23.03.2011 - 19:41 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Top Rezension
21
Intensiv, blumig, beneidenswert!
Duftstick verdanke ich es, dass ich einige Parfums von Mona di Orio testen kann, vielen Dank dafür. Nach Jabu nun also Oiro - und das ist eine echte Granate!
Oiro ist schwer, süß, blumig und laut - viele Damen, Herren sowieso, werden Oiro zu Unrecht weit von sich weisen. Denn Oiro ist - sprechen wir es ruhig mal aus - ein richtiger Nuttendiesel!
Was genau rechtfertigt denn diese meist abfällig gemeinte Bezeichnung? Nüchtern betrachtet lässt sich bestimmt über die meisten Prostituierten sagen, dass die Betonung der sekundären Geschlechtsmerkmale durch Kleidung und Auftreten zum Geschäftsgebaren gehört.
Ist das denn schlecht? Sollen Huren und Stricher denn Burka oder irgendwelche unförmigen Kutten tragen? Und wenn es ein Parfum schafft, richtig sexy zu sein, so sexy, dass man es jeder Hure empfehlen müsste - ist dann der Begriff Nuttendiesel nicht eher eine Auszeichnung? Ein besonderes Qualitätsmerkmal?
Natürlich sollten wir Oiro nicht nur den Huren empfehlen, sondern jeder mutigen und starken Frau, die ein voluminöses, sehr körperliches Parfum schätzt, das ihre Weiblichkeit betont.
Mutige Frauen deshalb, weil Oiro schon zu Mißverständnissen führen kann. Denn dieser Duft besitzt eine verstörende Gegensätzlichkeit: richtig billig wirkt er und trotzdem grandios!
Billig wirkt streckenweise die überbordende Blumigkeit, besonders zu Beginn der Duftentwicklung - bevor dunkle und herbe Aspekte hervorscheinen. Da verursacht dieser süße Akkord aus Heliotrop und Jasmin schon eine Assoziation an Fruchtkaugummi und Karnevalskamelle. Das klingt negativer, als ich es meine, denn die alsbald einsetzenden dunklen und herben Aspekte katapultieren Oiro in die Richtung eines ganz großen Damendufts - vorbehalten dem großen Auftritt.
Toll, als Begleiter des floralen Bouquets gibt es jede Menge herbes Vetiver - exakt bis zur Grenze dessen, was in einem Damenduft erlaubt sein sollte. Eine holzige Zedernnote und die Immortelle unterstützen diese Herbheit, nur wenig Moschus sorgt für puderige Akzente, und das insgesamt dunkle Timbre mag man vielleicht der Ambra-Note in Rechnung stellen. Dieser dunkel-herbe Hintergrund lässt die Blumen um so mehr strahlen.
Einen Vergleichsduft für Oiro hätte ich auch parat, nämlich das extreme Volo AZ 686 von Profvmvm Roma, das auch von Männern getragen werden kann. Dort ist es die Gardenie, die in ihrer vollen Pracht vor einem dunklem Hintergrund erblüht. Das in Oiro verwendete Bouquet steht der Gardenie an Schönheit und Intensität bestimmt nicht nach.
Mir gefällt so was; im Trend liegt es freilich nicht. Oiro ist für mich ein Damenparfum, um das man die Frauen beneiden kann!
Oiro ist schwer, süß, blumig und laut - viele Damen, Herren sowieso, werden Oiro zu Unrecht weit von sich weisen. Denn Oiro ist - sprechen wir es ruhig mal aus - ein richtiger Nuttendiesel!
Was genau rechtfertigt denn diese meist abfällig gemeinte Bezeichnung? Nüchtern betrachtet lässt sich bestimmt über die meisten Prostituierten sagen, dass die Betonung der sekundären Geschlechtsmerkmale durch Kleidung und Auftreten zum Geschäftsgebaren gehört.
Ist das denn schlecht? Sollen Huren und Stricher denn Burka oder irgendwelche unförmigen Kutten tragen? Und wenn es ein Parfum schafft, richtig sexy zu sein, so sexy, dass man es jeder Hure empfehlen müsste - ist dann der Begriff Nuttendiesel nicht eher eine Auszeichnung? Ein besonderes Qualitätsmerkmal?
Natürlich sollten wir Oiro nicht nur den Huren empfehlen, sondern jeder mutigen und starken Frau, die ein voluminöses, sehr körperliches Parfum schätzt, das ihre Weiblichkeit betont.
Mutige Frauen deshalb, weil Oiro schon zu Mißverständnissen führen kann. Denn dieser Duft besitzt eine verstörende Gegensätzlichkeit: richtig billig wirkt er und trotzdem grandios!
Billig wirkt streckenweise die überbordende Blumigkeit, besonders zu Beginn der Duftentwicklung - bevor dunkle und herbe Aspekte hervorscheinen. Da verursacht dieser süße Akkord aus Heliotrop und Jasmin schon eine Assoziation an Fruchtkaugummi und Karnevalskamelle. Das klingt negativer, als ich es meine, denn die alsbald einsetzenden dunklen und herben Aspekte katapultieren Oiro in die Richtung eines ganz großen Damendufts - vorbehalten dem großen Auftritt.
Toll, als Begleiter des floralen Bouquets gibt es jede Menge herbes Vetiver - exakt bis zur Grenze dessen, was in einem Damenduft erlaubt sein sollte. Eine holzige Zedernnote und die Immortelle unterstützen diese Herbheit, nur wenig Moschus sorgt für puderige Akzente, und das insgesamt dunkle Timbre mag man vielleicht der Ambra-Note in Rechnung stellen. Dieser dunkel-herbe Hintergrund lässt die Blumen um so mehr strahlen.
Einen Vergleichsduft für Oiro hätte ich auch parat, nämlich das extreme Volo AZ 686 von Profvmvm Roma, das auch von Männern getragen werden kann. Dort ist es die Gardenie, die in ihrer vollen Pracht vor einem dunklem Hintergrund erblüht. Das in Oiro verwendete Bouquet steht der Gardenie an Schönheit und Intensität bestimmt nicht nach.
Mir gefällt so was; im Trend liegt es freilich nicht. Oiro ist für mich ein Damenparfum, um das man die Frauen beneiden kann!
12 Antworten