Trigère 1973 Perfume

Sapho
07.05.2023 - 11:42 Uhr
5
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

Amerikanisches Blattgrün mit französischen Wurzeln

Pauline Trigère war zweifellos eine interessante Persönlichkeit. Sie wurde 1908 in Paris geboren und träumte als junges Mädchen davon Chirurgin zu werden. Ihre Eltern hatten eine kleine Schneiderei. Schon im Alter von zehn Jahren war Pauline eine fähige Näherin, die ihrer Mutter zur Hand ging. Da ihr Vater nicht wollte, dass seine Tochter Medizin studiert, machte sie bei Martial & Armand eine Schneiderlehre.

Im Jahr 1936 verließ Pauline mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern auf der Flucht vor den Nationalsozialisten Paris und kam nach Manhattan, das zu ihrem Lebensmittelpunkt wurde. In den USA machte sie Karriere als Couturiere. Man nannte sie die „amerikanische Coco Chanel“. Pauline Trigère war ‚sophisticated‘, elegant und unverblümt. Sie war die erste amerikanische Designerin, die im Jahr 1961 ein afroamerikanisches Model fest anstellte.

Ein Jahrzehnt später, 1973, kreierte sie ihr eigenes Parfum. Bis dahin hatte sie Tag und Nacht ‚Shalimar‘ getragen, von nun an gab es für sie nur noch ‚Trigère by Trigère‘.

So weit möchte ich nicht gehen, aber in den letzten Tagen war es doch mein einziger Duft. Zu meiner Überraschung entwickelte er sich auf dem Papierstreifen ganz anders als auf der Haut - auf dem Papierstreifen elegante Noten von grünen Aldehyden, die relativ rasch in helle, blumige Herznoten übergingen. Diese blumigen Noten harmonieren sehr gut, so dass keine in den Vordergrund tritt. Danach bleibt eine warme, pudrige Holzbasis, wirklich sehr elegant. Auf meiner Haut wirkt Trigère eher verrucht, warm und blumig-exotisch mit einer deutlichen Moschusnote.

Das Flacon ist hübsch. Den Kristallwürfel schmückt am Hals eine kleine, goldene Schildkröte, Paulines ‚Totemtier‘.

Für die Liebhaber von Vintage-Parfums eine echte Empfehlung.
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