Bengal Oud 2019

Templer
26.01.2020 - 09:36 Uhr
3
4
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft

Der zahme Stubentiger

Der Name ist hier, wie ich finde, nicht wirklich Programm.
Den Duft habe ich einfach mal blind erstanden und musste es nicht bereuen.
Obwohl die Zusammensetzung und die Erscheinung des Flakons auf eine andere Richtung deuten ließen, war ich dennoch angenehm Überrascht von diesem äußerst umgänglichen Tiger. Ein fast schon urbaner Tiger, welcher sich an den Umgang mit Menschen gewöhnt hat.

Als animalisch empfinde ich den Duft nicht. Das Oud ist für mich auch kaum bis garnicht wahrnehmbar.
Im Auftakt ist es eher die Bitterorange die im Vordergrund steht, nach 5 Minuten aber wohlwollend in den Hintergrund tritt.

Nun kommt eine leicht verruchte und elegante holzig-cremige Aura zum Vorschein. Iris und Leder dominieren hier leicht, ohne dass die Iris eine Pudrigkeit reinbringt.

Anfangs war ich noch etwas skeptisch, bevor der Duft bei mir ankam, ob es nicht wieder eine Oud-Rose Kombi wird, bei der man nichts anderes riecht. Aber, irgendwie zum Glück, kann ich hier selbst die Rose kaum wahrnehmen.
Es wirkt alles gut abgerundet und harmonisiert miteinander, außer der anfangs erwähnten Bitterorange, welche den Duft für mich erst nach 5 Minuten zum Genuss werden lässt.

Was dann nach 7-8 Stunden auf der Haut übrig bleibt, ist, eine weiches Bett aus wohlduftenden Hölzern mit einem Touch Creme.

Sillage ist Montale typisch auf anhieb raumfüllend.

Nur die Flakons sind und bleiben eine Katastrophe.
Ich hab schon Deoflaschen gehabt, welche hochwertiger wirkten. Naja, sei es drum. Der Inhalt ist ja was zählt und der ist wirklich bezaubernd.

An kalten Tagen kommt sein Potenzial so richtig zur Geltung wie ich feststellen musste.
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