Shooting Stars

Apollonia 2019

Augusto
10.05.2021 - 13:16 Uhr
35
Top Rezension
6
Preis
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft

Asteroidenruhe

Der Iris-Ton von Apollonia ist erdig, staubig, aber nicht zu trocken. Fast mineralisch, gepaart mit einer Holz und Sand Anmutung. Am Anfang wirkt das herb, verströmt mit der Entwicklung aber nach und nach insgesamt eine große Ruhe. Mich erinnert das ein wenig an beige-graue Ambrette Düfte, herber, edler und ohne den sythtetisch-warmen Unterton, den viele an Ambrette nicht mögen. Also eigentlich viel schöner. Eine Mondoberfläche, aber weder kalt, noch trist, sondern in der großen Ruhe und Weite des Raums träumerisch und sich frei entfaltend. Die Materie schwebt.

Es ist für mich ein introvertierter Duft, eine neue Haut, ein holzig papiernes Strahlen wie durchs Teleskop in die Ferne, die mir der Duft schenkt. Etwas, durch das man sich weit entfernt von den kleinteiligen Irrungen und Wirrungen der Erdrealität.

Am Ende steht der Duft mit mir auf dem Kopf: der angenehm hell-graue Moschus wird leicht zitrisch, wie die Reflexion einer Kopfnote, die es so gar nicht gab. Stattdessen erlebten wir schon zu Beginn die Rückkehr auf staubig-felsigen Erdpuder aus Iris und einem stumpfen Hauch Weißblühern.

Für all das braucht es ein wenig Fantasie, denn der Duft ist leise und man kann leicht verpassen, wie er einen erfasst und wegtragen kann in die grauweiße Anderswelt-Materie, die den Namen eines Asteroiden trägt.
16 Antworten