Roma 1988 Eau de Toilette

Alegria
23.08.2017 - 07:31 Uhr
32
Top Rezension
9
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

Ewige Liebe...

Roma existiert auf dem Markt fast dreißig Jahre und vielleicht ist das komisch, dass ich
gerade zu diesem Parfum etwas schreiben will, aber das hat auch irgendwie seinen Grund.
Irgendwann, Anfang 90-er habe ich in einer Parfümerie eine Roma Probe bekommen und fast
sofort wusste ich: diesen Duft muss ich haben, jetzt, sofort, auf der Stelle…
Ich kaufte ihn auch und meine Freude hatte keine Grenzen. Das war für mich DER Duft…
Ich bin überzeugt, genau damals wachte meine Parfumsucht auf…

Jetzt sind so viele Jahre vergangen und Roma begleitet mich immer wieder.
Sie schenkt mir nicht nur ein gutes, gepflegtes Gefühl, sie verleitet mich auch zum Nachdenken.
Über Parfum, über die vielen Düfte allgemein, über die Mode und die verschiedenen Vorlieben
aber auch über das, was ich jetzt über heutige Düfte denke.
Damals hatten die Parfüms Duftpyramiden, die an eine Lawine erinnerten…
Aber vielleicht deshalb waren sie so unterschiedlich. Es war Sache der Unmöglichkeit,
zwei Düfte zu verwechseln. Von einer ziemlich großen Entfernung konnte man rasch feststellen:
das ist Roma, das ist Laura, das ist Le Bain und das ist Casmir usw.
Fast jedes Markenparfum wurde groß angekündigt und fleißig reklamiert.
Im Jahr erschienen einige Düfte, die jeder kannte und das war gut so.
Jetzt, Jahre später, erscheinen auf dem Markt Tausende Düfte,
die kommen und wieder rasch gehen.

Die Duftpiyamiden haben eher einen simplen Verlauf, und ich habe zunehmend
den Eindruck, dass alles sich irgendwie ähnelt. Wie oft lese ich in Euren Kommentaren
und Statements solche Worte wie: „ähnlich wie“, „fast wie“, „große Ähnlichkeit mit“ usw.
Ich bewege mich auf einer bestimmten Ebene (Mainstream), gewiss, aber i
st das nicht ein allgemeiner Trend??? Ich kenne keine Rojas, Amoauges, Xerjoffs
und wie sie alle heißen. Aber ich lese immer wieder enttäuschte Worte auch zu diesen Düften.
Was ist eigentlich passiert?! Es gibt gewisse Menge an den Duftstoffen
und diese werden immer und immer kombiniert und weil die Duftpyramide so schlank ist,
sind bestimmte Ähnlichkeiten vorprogrammiert.
Ist das Sinn der Sache?!
Ich besitze selber verschiedene Düfte, die mir zwar gefallen, die ich aber an einer anderen Person
wahrscheinlich nicht erkennen würde.
Wie oft lese ich den mageren Duftverlauf und dann, trotz der wenigen Zutaten,
kann ich bestimmte Elemente gar nicht raus riechen.
Wo z.B. die Rose sein sollte, sollte sie auch sein…

Dann die Sache mit Sillage und Haltbarkeit…
Roma muss ich nicht fünf Mal am Tag nachsprühen…
Am nächsten Tag finde ich immer noch die Spuren dieses Duftes auf meiner Haut...
Die Düfte von den letzten Jahren können selten darauf stolz sein, ähnliche Eigenschaften zu haben.
Ist das irgendwie nicht traurig??? .
Es gibt zwischen Euch Leute, die sich mit den Parfums besser als ich auskennen,
die sicher viel bessere Nasen wie ich haben, die vielleicht jetzt, beim Lesen, mitleidig lächeln…
Ich bin aber überzeugt, dass meine Gedanken einen Wahrheitskorn enthalten.
Und das macht mich noch mehr nachdenklich…

Irgendwie macht mich die Schnelllebigkeit, auch in Punkto Parfum, müde.
Also nehme ich meine Roma, sprühe sie auf meinen Hals…
Ganz wenig, die hat doch eine bombastische Sillage und ihre Spuren werde ich
noch Stunden später immer noch wahr nehmen.

Und ich freue mich, dass es so ist!
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