Sahara Widian 2016

4 Grad waren es heute morgen, als ich durch eine stille, graue Welt zur Arbeit ging. Die Vögel schwiegen, das gefallene Laub raschelte kühl. Fast unwirklich fehlte allem die Wärme. Auch die Düfte schienen der Kälte anheimgefallen zu sein. Ich zog Gesicht und Nase hinab in meinen Schal und tauchte in eine andere Welt.

Reflexe warmen, wohligen Feuers. Leicht, rauchiges Harz gemischt mit einer Wärme, die die Luft cremig erfüllte und mich einer Rüstung gleich die kühle und scheinbaren Emotionslosigkeit der schlafenden Welt vergessen machte. Vor meinem geistigen Auge kam ich als Wanderer an ein helles, warmes Zelt. Schon Stunden folgte ich diesem warmen Feuerschein. Als ich eintrat, umfängt mich eine wohltuende Wärme, Rosen und Orangenblüten liegen auf großen Schalen und verströmen einen Willkommensgruß. Dicke Teppiche laden zum Verweilen ein. Mein Gastgeber nickt mir freundlich zu und heißt mich mit einer Geste seiner Hand willkommen. Als ich mich neben ihn setze, bemerke ich warme Ambernoten, hellen Moschus und angenehm unterschwellige Vanille. Ohne wirklich darauf Einfluss zu haben, beginne ich zu lächeln und ein Gefühl von Ankommen macht sich überall wohlig in mir breit. Von nun an. Überall. Jederzeit.

Widian gelingt mit Gold II eine Komposition, die nichts mehr mit dem zu tun hat, was ich von Orientalen kannte. Gerade mit Ambre Orient als Signaturduft, dachte ich meine Definition für mich bereits in Sachen Referenz gefunden zu haben. Während Ambre Orient definitiv eher maskuline Gene trägt, ist mit Gold II ein Duft in unsere Welt gekommen, der mysthisch-verzaubert und mich gerade mit seiner Zurückhaltung fasziniert. Haltbarkeit und Sillage sind beeindruckend. Uneingeschränkt kann ich diesen Duft nur jedem empfehlen, der das Feuer des Orient mit der Magie der Gelassenheit entdecken möchte.