Pino Silvestre 1995 Eau de Toilette

Taurus
15.05.2011 - 09:22 Uhr
11
Sehr hilfreiche Rezension
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
3
Duft

Saures mit der Kiefernknute

Eins vorweg: als ich Pino Silvestre das allererste Mal testete, nahm ich dafür vorsichtshalber einen dieser üblichen Papierstreifen.

Was ich dann olfaktorisch vernahm, war das Gefühl, als wenn mir jemand mit einem fetten Kiefernzweig, der tagelang in einem Sud aus Zitrone und Essig eingelegt war, voll auf die Nase haut.
Mit anderen Worten: es tat wirklich weh daran zu schnuppern!

Meine Verwunderung war mehr als groß. Kann doch eigentlich gar nicht sein, wenn hier so viele so Positives über diesen Duft kolportieren.
Ich war jedenfalls bedient und musste lange Zeit Anlauf nehmen, um mich mit Pinos Tannenzapfen wieder auseinander zu setzen.

Letzten Freitag habe ich es erneut gewagt – und diesmal sogar direkt auf die Haut.
Das Erfreuliche: der stechende Duft von damals war in dieser Form nicht mehr so allgegenwärtig.
Dafür dominierten ganz klar die Kiefernadel-Anteile. Alle anderen Ingredienzien – und mögen sie noch so edel sein – nehme ich so gut wie gar nicht wahr.
Man hat den Eindruck, dass man genauso gut Kiefernadeln knicken und diese dann auf der Haut verteilen könnte (natürlich nur da, wo man es mag ;-)). Käme wohl auf das Gleiche raus.

Ja, es riecht auf jedenfall nach Wald – das kann ich absolut nicht abstreiten. Aber das Thema kommt mir hier leider zu eindimensional rüber. Und ich verbinde mit Pino Silvestre auch leider (oder auch zum Glück – je nachdem) keine Erinnerungen.

Als Sauna-Aufguss hätte sich der Duft nützlicher machen können.
OK – und natürlich finde ich es löblich, dass man bei dem Flakon sich sofort ausmalen kann, was einen erwartet! Das ist ja heute leider auch nicht mehr so selbstverständlich …
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