17.05.2012 - 08:38 Uhr
Tivellon
17 Rezensionen
Tivellon
Sehr hilfreiche Rezension
12
In den Gärten der Königin Amyitis - In memoriam Mona di Orio
"Amyitis" startet mit dem rustikalen Geruchseindruck nach "veredelten" Küchengewürzen. Bohnenkraut und Kümmel eröffnen mit Piment und leicht bitterem Blattgrün das Bouquet. Das Bohnenkraut irritiert mich am Meisten in diesem Parfum. Empfinde es einfach als etwas zu streng. Nicht, dass es nach Essen duftet, nein, es ist schon "parfümiger", aber irgendetwas beisst da unschön in der Nase.
Nach gut einer Stunde wird der Duft bei mir jedoch sehr warm, pudrig-weich und schmiegt sich an (oder in?) die Haut. Die anfängliche Küchenkräutermelange schwächt sich zu einem würzig-grünen Touch ab. Mehr Heimat als babylonische Exotik.
Die Qualität ist wie immer bei Mona di Orio, die alle ihre 14 Düfte auch selbst kreirt hat, hervorragend. Bei einer ehemaligen Auszubildenen von Edmund Roudnitska auch nicht anders zu erwarten - ob man ihre Düfte nun persönlich mag oder nicht. Die Verschlüsse ihrer Flakons sind übrigens Champagnerkorken nachempfunden. Mona di Orio ist oder war ohnehin eine charismatischen, duft-leidenschaftliche Frau, die leider letztes Jahr, am 9. Dezember 2011, mit nur 43 Jahren viel zu früh gestorben ist.
Doch weiter zum Duft und gleich etwas Kurioses.
Denn vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, aber mein rechter Puls, dort, wo ich mir "Amyitis" auftrug, fühlt sich angenehm warm an (nur ganz leicht...) Irgendwie kommt mir der Geruch vibrierend vor, wie ein dichtes, grünes, sich bewegendes Blätterdach mit ganz viel Sommersonne, die hindurchblitzt (Ich weiß, damit hab ichs im Moment). Die neu hinzufließenden, süßlichen Noten stammen nachvollziehbar durch ihre liebliche Pudrigkeit von Veilchen und Iris ab, getragen von leichten Hölzern. DAS gefällt mir jetzt, obwohl es wirklich recht blumig-süß zugeht.
Die Beschreibung der "hängenden, babylonischen, von majestätischen Springbrunnen und Kaskaden durchwässerten Gärten, die der König für seine geliebte Königin Amyitis anlegen ließ" passt gut. Auch, dass "der Duft sich wie ein Labyrinth aus verschiedenen Düften und Emotionen präsentiert", ist stimmig. Die verschiedenen Duftkomponenten sind bis jetzt deutlich wahrnehmbar und wenn man sich bildlich die Geschichte dahinter vor Augen führt, ist man wirklich selbst in diesen Gärten! Ich höre glatt kleine Tiere durch die grüne Flora rascheln und bunte Paradiesvögel rufen...
Gleich holen werde ich ihn mir nicht, doch er entwickelt sich, ist hochwertig und auf seine ganz eigene Art königlich autark. Ein Duft für starke Frauen.
P.S.:
Ui, so langsam "kühlt" der Duft etwas ab. Als lege sich die Dämmerung über die Gärten und eine leichte Brise kommt auf... Das ist ja wie im Kino!
P.P.S: Fünf Stunden später ist der Duft nur noch ganz leicht vorhanden, still, kühl und in sich ruhend. Es ist, als liege der babylonischen Garten der Königin Amyitis nun im nächtlichen Mondlicht da.
Und so schließt sich der Kreis wieder; auch der Kreis für diesen Duftbericht, der mir zeigt, wie lebendig, individuell und menschenähnlich ein Parfum in seiner Vita doch ist.
Nach gut einer Stunde wird der Duft bei mir jedoch sehr warm, pudrig-weich und schmiegt sich an (oder in?) die Haut. Die anfängliche Küchenkräutermelange schwächt sich zu einem würzig-grünen Touch ab. Mehr Heimat als babylonische Exotik.
Die Qualität ist wie immer bei Mona di Orio, die alle ihre 14 Düfte auch selbst kreirt hat, hervorragend. Bei einer ehemaligen Auszubildenen von Edmund Roudnitska auch nicht anders zu erwarten - ob man ihre Düfte nun persönlich mag oder nicht. Die Verschlüsse ihrer Flakons sind übrigens Champagnerkorken nachempfunden. Mona di Orio ist oder war ohnehin eine charismatischen, duft-leidenschaftliche Frau, die leider letztes Jahr, am 9. Dezember 2011, mit nur 43 Jahren viel zu früh gestorben ist.
Doch weiter zum Duft und gleich etwas Kurioses.
Denn vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, aber mein rechter Puls, dort, wo ich mir "Amyitis" auftrug, fühlt sich angenehm warm an (nur ganz leicht...) Irgendwie kommt mir der Geruch vibrierend vor, wie ein dichtes, grünes, sich bewegendes Blätterdach mit ganz viel Sommersonne, die hindurchblitzt (Ich weiß, damit hab ichs im Moment). Die neu hinzufließenden, süßlichen Noten stammen nachvollziehbar durch ihre liebliche Pudrigkeit von Veilchen und Iris ab, getragen von leichten Hölzern. DAS gefällt mir jetzt, obwohl es wirklich recht blumig-süß zugeht.
Die Beschreibung der "hängenden, babylonischen, von majestätischen Springbrunnen und Kaskaden durchwässerten Gärten, die der König für seine geliebte Königin Amyitis anlegen ließ" passt gut. Auch, dass "der Duft sich wie ein Labyrinth aus verschiedenen Düften und Emotionen präsentiert", ist stimmig. Die verschiedenen Duftkomponenten sind bis jetzt deutlich wahrnehmbar und wenn man sich bildlich die Geschichte dahinter vor Augen führt, ist man wirklich selbst in diesen Gärten! Ich höre glatt kleine Tiere durch die grüne Flora rascheln und bunte Paradiesvögel rufen...
Gleich holen werde ich ihn mir nicht, doch er entwickelt sich, ist hochwertig und auf seine ganz eigene Art königlich autark. Ein Duft für starke Frauen.
P.S.:
Ui, so langsam "kühlt" der Duft etwas ab. Als lege sich die Dämmerung über die Gärten und eine leichte Brise kommt auf... Das ist ja wie im Kino!
P.P.S: Fünf Stunden später ist der Duft nur noch ganz leicht vorhanden, still, kühl und in sich ruhend. Es ist, als liege der babylonischen Garten der Königin Amyitis nun im nächtlichen Mondlicht da.
Und so schließt sich der Kreis wieder; auch der Kreis für diesen Duftbericht, der mir zeigt, wie lebendig, individuell und menschenähnlich ein Parfum in seiner Vita doch ist.
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