Maison Mona di Orio

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Die urtümliche Idee von Meisterschaft: ein junger, talentierter Mensch geht bei einem Meister in die Lehre. Die Kniffe und die Kunst des Handwerks werden in jahrelanger Lehrzeit... Weiterlesen
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Wissenswertes
Die urtümliche Idee von Meisterschaft: ein junger, talentierter Mensch geht bei einem Meister in die Lehre. Die Kniffe und die Kunst des Handwerks werden in jahrelanger Lehrzeit gelernt, der persönliche Stil des Meisters wird übernommen und Stück um Stück immer mehr durch Eigenes ergänzt. Wenn der Lehrling genug gelernt hat, wird er zum Gesellen und legt ein paar Wanderjahre ein, um anderen Meistern zu begegnen, von ihnen zu lernen und Erfahrungen zu machen. Dann lässt er sich nieder und produziert... Unter seinen Werken ist dann irgendwann ein Meisterstück und er wird selbst zum Meister. Genau so ist das in diesem Fall passiert: der Meister war Edmond Roudnitska und der Lehrling war eine Frau: Mona di Orio.

Als sie 17 war, begegnete die 1969 geborene Französin mit großem Geruchstalent diesem Großmeister und Schöpfer berühmter Duftkunst. Er nahm sie in die Lehre. Sechs Jahre lang umfasste das nicht nur die Schulung als Parfümeurin, sondern eine Art Rundum-Kultur-Paket klassisch-musischer Bildung. Nach der Roudnitska-Zeit begegnete sie in Grasse Serge Lutens und ließ sich von ihm fördern und tief inspirieren. Weitere Begegnungen führten sie in die Geruchswelt der Gastronomie und die des Weinbaus. Dann gründete Mona di Orio gemeinsam mit dem holländischen Designer und Stilberater Jeroen Oude Sogtoen 2004 das Parfumhaus „Mona di Orio“ und produziert seither Parfum unter dem eigenen Namen.

Wenn sie schreibt: „Ein schönes Parfum überrascht, bevor es das Herz tief berührt. Ganz langsam offenbart es seine Seele und entfaltet sich in seinen Schlussnoten“, gibt sie nicht nur floskelhaft wieder, was man über Kopf-, Herz- und Basisnoten eh schon weiß, sondern meint, was sie sagt: Mona-di-Orio-Düfte brauchen lang, verglichen mit massenproduzierten Parfums sogar sehr lang, um sich zu entfalten. Sie fügen die Elemente der Komposition ungemein sorgfältig und mit Zeit aneinander... vielmehr ineinander. Ihre Parfumwerke versteht sie nicht nur vergleichsweise, sondern direkt und wahrhaftig als Kunstwerke. Es geht in jedem Duft um Vollendung und um die tiefe Berührung des Herzens.

Die Verschlüsse ihrer Parfums sind (abgewandelte) Champagnerkorken (Muselets) des Champagnerhauses Jaquesson, um ihrer Verbundenheit mit diesem Haus Ausdruck zu geben – und ihrer Überzeugung, dass einen Flakon zu öffnen, ein einzigartiges, zu zelebrierendes Ereignis ist.

Mona di Orio verstarb überraschend im Jahr 2011. Das Unternehmen wird von ihrem langjährigen Freund und Geschäftspartner Jeroen Oude Sogtoen weitergeführt.
Recherchiert und verfasst von LouceLouce