrscheinlich auch LVEB L'Extrait gefallen.
Die Sillage ist recht anständig und vom Umfeld gut wahrzunehmen. Aufgrund der gourmandigen Süße wirkt der Duft sehr einladend und kuschelig, daher würde ich den Duft nicht bei der Arbeit tragen, oder zu Anlässen bei denen eine gewisse Distanz erwünscht ist. Zum Abend, Ausgehen oder zu freizeitlichen Anlässen passt dieser Duft hingegen wunderbar. Der Duft kommt gut gegen kalte Temperaturen an und entfaltet sich vermutlich im kalten Frühling, Herbst und Winter am besten.
Die Haltbarkeit liegt auf meiner Haut bei über 10 Stunden, dann möchte ich nachsprühen. Auf Kleidung und Stoff hält er sich deutlich über mehr als 24 Stunden.
Der Flakon ist mit seinem Kupfer-bis Roségoldfarbenen Glanz einer der schönsten in meiner Sammlung. Ein besonderer Hingucker ist die eingravierte Lancôme-Rose auf dem Deckel.
Die Duftqualität ist gut und würde ich als gehobenen Designer einstufen. Mehr Oud hätte dem Duft mehr Nischencharakter verliehen, ihn damit wahrscheinlich aber auch für ein schmaleres Publikum interessant gemacht und für mich ins Aus katapultiert. Nicht jeder kann sich mit dem pilzbefallenem Holz aus dem Orient anfreunden. Falls hier tatsächlich Oud drin sein sollte, ist es in einer Konzentation enthalten, die für mich als bekennende Oud-Verächterin sehr angenehm ist.
Für mich eine gelungene Variation des geliebten und gehassten LVEB EdP.
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