Lavender Extrême 2019

Skyliner1212
20.04.2021 - 11:44 Uhr
13
6
Preis
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft

Comeback von Dior Homme Intense 2011?

Lavender Extrême hat als verhältnismäßig unbekannter Duft der Private-Blend-Kollektion jüngst mein Interesse geweckt. Natürlich hat auch der verspiegelte Flakon eine gewisse anziehende Wirkung entfaltet, das ist nicht von der Hand zu weisen. Den lohnt es sich beinahe schon, nur als Deko in die Wohnung zu stellen – von den 250 ml kaum zu schweigen! Mal sehen, ob Soleil Brûlant das noch toppt.

Nach dem ersten Aufsprühen dachte ich: Wow, DAS ist mal echter Lavendel! Und DAS ist auch heftig zu viel! Ich habe von der unfassbar intensiven Lavendelnote zu Beginn leider sogar Kopfschmerzen bekommen. Trotzdem war meine Vorfreude auf den Drydown ungebändigt. Nicht zu Unrecht, wie sich herausstellen sollte, denn der hat es in sich: Auf meiner Haut wurde der Duft sodann mit jeder Minute cremiger, blumiger und vanilliger. Das ging weiter und weiter, bis auch eine leicht pudrige Note hinzukam. Minuten über Minuten vergingen … und dann – wie aus dem Nichts – kam auf einmal der Gedanke: Den Geruch kenne ich doch?! Einen kurzen Moment im Duftgedächtnis gekramt, fiel mir auch sofort ein, woher: Dior Homme Intense. Zack, den Flakon gezückt, auf die andere Hand gesprüht und gewartet. Und tatsächlich: Ist die Herznote einmal da, riechen beide Parfums auf einmal unfassbar ähnlich. Zum Verwechseln sogar. Ich weiß nicht, ob es nur mir mit meiner Hautchemie so geht – ich bitte wirklich um Rückmeldungen in den Kommentaren, würde mich brennend interessieren –, aber mit unvoreingenommener Nase lassen sich beide Düfte auf die Schnelle echt nur schwer auseinanderhalten.

Dior Homme Intense ist natürlich ein herausragender Duft, daher konnte mich auch Lavender Extrême auf ganzer Linie überzeugen. Man fragt sich aber schon, ob man für 50 ml unter diesen Voraussetzungen wirklich fast 300 Euro bei Tom Ford lassen möchte, kommt man bei Dior ja schon für knapp 70 Euro auf seine Kosten. Der einzige Grund aus meiner Sicht, den "Aufpreis" zu bezahlen, ist die Performance: Hier hat Tom Ford mal wieder die Tuscan-Leather-Steroide ausgepackt. Die Sillage ist vor allem in den ersten drei Stunden unfassbar heftig, die Haltbarkeit lag bei mir immer mühelos bei zehn Stunden. Da Dior Homme Intense mit den neueren Batches ja leider immer mehr nachgelassen hat, ist es gar nicht so verkehrt, eine stärkere Alternative im Repertoire zu haben. Für mich ist Lavender Extrême daher sowas wie Dior Homme Intense 2011 reloaded. Nur eine Nuance frischer und vielseitiger.

Mein Fazit: A fragrance worth trying, you won't regret buying.
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