Djélem 2013

Rikitikitawi
22.02.2015 - 13:58 Uhr
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Top Rezension

Auf diesem sehr langen Weg

FAZ 12.10.2014 • "In den Vereinigten Staaten tobt eine Debatte über die geschlechtsneutrale Anrede von Schulkindern. Ein Bezirk in Nebraska hatte Schulen gebeten, auf Anreden wie „Jungs“ oder „Mädchen“ zu verzichten, um niemanden auszuschließen."

Transsexuelle dürfen sich nicht ausgeschlossen fühlen. Aber wird das Problem wirklich gelöst, wenn man das "böse" Wort verbietet? Der neue Begriff trägt den alten Schatten und wird selbst zum Bösen. Political Correctness soll Respekt schaffen. Ganz schön oberflächlich, wenn man die Ursachen nicht bekämpft.

Ich befürchte, dass die Vorurteile gegenüber Roma, Sinti usw. nicht weniger wurden, seit sie offiziell keine Zigeuner mehr sind. Sie werden weiterhin der Kindesentführung bezichtigt, von anderen kriminellen Energien ganz zu schweigen.

Das Thema in diesem Parfüm ist deren Kultur und Freigeist. Sie singen die schönsten Romanzen mit herzzerreißenden Texten. Ihre Tänze sind feurig und explosiv. Ihre Hymne ist Djelem.

Es ist ein warmer würziger Duft. Orientalisch angehaucht, bleibt dabei aber trotzdem leicht, wie ein Sommerabend. Djelem erinnert mich ein kleines bisschen an Ambre Nargiule, ist aber viel trockener und absolut unsüß. Sein rauer Duft ist unaufdringlich und vertraut.

Es sind schöne Akkorde und eine schöne Kreation, aber bei Weitem nicht so leidenschaftlich und tragisch wie die namensgebende Hymne. Aber kein Duft könnte ihr gerecht werden. Eigentlich sollte meiner Meinung nach auch kein Duft diesen Namen tragen. Selbst so ein schöner.
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