Secrète Datura Maître Parfumeur et Gantier 1992

Was ist das denn bitte da oben für ein edler und hübscher Flakon... erinnert mich etwas an die Spezisl-Editionen der Lalique-Kreationen und ist wesentlich schöner als die Standard Maitre-Uniform, aber bestimmt auch wesentlich teurer oder halt gar nicht mehr zu kriegen. Aber weg vom Äußeren, hin zu den Infos über die Firma, was ich über den Duft dachte und ob er gut riecht. Mir waren bisher eigentlich immer nur die roten Flakons oder die Grünen der Firma aufgefallen, dass es auch so ein farblose Linie gibt, darüber war ich mir nicht explizit bewusst.

Anfangs war ich innerlich schon am fluchen, dass mich wieder einmal weiße Blüten wie Jasmin und Tubereuse begrüßten, und zwar mit einem breiten Aldehyd-Grinsen. Das wirkt erdrückend, altmodisch und steif, ist und bleibt nicht mein Geschmack. Aber dann muss man aufpassen, denn die Ereignisse überschlagen sich. Der Duft wird cremiger, grüner, runder. Und das Wichtigste: eine süße Schokonote legt sich unter den grün-floralen Reigen und rettet für mich die Sache. Grün und Schoki gehen also nicht erst sei Pardon zusammen. Licht und Schatten also beim Duft. Ich müsste schon 2 Stunden vor dem Weggehen einsprühen, dann würde er seine moosige Schokolade ideal platzieren. So leid dich nicht unter der aggressiven Kopfnote.

Flakon: oben ein Wunder, unten ok.
Sillage: kommt auch nach 5 Stunden noch selbstbewusst aus der Kabine.
Haltbarkeit: denn da war grad Halbzeit und er hält insgesamt so seine 8-9 Stunden.

Wenn ich helle Blüten gut annehme, dann mit solchen Twists wie hier. Muss nicht immer Gourmand sein, aber es darf halt nicht so einfallslos und linear bleiben wie vorgestern bei Ophelia. Das bleibt bei Secrete Datura doch wesentlich interessanter und schöner, wenn auch nicht ganz so pur..