Lapidus pour Homme Sport Ted Lapidus 2016
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Sehr hilfreiche Rezension
Schön, was nicht schön sein darf
Manchmal ist das mit den Düften so eine Sache - jene, die nach klassischen Maßstäben aller fortgeschnittener Parfümfans gar nicht wirklich fantastisch sein dürfen, weil sie allem nicht entsprechen, was allgemein goutiert wird; Zeitgeistigkeit, Komplexität, Kreativität, Individualität, hoher Preis. Ted Lapidus Pour Homme Sport ist so ein gegensätzlicher Fall. Da haben wir einen Duft vorliegen, der gerade mal 5 Jahre auf dem Buckel hat, aber so wirkt, als sei er per Fluxkompensator Mitte der 80er aus dem Hut gezaubert worden. Kantiger Flakon mit 8-Bit-Linien im Max-Headroom inspirierten RoboCop-Design, den grauen 87er-Flakon des Originals nur farblich dem Sportkonzept angepasst. Fertig! Und schon diese nervige Unart, leichte Versionen als Sport-Flanker auf den Markt zu werfen, erscheint mir beim Pour Homme Sport auch nicht einladend, mehr eintauchen zu wollen - Sportdüfte schrecken mich ja eher ab! Wobei ich mich frage, was dieser Sport-Flanker mit dem grauen 87er Original zu tun hat, da ich keinerlei Grund-DNA beim "Sport" erkennen kann. Für mich ist das ein völlig neu zusammengesetzter Duft, mit Flakon und Name als Gemeinsamkeit. That's all.
Nach solchen Maßstäben darf der "Sport" gar nicht gut sein. Und doch ist er es, kann überzeugen, erstaunlicherweise. Und nebenbei: Mit Kouros und den krassen Konsorten hat er nun gar nichts zu tun, noch nicht mal mit den maskulinen Düften er 70/80er. Dafür ist er zu sauber, erstaunlich zitrisch, frisch, hell und positiv - dabei wunderbar altbacken und schnörkellos blumig. Irgendeinen komplexeren Duftverlauf erkenne ich nicht, dafür aber eine überdurschnittiche Durchsetzungsfähigkeit, etwas, das sich umgehend in die Nase setzt. Ein bisschen wild, aber nicht zu viel, und das ziemlich lang anhaltend. Ein nicer Frühlings-und Sommerduft für eben mal eben Einkaufen gehen. Mir jedenfalls zaubert er jedes Mal ein Lächeln aufs Gesicht, sobald ich ihn einsauge. Es ist diese bodenständige einfache Art beim Sport, die mich überzeugt und mich daran erinnert, dass Düfte gar nicht komplex und teuer nischig sein müssen, um mein Herz zu erobern. Der "Sport" hat es jedenfalls, wenn er situativ angemessen ist. Manchmal können krosse Bratkartoffeln und Spiegelei eben ein richtiges Gourmetmahl sein, das Herz in Hirn gleichermaßen befriedigt. Alles easy.
Die Musik zum Duft --> Beach Bunny - SPORTS (2018)
Nach solchen Maßstäben darf der "Sport" gar nicht gut sein. Und doch ist er es, kann überzeugen, erstaunlicherweise. Und nebenbei: Mit Kouros und den krassen Konsorten hat er nun gar nichts zu tun, noch nicht mal mit den maskulinen Düften er 70/80er. Dafür ist er zu sauber, erstaunlich zitrisch, frisch, hell und positiv - dabei wunderbar altbacken und schnörkellos blumig. Irgendeinen komplexeren Duftverlauf erkenne ich nicht, dafür aber eine überdurschnittiche Durchsetzungsfähigkeit, etwas, das sich umgehend in die Nase setzt. Ein bisschen wild, aber nicht zu viel, und das ziemlich lang anhaltend. Ein nicer Frühlings-und Sommerduft für eben mal eben Einkaufen gehen. Mir jedenfalls zaubert er jedes Mal ein Lächeln aufs Gesicht, sobald ich ihn einsauge. Es ist diese bodenständige einfache Art beim Sport, die mich überzeugt und mich daran erinnert, dass Düfte gar nicht komplex und teuer nischig sein müssen, um mein Herz zu erobern. Der "Sport" hat es jedenfalls, wenn er situativ angemessen ist. Manchmal können krosse Bratkartoffeln und Spiegelei eben ein richtiges Gourmetmahl sein, das Herz in Hirn gleichermaßen befriedigt. Alles easy.
Die Musik zum Duft --> Beach Bunny - SPORTS (2018)
4 Antworten


Perfekt rezensiert!
🏆
100% richtige Meinung zu diesem Duft.
Grüße, Carlos