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Top Rezension
Der Basarbesuch
Um einen orientalischen Basar, der durchaus seinen eigenen Charme zu versprühen weiß, zu erleben, ist es gar nicht mal nötig, tief in den Orient, also in den arabischen Raum, vorzudringen. Mache ich einmal jährlich bei meinen Großeltern in der Türkei Urlaub, habe ich wöchentlich die Gelegenheit, mich bei 35 Grad im Schatten unter Planen und Menschenmassen zu bewegen. Solch ein Basar bietet eigentlich alles, was das Herz begehrt - sei es Käse, Kleidung, Schmuck oder auch - und darum soll es gehen - Obst. Das Obst, welches man hier vorfindet, ist dann häufig doch nochmal in einer höheren kulinarischen Liga anzusiedeln als das, was man hier in den Discountern vorfindet. Die Verkäufer, die sich nicht selten lautstark versuchen, gegenseitig auszustechen, sind ausgesprochen spendabel, wenn es darum geht, die potentielle Kundschaft probieren zu lassen. Hier wird mal vom Apfel abgebissen, woanders gibt es frische Kirschen, hier wieder Birne und dort wieder Melone. Wer also für sich persönlich feststellt, dass er sich ggf. zu vitaminarm ernährt, soll doch bitte mal solch einen Basar - es muss kein riesiger sein - besuchen.
Dort, wo natürlich viel gekostet wird, bleiben auch eine Menge Überreste liegen, da man vom Obst ja nun nicht alles verzehren kann. So liegen mal da ein paar Apfelreste, woanders sind die abgekauten Melonenschalen und so ließe sich das sortenübergreifend weiterführen. All das sorgt für ein frisch-fruchtiges Aroma, das man als Besucher eines Basars sofort wahrzunehmen weiß und das auch dieser Duft hier ausstrahlt. Die Kopfnote geht als der Obstsalat schlechthin durch, jedoch als einer, bei dem die Birne, die Zitrone und der Apfel dominierend sind. Diese Komponenten bleiben im gesamten Duftverlauf auch erhalten und werden wenig später von der Melone ergänzt. Bei dieser handelt es sich aber nicht um die klassische Wassermelone, sondern um die etwas aromatischere Honigmelone, die zumeist nicht ganz so verwässert - sei es geschmacklich oder olfaktorisch - daherkommt. Sie sorgt mit ihrer Gegenwart für eine Auflockerung der gesamten Komposition, was die eine oder andere Nase ein wenig an Aquatik erinnern dürfte. Zusätzlich vernehme ich auch ganz dezent das Zugegensein der Pflaume, die durch eine etwas "dunklere" Fruchtigkeit besticht und in Verbindung mit der eher hellen Orangenblüte den Duftverlauf auf interessante Art zu verändern weiß. Es entsteht ein von Obst besessener Duft, der durch die Melone an Leichtigkeit gewinnt, durch die dunkle Pflaume Tiefe erfährt, während die Orangenblüte für ein klein wenig Florales verantwortlich ist.
Mit dem Erreichen der Basisnote wird dieser süße, dunkle, aber irgendwie auch helle Obstsalat durch Hölzer geerdet, indem diese für eine den Duft abrundende Cremigkeit sorgen. Hier kann, so meine ich, nun tatsächlich von Aquatik gesprochen werden. Diese Aquatik ist, sofern man mit anderen Düften vergleicht, aber sehr zurückhaltend, was mir durchaus entgegenkommt. Eine zu starke Aquatik, wie man sie in manchen BVLGARI-Düften antrifft, ist mir häufig unangenehm, da das häufig doch irgendwie nach Fischkutter - hört sich jetzt fies an, ich weiß - riecht. Bei "Hawas for Him" hat man das Ganze vernünftig dosiert umgesetzt, sodass jener Duft nicht nur auf primitive Art und Weise nach Frucht riecht, denn das wäre doch am Ende dann auch wieder etwas langweilig gewesen.
Für einen solch verhältnismäßig frischen Duft ist die Haltedauer wirklich gut und auch an Ausstrahlung mangelt es nicht. Der Duft ist bei wärmeren Temperaturen gut tragbar, doch gibt es, so finde ich, auch hier eine Grenze und diese liegt, wieder meine Meinung, bei circa 30 Grad. Hierfür gibt es dann wieder andere Düfte, die vielleicht nicht eine solch ausgeprägte Haltbarkeit haben, die dafür aber noch leichter und noch transparenter sind.
Dort, wo natürlich viel gekostet wird, bleiben auch eine Menge Überreste liegen, da man vom Obst ja nun nicht alles verzehren kann. So liegen mal da ein paar Apfelreste, woanders sind die abgekauten Melonenschalen und so ließe sich das sortenübergreifend weiterführen. All das sorgt für ein frisch-fruchtiges Aroma, das man als Besucher eines Basars sofort wahrzunehmen weiß und das auch dieser Duft hier ausstrahlt. Die Kopfnote geht als der Obstsalat schlechthin durch, jedoch als einer, bei dem die Birne, die Zitrone und der Apfel dominierend sind. Diese Komponenten bleiben im gesamten Duftverlauf auch erhalten und werden wenig später von der Melone ergänzt. Bei dieser handelt es sich aber nicht um die klassische Wassermelone, sondern um die etwas aromatischere Honigmelone, die zumeist nicht ganz so verwässert - sei es geschmacklich oder olfaktorisch - daherkommt. Sie sorgt mit ihrer Gegenwart für eine Auflockerung der gesamten Komposition, was die eine oder andere Nase ein wenig an Aquatik erinnern dürfte. Zusätzlich vernehme ich auch ganz dezent das Zugegensein der Pflaume, die durch eine etwas "dunklere" Fruchtigkeit besticht und in Verbindung mit der eher hellen Orangenblüte den Duftverlauf auf interessante Art zu verändern weiß. Es entsteht ein von Obst besessener Duft, der durch die Melone an Leichtigkeit gewinnt, durch die dunkle Pflaume Tiefe erfährt, während die Orangenblüte für ein klein wenig Florales verantwortlich ist.
Mit dem Erreichen der Basisnote wird dieser süße, dunkle, aber irgendwie auch helle Obstsalat durch Hölzer geerdet, indem diese für eine den Duft abrundende Cremigkeit sorgen. Hier kann, so meine ich, nun tatsächlich von Aquatik gesprochen werden. Diese Aquatik ist, sofern man mit anderen Düften vergleicht, aber sehr zurückhaltend, was mir durchaus entgegenkommt. Eine zu starke Aquatik, wie man sie in manchen BVLGARI-Düften antrifft, ist mir häufig unangenehm, da das häufig doch irgendwie nach Fischkutter - hört sich jetzt fies an, ich weiß - riecht. Bei "Hawas for Him" hat man das Ganze vernünftig dosiert umgesetzt, sodass jener Duft nicht nur auf primitive Art und Weise nach Frucht riecht, denn das wäre doch am Ende dann auch wieder etwas langweilig gewesen.
Für einen solch verhältnismäßig frischen Duft ist die Haltedauer wirklich gut und auch an Ausstrahlung mangelt es nicht. Der Duft ist bei wärmeren Temperaturen gut tragbar, doch gibt es, so finde ich, auch hier eine Grenze und diese liegt, wieder meine Meinung, bei circa 30 Grad. Hierfür gibt es dann wieder andere Düfte, die vielleicht nicht eine solch ausgeprägte Haltbarkeit haben, die dafür aber noch leichter und noch transparenter sind.
3 Antworten
Henryhill667 vor 7 Jahren
Sehr hilfreich und gut beschrieben.
Micscent vor 7 Jahren
Super klasse geschrieben, sehr anschaulich und informativ. Darüber hinaus hat es Spaß gemacht zu lesen. Vielen Dank und dafür gibt es natürlich einen Pokal
DieBanane vor 7 Jahren
Echt gut geschrieben, habe mich inmitten der Massen eines türkischen Basars gesehen!

