Norell Norell 1968 Perfume

Diese Pyramide liest sich doch großartig! Das hätte genau mein Ding sein können: Ein würzig-runder Chypre mit einem Herz aus Gold. Beinahe hätte ich ihn einer freundlichen Parfuma blind abgekauft, doch da erinnerte ich mich des vorhandenen Probenröhrchens.

"Norell" ist der erste Chypre in meiner Testreihe, den ich als wirklich altmodisch empfinde. Es war mir fast ein wenig peinlich, damit in der S-Bahn zu sitzen. Ist es die Nelke? Die Mimose? Ein Cologne-Unterton? Das gefällt mir nicht ... Er ist zwar würzig und grün und hat vielleicht alles, was ein Chypre haben muss, um auch wirklich einer zu sein. Doch mir fehlt da trotzdem etwas.

Er ist so dünn. "Wie Butter auf zu viel Brot verstrichen", wenn ihr wisst, was ich meine ... Nur ein Schatten im Vergleich zu seinen Chypre-Verwandten, die in meiner Sammlung wohnen. Meine liebsten Stücke sind so wundervoll rund und unbeschreiblich reich an Facetten, dass ich es als puren Genuss empfinde, sie einzuatmen.

"Norell" hingegen ist Wassereis, wo ich Eiscreme liebe. So ist es. Und nicht anders.