Pino Silvestre 1995 Eau de Toilette

Pino Silvestre (Eau de Toilette) von Pino Silvestre
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6.5 / 10 309 Bewertungen
Ein Parfum von Pino Silvestre für Herren, erschienen im Jahr 1995. Der Duft ist grün-holzig. Es wird von Mavive vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Grün
Holzig
Würzig
Frisch
Zitrus

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte ZitroneZitrone BitterorangeBitterorange
Herznote Herznote
ThymianThymian LavendelLavendel GewürznelkeGewürznelke MuskatellersalbeiMuskatellersalbei Schopf-LavendelSchopf-Lavendel WacholderbeereWacholderbeere
Basisnote Basisnote
ZedernholzZedernholz AmberAmber MoschusMoschus SandelholzSandelholz

Parfümeur

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Bewertungen
Duft
6.5309 Bewertungen
Haltbarkeit
6.4239 Bewertungen
Sillage
6.1237 Bewertungen
Flakon
6.5250 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.984 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 04.04.2024.

Rezensionen

33 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9.5
Duft
Yatagan

396 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 39  
Utopia?
Wenn es einen Duft gibt, dessen Flakon etwas über den Inhalt selbst auszusagen vermag, dann dieser: ein Tannenzapfen, der geschmeidig in der Hand liegt, das Glas, die Verschlusskappe und die Umverpackung, die ein wenig billig anmuten, durch und durch grün gefärbt. Ein preiswerter Vertreter, ein Duft für alle und keinen, kaum teurer als eine durchschnittliche CD, dennoch ein Klassiker, seit 1955 in gleicher oder ähnlicher Weise produziert, ein grüner, ein harzig-holziger Duft.

Pino Silvestre startet zunächst konsequent grün, ein Duft, der im Auftakt von Lavendel, einem Hauch Zitrone und Wacholderbeere dominiert wird; ein Kräuterakkord gesellt sich dazu, lässt sich mehr und mehr von den anderen Komponenten unterscheiden; immer stärker tritt schließlich der harzige Akzent der Kiefernnadel in den Vordergrund.

Dieser harzige Ton begleitet den Duftverlauf von der Herz- bis zur Basisnote, scheint sich ein wenig noch zu verstärken. Wer diesen scharfen, mentholähnlichen Duftakzent nicht tolerieren kann, wird sich nie mit Pino Silvestre anfreunden, dem Duft fremd bleiben, so wie der Duft dem Träger.

Eine weitere Duftnote ist nach kurzer Zeit deutlich wahrnehmbar und zeigt sich im Verlauf der Entwicklung leise, aber durchweg hartnäckig: Kümmel. Nun mag es heutigen Parfumkäufern befremdlich erscheinen, dass ein Duft Kümmel enthält. Dies war aber nicht zu allen Zeiten so. Kümmel, eines der ältesten bekannten Gewürze, findet sich sehr häufig in Kompositionen des 19. Jahrhunderts, so z.B. im originellen und doch distinguierten Astor von Geo F. Trumper, einem Duft von 1880, der glücklicherweise nach wie vor erhältlich ist. Wer sich erst einmal an den besonderen Charakter von Kümmel in Düften gewöhnt hat, der mag einen Vertreter mit diesem Akzent in seiner Sammlung nicht mehr missen.

Weniger bekannt dürfte sein, dass sich Kümmel auch heute in vielen Herren- und sogar Damendüften findet, oft jedoch so dezent dosiert, dass er kaum identifizierbar ist. Zu den Parfums mit Kümmelnote gehören so bekannte Düfte wie Eau Sauvage, Azzaro pour Homme, Lumière Noire pour homme...

In kaum einem Duft aber ist Kümmel so deutlich wahrnehmbar wie in Pino Silvestre und Astor und macht die beiden zu fast singulären Vertretern auf dem aktuellen Duftmarkt.

Bliebe es jedoch bei diesem Cocktail aus grünen, würzigen und harzigen Noten, Pino Silvestre wäre allzu scharf, hätte nicht die balsamische Basisnote, für die wohl im Ausklang Amber, Moosakzente (in der neuen Formel sicherlich substituiert) und Moschus (dito) verantwortlich sind.

Wie mir scheint, gibt es wenige Düfte, die es dem Träger so leicht machen, die einzelnen Akzente zu unterscheiden wie Pino. Dies mag an der simplen Formel liegen, vielleicht aber auch an dem Umstand, dass die einzelnen Komponenten charakterstarke Noten sind, die aus dem Alltag bekannt sind und keine allzu großen Anforderungen an die Wahrnehmung eines Trägers stellen: Kümmel, Wacholderbeere, Lavendel, einige florale und krautige Noten, Moos. Allein Basilikum mit seinem grün-würzigen, aber dezenten Charakter scheint mir ein wenig im Gesamteindruck unterzugehen, dürfte aber den grünen Eindruck des Duftes noch weiter verstärken helfen.

Wenn es einen Duft gäbe, den Thomas Morus in seinem utopischen Staatsroman „Utopia“ allen verordnet hätte (ob Utopia nun tatsächlich Morus‘ Idee des idealen Staats ohne Privateigentum repräsentiert oder eine Satire sei, mag dahin gestellt bleiben), dann wäre es ein Duft wie Pino Silvestre: natürlich, klar, ohne Schnörkel, preiswert, ja für alle erschwinglich, unprätentiös in der Anmutung, geschaffen für jeden. Ob wir das wollen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Pino jeden Tag tragen zu müssen, mag ich mir auch nicht vorstellen, meine aber, dass er eine gute Alternative zu einigen manirierten Drogeriedüften sein könnte, die kaum billiger, manchmal auch teurer und bei Weitem gleichförmiger sind. Pino Silvestre dagegen bietet nichts weniger als individuelles, markantes Auftreten, auch wenn es z.B. Düfte von Puig oder englische Klassiker wie Penhaligon‘s Blenheim Bouquet gibt, die die Verwandtschaft nicht ganz verleugnen können, dabei aber deutlich teurer sind.

Wer sich nicht jeden Tag exklusive Nischendüfte leisten kann, mag einmal einen Blick auf diesen einfachen, schlichten, unscheinbaren Duft werfen, sollte allerdings angesichts der stark differierenden Einschätzungen und des polarisierenden Charakters einen Test vor dem Kauf nicht unterlassen.

So gesehen ist Pino Silvestre eben doch kein Duft für alle. Wie gut.
25 Antworten
2.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
4
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Sehr hilfreiche Rezension 37  
'Er stinkt so! Er stinkt so!' - 'Er muss stinken!'
Eier hat er, soviel sei gleich einleitend gesagt - an Eiern mangelt es ihm zuletzt. Und jenseits dieser Eier (Moschus!) hat er grantige Kräuter, Holz und Moos und eine finstere Latschenkiefernote - als riebe sich ein missgelaunter alter Eber an einem schon abgewetzten Fichtenstamm, den er zum Abschied dann noch beiläufig markiert. Die zitrische Kopfnote ist da, aber nicht frisch - und hat auch wenig Anteil am Wesen von Pino Silvestre, dem Unverwüstlichen, der Old School ist und dunkelwaldig, Gewürznelke, Wacholder.

Pino Silvestre polarisiert. Schon immer. Hat sich nie angewanzt an Modegecken und an ihre Trends - das hebt ihn hervor unter den anderen Drogeriewassern seiner (und jeder anderen) Zeit. Er ist der gut gebronzte, rührend muskulöse Fünfundsechzigjährige mit Goldkette und dichtem Brusthaar im kleinen Badeslip, der mittags schon am Freibadkiosk Flaschenbiere trinkt. Chuck Norris. Burt Reynolds. Der vielleicht im Titel zitierten kleinen Dialog in anderem Zusammenhang benutzt. Er ist er. Wie ihn die anderen finden? Scheißegal.

Fazit: auf Brust und Rücken unrasiert. Im Schritt sowieso. Und stolz darauf.
8 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
pudelbonzo

2368 Rezensionen
pudelbonzo
pudelbonzo
Sehr hilfreiche Rezension 21  
Nicht nur für oberförster
In den 90er Jahren war dieser Duft allgegenwärtig - und er hat mich nie gestört.

Natürlich trug die Forstfraktion in meinem Dunstkreis bevorzugt diesen waldigen Duft, weil er auch gut zu Naturburschen passt.

Die ätherischen Öle der Kiefer wirken belebend und machen Kopf und Nase frei.
Neben der Waldeslust die Pino verbreitet, wirkt er auch gut gegen Schnupfnasen.

Der citrische Start wird durch ruhigen Lavendel gedimmt - und die Gewürze erinnern mich an Spaziergänge durch den tiefen, tiefen Tann.
Obwohl lauschige " Spaziergänge " waren diese Revierbegehungen nicht, denn der Förster macht Waldzustandserhebungen abseits aller festgetretenen Pfade.

Ich wurde mit dem Wald in seiner ursprünglichen wilden Form bekannt gemacht - und das ist nichts für Zimperliesen.
Dennoch habe ich Schrammen und Stürze in Kauf genommen, denn ich spürte so etwas wie Pioniergeist in mir - begleitet von harzig holzigen Aromen.

Der Wald ist ein eigenes Universum, das es zu schützen und verstehen gilt.

Er beherbergt zudem viele Tierarten - wofür wir ihm dankbar sein müssen.
Außerdem ist er unsere grüne Lunge.

Pino schenkt mir all diese Erinnerungen und Gedanken - was diesen Duft stets aktuell und zeitlos macht.
10 Antworten
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
TVC15

216 Rezensionen
TVC15
TVC15
Top Rezension 24  
Für eine Handvoll Dollar
Die unter 40-jährigen dürfen ruhig schonmal gähnen, während ich begeistert beginne, über diesen Italo-Klassiker von 1955 zu referieren. Ganz naturgemäß haben es solche Wässerchen an sich, dass sie wie Opa vor dem Rasierspiegel duften. Aber was sollte daran verkehrt sein? Selbst ein Neureichen-Label wie Creed versuchte mit "Epicea", diesen großartigen Duft zu imitieren. Erfolglos! Womit wir, weil's so gut passt, mal kurz das Finanzielle anschneiden sollten. Pino Silvestre ist ein Musterbeispiel dafür, dass preiswert nicht gleich billig sein muss. Das EdT für ca. 15 Euro/75 ml kann es ohne falsche Bescheidenheit mit großen Namen wie Acqua Di Parma oder Penhaligon's (ich sehe hier nämlich eine gewisse Ähnlichkeit mit "Blenheim Bouquet") aufnehmen.

Die Komposition von Lino Vidal hat für einen Frischeduft eine immense Haltbarkeit und macht einen unglaublich natürlichen Eindruck. Hier entsteht nicht mal der geringste Verdacht hinsichtlich synthetischer Panscherei. Keine Ahnung, was man mit dem für diesen Duft recht wichtigen Eichenmoos gemacht hat, aber es ist da und riecht nicht künstlich. Ein ähnliches Wunderwerk wie der Duftverlauf. Man sollte vermuten, man kippt etwas Splash-artiges über sich, dessen Bestandteile sich in Minutenschnelle in Luft auflösen. Weit gefehlt! Hier gibt's das volle Programm einer höchst klassischen Duftpyramide, wobei eine wunderbar herbe Bergamotte, Salbei, Wacholder und Lavendel für mich die Hauptbeteiligten sind. Und genau der Lavendel ist es, der in seiner fast schon staubigen Trockenheit immer wieder in Richtung Parma schielt. Genau, trocken, denn wider Erwarten ist der gesamte Duft zwar umwerfend frisch, aber kein bisschen nass oder...ääääh...aquatisch. Na bitte, früher ging's auch ohne Kapitänspatent.

Kommen wir zu dem kleineren Manko für manche: Natürlich muss man Nadelhölzer mögen, um Pino Silvestre etwas abgewinnen zu können, denn diese sind, wie die etwas debile Form des Flakons schon vermuten lässt, die Grundlage des Ganzen. Aber keine Angst, wir haben es hier keineswegs mit Fichtennadel-Schaumbad zu tun und es piekst auch nicht.

In der Fortsetzung werde ich mich dann mal um den guten Ruf von Agua Brava kümmern :)
4 Antworten
8
Preis
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Sven1848

5 Rezensionen
Sven1848
Sven1848
Top Rezension 21  
Ein Evergreen oder doch Relikt vergangener Tage?
Nachdem ich hier schon lange angemeldet bin und gerne stöbere und Rezensionen lese, möchte ich mal langsam anfangen, etwas zurückzugeben und meine erste eigene Rezension verfassen.
Ich habe mir bewusst diesen Duft ausgesucht.
Er hat nicht allzu viele Fans, aber nach etwas Recherche stellte ich fest, dass dieses Fläschchen wohl der Ursprung meines Interesses an Duftwässerchen begründet.
Im Jahrzehnt meiner frühen Kindheit, den 80`ern, muss ich irgendwann diesen Flakon in der Sammlung meiner doch recht duftaffinen Eltern entdeckt haben. Ich kann mich bis heute sehr gut an diesen Duft erinnern. Nun habe ich ihn vor kurzer Zeit bei einem größeren Duftversand wiederentdeckt und natürlich sofort ein Fläschchen geordert.
Flakon:
Der Flakon ist nicht besonders wertig, aber durchaus witzig, originell und treffend designt. Grünglas in Form eines Zapfens. Die Plastikkappe in gleichem Design. Sie schließt ordentlich. Der goldfarbene Sprühkopf verrichtet zuverlässig seinen Dienst.
Nun zum Duft:
Ich muss vorweg sagen, ich bin ein absoluter Naturjunkie! Ich liebe das Wandern und die Abgeschiedenheit. Die Kiefer ist mein Lieblingsbaum. Und das hat sehr viel mit seinem Duft zu tun. Wer schon einmal im Hochsommer durch einen Kiefernwald gewandert ist, wird diesen Geruch kennen.
In dieser Flasche ist er drin! Nicht nur...aber in der Basis sehr deutlich.

Der Duft startet schön frisch zitrisch. Frisch geriebene Bergamotte trifft es deutlich. Nicht süß, sondern eher kühl. Ist der erste Alkohol verflogen kommt sofort eine schöne, kräftige Würzigkeit. Kräuter, Wacholder, viel Nelke, sehr viel Thymian. Den Lavendel finde ich nicht sonderlich präsent. Er wabert eher leicht im Hintergrund.
Im weiteren Verlauf kommt dann der Kiefernwald. Viel harziges Holz. Sogar etwas Rauch.
Erkältungsbad und Franzbranntwein liest man öfter. Das kann man ihm nicht absprechen. In diesen Produkten, sind wahrscheinlich die gleichen Ingridenzien enthalten. Aber hier riecht es schön und ausgewogen.

Sicher kein typischer Büroduft. Besondere Anlässe braucht er aber auch nicht.
Für Menschen, die gerne in der Natur sind und sich an deren Düften erfreuen können.

Frisch, maskulin und besonders. Die Haltbarkeit ist bei mir so ca. 3 Stunden gegeben.
10 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

49 kurze Meinungen zum Parfum
PinseltownPinseltown vor 2 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Männlein steht im Walde
Hat grün Mäntelein um
Sein krautherbsüß Haar weht im Holzwind
Wie gut dass niemand weiß
Dass ich Pinostilzchen heiß
38 Antworten
FliolineFlioline vor 3 Jahren
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Der Flakon ist so frei von Stil, dass er schon wieder toll ist. Der Duft ist ähnlich. Hau Ruck Grün Frisch Waldig. Bergführerwasser. Mog i.
9 Antworten
ChizzaChizza vor 3 Jahren
6
Flakon
6
Duft
Tatsächlich gar nicht mal so gut; würzig grün aber die falsche Würze. Flanker teils deutlich besser. Thymian deutlich deplatziert
10 Antworten
Fresh21Fresh21 vor 4 Jahren
5
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Angekokelte dunkel-nadelholz-torfsäuerliche Maskulinität. Nach 30 Min. gefälliger, H+S mäßig, nicht meiner, aber unterbewerteter Ü50-Duft :)
11 Antworten
ZosoZoso vor 8 Jahren
4
Flakon
5
Sillage
4
Haltbarkeit
7
Duft
Ein würdiger Vertreter seiner Gattung: Zitrisch, grün, nadelholzig. Schöne Erfrischung im Sommer. Nicht altmodisch, sondern klassisch!
0 Antworten
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