Myrrhe Mystique 2011

Myrrhe Mystique von Parfums Privés
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8.1 / 10 5 Bewertungen
Ein Parfum von Parfums Privés für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2011. Der Duft ist würzig-blumig. Die Sillage ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „mystische Myrrhe”.
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Duftrichtung

Würzig
Blumig
Orientalisch
Harzig
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
IrisIris JasminJasmin türkische Rosetürkische Rose
Herznote Herznote
GewürzeGewürze
Basisnote Basisnote
AmbraAmbra HölzerHölzer orientalische Harzeorientalische Harze

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.15 Bewertungen
Haltbarkeit
7.83 Bewertungen
Sillage
8.02 Bewertungen
Flakon
6.52 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 21.10.2022.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Top Rezension 15  
Ein ganz großer Bogen
Heute ist eine naßkalte Novembernacht, die ich mir immerhin mit Gänsebraten, böhmischen Klößen, tschechischem Bier und Becherovka erhellt habe. So stellt sich die Frage, welcher der Privés-Düfte da wohl als Digestiv in Frage kommt.

Ich bin mutig und entscheide mich für Myrrhe Mystique, obwohl sich die Duftpyramide schon fast wie eine Kampfansage liest. Die Myrrhe ist eine ganz schwierige Note, und nicht immer gefällt sie mir. Manchen Parfums verleiht sie eine unangenehme Breite und eine gewisse Schmutzigkeit. Ich komme mir mit so was dann regelrecht ungewaschen vor. Und auch die „orientalischen Baumharze“ wecken nicht mein Vertrauen.

Doch schon der erste Eindruck fegt alle Bedenken hinweg. Myrrhe ist zwar deutlich da, doch wird sie sofort kontrastiert von einer sehr ätherischen Holzigkeit. Die hat eine angenehme Schärfe und erinnert mich im positiven Sinne an gewisse angenehme Dufterlebnisse, die wir wohl alle als Kind hatten. Ich sage nur: Wick Vaporub!

Doch keine Angst, Myrrhe Mystique ist kein Erkältungsduft, dafür sorgt die prächtige florale Opulenz, die sich schnell entfaltet – und mit Ihr die ganze Schönheit dieses Parfums. Türkische Rose, Jasmin und Iris sollen es sein. Ich hätte hier vor allem auf die Tuberose getippt, aber bei komplexen Blütendüften kann man sich täuschen. Trotzdem: Tuberose und Myrrhe – da fällt mir ein Vergleichsduft ein, einer des besten: XPEC Original!

Tatsächlich stellt jener, auf parfumo durchaus umstrittene Duft, fast eine Kategorie für sich dar - ein florales Herrenchypre mit Myrrhe. Von den einen wird das als altmodisch abgetan, andere wiederum sind fasziniert. Chypre-Noten fehlen in Myrrhe Mystique allerdings, der Grundton ist eher holzig-harzig. Myrrhe Mystique ist im direkten Vergleich auch nicht gar so finster und rauh wie der XPEC-Duft und kann deshalb sicher von Frauen und Männern gleichermaßen getragen werden. Dennoch sind die Bezüge deutlich wahrnehmbar, und ich freue mich, dass sich zu XPEC Original und dem davon nur wenig verschiedenen No. 88 von Czech & Speake nun noch eine weitere Interpretation dieses seltenen Themas gesellt.

Mich begeistert, mit welcher Souveränität hier durchaus opulente Noten zu einem dennoch schlanken, geradlinigen Duft zusammengefügt wurden. Ich unterstelle, dass sich die Parfümeurin der problematischen Seite der Myrrhe voll bewußt war, und mit dem Einsatz starker ätherischer Noten hat sie eine großartige Lösung gefunden. Die ätherische Seite spürt man übrigens beim Aufsprühen deutlich – an der adstringierenden Wirkung, denn auf der Haut wird es ziemlich kühl.

So wird ein ganz großer Bogen geschlagen – von orientalisch-floraler Opulenz zu ätherischer Schärfe und Kühle. Myrrhe Mystique verkörpert damit gleichermaßen die blütengeschwängerte tropische Sommernacht wie auch die klare, scharfe Kälte über einer im Vollmond leuchtenden Schneefläche.

Und worin besteht nun die mystische Seite, die der Name dieses Abendparfums verspricht? Vielleicht darin, dass sich der Duft ziemlich schwer fassen lässt. Nach dem ersten Aufsprühen empfand ich die florale Pracht als überbordend, mit fast schon bonbonhafter Intensität. Ich gehe bei meinen Tests meist so vor, dass ich nach einiger Zeit den Duft an einer anderen Stelle nochmals zum Vergleich aufsprühe, um die Unterschiede zwischen Kopf-, Herz- und Basisnoten besser erfassen zu können. Beim zweiten Auftragen habe ich die Blumen aber kaum noch wahrgenommen – sie scheinen also den Geruchssinn etwas zu verändern. So ist Myrrhe Mystique ein Duft, in dem es je nach Tagesform, aufgetragener Menge und bestimmt auch Hautchemie Unterschiedliches zu entdecken gibt. Aufgrund dieses Gewöhnungseffektes traue ich mir kaum zu, zum Duftverlauf Stellung zu nehmen. Es mag sein, dass vor allem der Träger oder die Trägerin das Zurücktreten der floralen Noten zugunsten der harzigen Aspekte empfindet.

Wieder einmal bewahrheitet sich: es gibt keine per se unangenehmen Duftnoten, höchstens schlecht gemachte Parfums. In den Händen erstklassiger Parfumeure kann das, was woanders Stirnrunzeln erzeugt, zu großer Schönheit gelangen.
2 Antworten

Statements

1 kurze Meinung zum Parfum
CaroLinchenCaroLinchen vor 2 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Kalter Wintermorgen, fast mediativ Balsam für geschunde Seelen
harzig Gewürze,
Schöne Myrrhe
Ätherisch beruhigend
3 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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