Or des Scythes 3лaто Cкифoв Nóvaya Zaryá / Новая Заря 1925
5
Gold mit überraschend scharfen Kanten
Die Möglichkeit, „Or des Scythes“ zu testen bot mir Greenfan1701 und ich nahm sie natürlich gern an.
Bin ich doch immer noch neugierig und gerade Düfte dieser Ära, den 20ziger/30ziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, reizen mich doch sehr.
Würde mir „Or des Scythes“ in seiner deutlich historischen Komposition gefallen?
Aber welche Frau wird nicht bei „Gold“ hellhörig und wenn es dann noch so geschichtsträchtiges, kunstvoll verarbeitetes ist, doch erst recht.
Ein Dufterlebnis wie ein Ausstellungsbesuch?
So sprühte ich voller Zuversicht und traf erst einmal auf einen großen Strauß klassischer Gartennelken, rosa Köpfe mit Spitzenröckchen, voll schweren, würzigen Duftes, der von süß-saftigen Aromen reifer und samthäutiger Pfirsiche begleitet wird: Ich liebe diese Mischung, aber sie kann für manch empfindliche Nase doch zu heftig sein, umschließt sie doch erst einmal recht kräftig. Dieses "Duft-Korsett" könnte zu eng geschnürt sein!
Eine Vielzahl von Jasminblüten macht diese Melange nicht leichter, aber auf jeden Fall schöner und sinnlicher.
Frisches Grün und zitrisches Leuchten erobert jetzt seinen Platz, steht aber eher Spalier für die bisherige Pracht.
Bis hierhin fühle ich mich wohl und gebe mich der Welle der Duftnostalgie voll hin.
Was dann geschieht, überrascht mich doch:
Eigentlich dürften doch die Duftnoten der Basis, alle so gut bekannt, keinerlei Überraschungen bieten, aber plötzlich erhält das wertvolle Gewebe, das mich so reich umhüllt, scharfe goldene Kanten!
Was ist hier geschehen?
Ich bin erschrocken und doch gleichzeitig gespannt, was noch passieren wird.
Das kann doch nicht alles sein!
Ist es nicht, denn genauso überraschend, wie sich diese Scharfkantigkeit im Duft zeigte, wird sie von erdig-reichen Patchouli- und cremigen Sandelholzaromen, mit warmer Vanille und infolge deren Präsenz sehr angenehmer Animalik überdeckt; die goldenen Kanten werden so abgedeckt bzw. verfeinert.
Das doch recht schwere, barocke Duftgewebe ist nun auch für mich wieder tragbar wie eine gut passende Robe; das Finale schmeichelt den Sinnen.
Welch eine Verwandlung in so kurzer Zeit!
So wird das Gold der Skythen auf meiner Haut wohl erneut vergraben.
Zurück bleibt eine wunderschöne Kreation mit gerade der richtigen Schwere, um in die Vergangenheit zu entführen und ein doch bisher recht einzigartiges Dufterlebnis.
Wird dieses Phänomen wieder auftreten oder war es ein einmaliger Ausrutscher, verursacht durch meine Hautchemie?
Ich bin sehr gespannt!
Bin ich doch immer noch neugierig und gerade Düfte dieser Ära, den 20ziger/30ziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, reizen mich doch sehr.
Würde mir „Or des Scythes“ in seiner deutlich historischen Komposition gefallen?
Aber welche Frau wird nicht bei „Gold“ hellhörig und wenn es dann noch so geschichtsträchtiges, kunstvoll verarbeitetes ist, doch erst recht.
Ein Dufterlebnis wie ein Ausstellungsbesuch?
So sprühte ich voller Zuversicht und traf erst einmal auf einen großen Strauß klassischer Gartennelken, rosa Köpfe mit Spitzenröckchen, voll schweren, würzigen Duftes, der von süß-saftigen Aromen reifer und samthäutiger Pfirsiche begleitet wird: Ich liebe diese Mischung, aber sie kann für manch empfindliche Nase doch zu heftig sein, umschließt sie doch erst einmal recht kräftig. Dieses "Duft-Korsett" könnte zu eng geschnürt sein!
Eine Vielzahl von Jasminblüten macht diese Melange nicht leichter, aber auf jeden Fall schöner und sinnlicher.
Frisches Grün und zitrisches Leuchten erobert jetzt seinen Platz, steht aber eher Spalier für die bisherige Pracht.
Bis hierhin fühle ich mich wohl und gebe mich der Welle der Duftnostalgie voll hin.
Was dann geschieht, überrascht mich doch:
Eigentlich dürften doch die Duftnoten der Basis, alle so gut bekannt, keinerlei Überraschungen bieten, aber plötzlich erhält das wertvolle Gewebe, das mich so reich umhüllt, scharfe goldene Kanten!
Was ist hier geschehen?
Ich bin erschrocken und doch gleichzeitig gespannt, was noch passieren wird.
Das kann doch nicht alles sein!
Ist es nicht, denn genauso überraschend, wie sich diese Scharfkantigkeit im Duft zeigte, wird sie von erdig-reichen Patchouli- und cremigen Sandelholzaromen, mit warmer Vanille und infolge deren Präsenz sehr angenehmer Animalik überdeckt; die goldenen Kanten werden so abgedeckt bzw. verfeinert.
Das doch recht schwere, barocke Duftgewebe ist nun auch für mich wieder tragbar wie eine gut passende Robe; das Finale schmeichelt den Sinnen.
Welch eine Verwandlung in so kurzer Zeit!
So wird das Gold der Skythen auf meiner Haut wohl erneut vergraben.
Zurück bleibt eine wunderschöne Kreation mit gerade der richtigen Schwere, um in die Vergangenheit zu entführen und ein doch bisher recht einzigartiges Dufterlebnis.
Wird dieses Phänomen wieder auftreten oder war es ein einmaliger Ausrutscher, verursacht durch meine Hautchemie?
Ich bin sehr gespannt!
5 Antworten

Die „Kanten“, das kann doch eigentlich nur das Eichenmoos sein… oder?

Okay. Was das wohl sein könnte?

Eichenmoos ist eher kratzig, aber hier ist etwas sehr Scharfkantiges, als wäre eine Duftnote zur Klinge geschliffen: Klingt dumm, aber es fühlt sich für kurze Zeit so an!

Spannende Beschreibung des Verlaufs wieder, danke dafür!

Wow, was Düfte so alles bewirken können. Ich bin ein großer Fan dieses Parfums und, wie Du ja weißt auch von Deinen Beschreibungen. Dieser hier ist wieder ein Meisterstück und es freut mich sehr, dass Du Deine Eindrücke mit uns teilst.