Habanita 1924 Eau de Toilette

Version von 1924
Gaia
18.02.2013 - 14:16 Uhr
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

Die Pantherin

Also ich möchte auch einen Disclaimer voranstellen: In den allermeisten Kommentaren zu diesem Duft steht schon sehr viel Wahres über diesen Duft und ich kann es nicht besser ausdrücken. Aufgrund dieser beeindruckenden Kommentare habe ich mir ein Herz gefasst und Habanita blind gekauft. Ich muss außerdem sagen, dass ich keine so spezielle Nase habe, wie viele hier von Euch (großer Respekt!), und mich eher schwer tue, einzelne Noten klar beim Namen zu nennen, aber meinen Eindruck möchte ich nun auch mit euch teilen, da ihr mich schließlich zum Kauf inspiriert habt.

Angefangen habe ich mit dem Eau de Toilette vor der Reformulierung und habe mir außerdem zwei ältere Flakons dazu ergattert, die tatsächlich eine ganz andere Duftentwicklung zeigen.

Der Erstgenannte ist zu Beginn der Begegnung in der Kopfnote eher stechend, fast chemisch, aber das war nur beim allerersten Auftragen so extrem, aber immerhin so extrem, dass ich für den Rest des Tages Kopfschmerzen hatte. Da dachte ich: soviel zum Thema Blindkauf, Thema erledigt, ist der Duft zu stark, bist du zu schwach! Zum Abend hin wagte ich nochmal vorsichtig einen Sprüher und da war der Ersteffekt schon nicht mehr so stechend (seit diesem Abend habe ich ihn danach gar nicht mehr wahrgenommen). Schon noch chemisch, aber es klang schnell ab und ging über in einen Duft, den ich mal versuche mit meinen Mitteln zu beschreiben: Der Duft hat mich eingenommen, umhüllt und schafft eine emotionale wohlige Wärme. Cremig, ein ganz klein wenig pudrig, Vanille, natürlich. Aber die Gesamtkomposition kann ich wirklich nicht in Worte fassen, dieser Duft ist ein Gesamtkunstwerk, ein harmonisches Schwingen der Komponenten, wie ich es zuvor noch nicht erlebt habe, einfach einzigartig.

Aber was tut der Duft da? Er hat bei mir definitiv Auswirkungen auf das Bewusstein, da kann ich all meinen Vorrednern, die das thematisiert haben, nur beipflichten. Mich macht der Duft stark, mutiger. Er hat etwas weiblich animalisches aber auf eine total elegante Art, ganz bestimmt nicht gewöhnlich oder ordinär, sondern katzenhaft, aber nicht nur so eine kleine süße Hauskatze, eine Pantherin muss es schon sein, geschmeidig, kraftvoll, elegant - sorry für mein Superlativ;-)

Aber es ist bisher immer so gewesen: Ich habe in der Tat zwei Katzen (Maine Coon, wenn der Panther schon nicht geht;-)) Wenn ich Parfum aufgetragen habe, waren meine beiden immer auf Abstand, da sie Parfum wirklich nicht mögen. Aber bei Habanita? Ihr glaubt es nicht, sie haben mich beide total interessiert beschnuppert, dieser Duft gefällt sogar meinen Katzen! XD

Ein zwei Wochen später hielt ich dann einen Miniflakon des Vintage-Duftes aus Frankreich in der Hand, da ich nach den vielen Kommentaren ungeheuer neugierig geworden war, was daran nun noch zu toppen war, musste ich das in Erfahrung bringen - und Tatsache, da ging noch was! Von der anfänglichen stechenden Kopfnote bei dem ersten Versuch mit der "Normalversion" von Habanita keine Spur (kann natürlich sein, dass es auch daran lag, dass ich von meinen ersten Versuchen schon "abgehärtet" war, das werde ich wohl nicht mehr herausfinden), sondern ich hatte auf der Stelle einen ganz leicht süßlichen, cremigen Duft, der sich gleichmäßig und harmonisch entwickelt und einen umfängt. Ich nehme vielleicht eine Spur Amaretto wahr, neben Vanille und einem honigartigen Eindruck fühle ich mich, als würde ich in eine Cashmeredecke gehüllt, leicht, weich und warm. Die Vintageversion erscheint mir ungleich weicher und formvollendet in der Harmonie der Noten. Ein Konzert.

Beide Versionen halten sehr lange auf der Haut. Bewusster und präsenter ist der Vintageduft und ich freue mich jeden Tag darüber und ich bin (entgegen vieler Meinungen zu diesem Duft) der Meinung, dass ich ihn jeden Tag tragen muss, denn ich bin bereits süchtig nach der Pantherin.
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