17/17 Stone Label

Begum 2015

Schrippe
24.02.2022 - 03:51 Uhr
12
Hilfreiche Rezension
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft

Changierendes Glück

Begum. Eine Frau.
Leicht getönte Haut, die Zeit ihres jugendlichen Lebens immer vor direkter Sonnenstrahlung durch leichtes, buntes Tuch geschützt wurde.
Glutrote Sari. Motive mit güldenem Faden, jahrelang von Hand gestickt.
Motive, die die Stellung der Familie subtil transportieren.
Safrangelbe Handinnenflächen streichen über die dunkelbraune Rinde von Gewürzbäumen und die mit Henna aufgemalten Darstellungen uralter Zeichen auf dem Handrücken erzählen dem geneigten Betrachter eine Geschichte der Straßen des ehemaligen Ceylons.
Klingende, sattgoldene Reifen am Handgelenk reflektieren das Licht der am Horizont untergehenden Sonne, verheißt dieses starkfarbige Naturschauspiel die baldige Aufnahme stark gewürzter Speisen in den klimatisierten Räumen des Hauses.
Die Kühle des Abends lässt etwas aufatmen und die Gärten der näheren Umgebung erwachen zum Leben. Lachende Menschen, von Schweiß glänzende Körper.
Der Saft einer gerade geernteten reifen, frisch aufgeschnittenen, Mango verheißt Erfrischung.
Heute ist der Tag vor dem, an dem sie das elterliche Haus verlassen wird und in die Familie ihres künftigen Ehemannes wechselt.
Sie wird gebadet, eingeseift und mit ätherischen Ölen von Blumen und Früchten eingerieben. Ihre bronzierte Haut schillert im schmeichelndem Sternenlicht.
Eine reich verzierte, nun halb geöffnete Schatulle gibt den Blick auf ein Enzianblau auf dunkelrotem Samt frei.
Ein kostbarer Stein, wie er nur vor Ort und im Himalaya gefunden werden kann.
Ein kornblumenblauer Padparadscha wird ihr von ihrer Mutter um den sehnigen Hals gelegt, baumelnd an einer rotgoldenen, massiven Goldkette.
Stolz ist sie, stolz ist auch ihre Familie.
Alle mit dem Wissen, die Suche nach einem ebenbürtigen Einen wird jetzt beendet sein.
Sie wird eine Begum sein.

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