Join The Club

40 Knots 2012

DavidBn
02.02.2021 - 07:34 Uhr
1
Sehr hilfreiche Rezension
7
Preis
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft

Von Inspiration, Obsession und Verwunderung

Alle drei Worte passen irgendwie zu Xerjoffs 40 Knots. Doch alles zu seiner Zeit:
Anfangen möchte ich mot der Verwunderung - hierfür sollte vielleicht etwas zum Hintergrund des Namens gesagt werden. Alle Düfte der "join The Club" von Xerjoff sind einem Club zugeordnet - wer hätt's bei dem Namen gedacht - und die Düfte an diesen Szenarien orientiert. Schon des öfteren ware ich mir da unsicher, da ich die Namen teilweise irgendwie unpassend fand - die Düfte zwar überzeugten, doch die Namen etwas Anderes vermuten ließen. Was das nun mit 40 knots zutun hat? Auch dieser ist demnach einem Club zugehörig - dem Yachtclub. An einen leichten, vielleicht nach Yachtplanken - daher holzig - sowie aquatischen Duft, vielleicht mit der genialen Xerjpff performance habe ich da zuerst gedacht. Doch schon als ich Ambre Nuit von Dior als Duftzwilling aufgeführt sah, wurde mir klar, dass ich auch bei diesem JTC falsch liegen könnte: und dem war dann auch so - zumindest teilweise:

Denn beim ersten Auftragen in eine Parfümiere nahm ich tatsächlich eine frische Note war, die allerdings für Xerjoff Düfte auch nicht unüblich wäre. Wie auch immer: Ein immerhin teilweise frisches, leicht aquatisches, wenn auch für ich nicht zitrisches Opening passte irgendwie. Schnell schon aber schienen sich die Kopfnoten auf meinem Handgelenk zu verabschieden. Als ich eine gute Stunde später dann zuhause ankam konnte ich deutlicher schon riechen, was diejenigen meine, die Xerjoffs 40 knots mit Diors Ambre Nuit verglichen. Zwar ist eine Rose für mich nicht wahrnehmbar, allerdings verhält sich der Amber ähnlich wie beim Dior. Gemütlich, warm aber eben weniger floral. Stattdessen? Eine hölzerne Basis sowie für mich fast schon salzige Herznoten begleiteten den Amber in seiner Entwicklung - und da war sie dann wieder, die Verwunderung. Ja, wir haben es hier mit einem Abberuft zutun und dieser ist gewiss kein Lupenreiner Aquate - nun wirklich nicht. Doch der eher maskuline Duft, gesondert dessen Noten, die im Hintergrund spielen, ließen den Namen dann fast wieder sinnvoll erscheinen. Der Drydown wird dann maskuliner und entfernt sich dann auch tatsächlich mit 40 Knoten vom Dior hinweg - wenn auch eine gewisse Ähnlichkeit bleiben mag. Damit wäre nun auch geklärt, was das Wort Inspiration im Titel zu suchen hatte.

Wo wir aber eben bereits beim Wort "bleiben" waren: der 40 knots bleibt - und zwar auf der Haut. Hut ab, die größte Schwachstelle des entfernten Verwandten aus Frankreich wurde hier nämlich souverän beseitigt und auf meiner Haut würde ich hier sogar von einem "Beastmode" Duft sprechen. Locker 10 bis 12 Stunden begleitet mich der Duft durch den Tag und wenn es sein muss - durch die Albernste sowie die sehr ordentliche Projektion - auch durch den einen oder anderen Abend.

Heftig wird es dann zum Schluss nochmal, wenn es um den Preis geht. Da war Xerjoff ja nich nie zimperlich - und auch der Kollege hier ist keine Ausnahme. 290€ werden für die 100ml, 180€ für die 50ml aufgerufen... autsch. Ist er das Wert, gerade, wo Dior für den 50ml Preis des 40 knots 125 ml Ihres Ambre Nuit anbietet? Mir, schon: Ich habe fast schon eine Obsession... Fazit: wer also eine deutlich besser performende, maskulinere Alternative zum Dior sucht, die trotz alledem eigenständig genug ist, sollte diesen Duft definitiv testen. Von einem Blinbuy hingegen würde ich selbst für Fans der Note abraten, Samplen lohnt sich garantiert! Wer jetzt auch noch das Geld für den Duft berappen möchte, sollte hellhörig werden - ein definitiv gelungener Duft!
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